Tirol: "HospizBaustein 2004"  

erstellt am
02. 12. 04

Mehr Platz für stationäre Hospizbetreuung
Innsbruck (lk) - Vor sechs Jahren errichtete die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft das erste stationäre Hospiz in Westösterreich. Aus dem damaligen Pilotprojekt, das von öffentlicher Finanzierung und hohem privaten Spendenaufwand getragen wurde, hat sich eine etablierte Einrichtung entwickelt. „Das Hospiz ist für mehrere hundert Tiroler Familien zu einer


(v.l.): LR Elisabeth Zanon, Dr. Barbara Achammer und Marina Baldauf

Foto: Land Tirol/Panzl
zeitweiligen Heimat geworden: ein Ort, mit dem sie heute noch intensivste Gefühle verbinden und ein Platz, an dem Angehörige und Freunde von einem geliebten Menschen Abschied genommen haben", so LR Elisabeth Zanon. „Nahezu die gesamte Erweiterung des Hospizes wird aus Mitteln des Krankenanstaltenfinanzierungsfonds und durch Subventionen des Landes finanziert; der Beitrag des Landes beläuft sich dabei auf rund 600.000 Euro. Insgesamt werden für den Umbau und die Einrichtung 800.000 Euro benötigt. Jeder Cent, den Sie für die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft spenden, wird sinnvoll investiert", betont die Landesrätin und bittet die Tiroler Bevölkerung, sich an der Spendenaktion „HospizBaustein 2004" nach Möglichkeit zu beteiligen.

Für die Finanzierung des Erweiterungsbaues müssen von der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, einem Verein der Caritas, € 200.000 aus Spendenmitteln aufgebracht werden. Um das zu erreichen, hat Dr. Barbara Achammer das Projekt HospizBaustein 2004 gestaltet und unterstützt damit den „Wachstumsschub" der Hospiz-Station. „Ich bin der Überzeugung, dass man hin und wieder persönlich aktiv werden muss, um etwas zu verändern. Wenn ich heute mithelfen darf, diese großartige Einrichtung weiter aufzubauen, bereitet mir das einfach viel Freude", erklärt die Publizistin ihr Engagement. Das Konzept: Jeder der limitierten Bausteine steht für eine Spende von 100,- Euro und ist mit einer fortlaufenden Nummer versehen; jeder erworbene Baustein nimmt am Ende der Laufzeit an der Verlosung einer Rarität aus dem Nachlass des Tiroler Künstlers Max Weiler (1910 – 2001), gespendet von der Witwe des Malers, Yvonne Weiler, teil. Der handsignierte Probedruck der Lithographie, „farbig die Erde" aus dem Jahre 1991 wird anlässlich der Eröffnung des neuen Hospiztraktes im Jänner 2005 unter allen eingezahlten Baustein-Nummern verlost.

HospizBausteine sind in allen Filialen der Tiroler Sparkasse (dem Hauptsponsor der Aktion), in ausgewählten Geschäften in Innsbruck und Telfs sowie bei der Tiroler Hospiz Gemeinschaft unter 0512-7270-38 erhältlich.

„Wir erfahren von den Kranken und deren Angehörigen tiefe Dankbarkeit, fast immer verbunden mit dem Wunsch, dass viel mehr Menschen in Tirol die Möglichkeit haben sollen, einen Ort für die letzte Lebenszeit zu finden, wenn es daheim aus verschiedenen Gründen einfach nicht machbar ist, einen Menschen in der schweren Krankheit und im Sterben zu begleiten", sagt Marina Baldauf, die Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft. Diese Rückmeldungen und die oft langen Wartelisten für einen Hospizplatz haben den Ausschlag für den Erweiterungsbau des Stationären Hospizes gegeben. Das Sanatorium Kettenbrücke hat dafür einen zusätzlichen Stock zur Verfügung gestellt, in dem derzeit die notwendigen Umbauten vorgenommen werden. Ab Jänner 2005 hat unser Land damit insgesamt 14 Hospizplätze zur Verfügung.

Die wichtigste bauliche Maßnahme ist das Aufbrechen eines Krankenhausganges und die Schaffung eines nach Süden ausgerichteten Wohnraumes. Menschen sollen im Hospiz leben und sich wohl fühlen können. „Immer wieder hören wir von Gästen und Angehörigen, dass sie sich das Hospiz vor dem Eintritt als einen dunklen, grauen und Furcht erregenden Ort vorgestellt haben. Auf diese Angst wollen wir im Hospiz eingehen. Eine lichtvolle Atmosphäre soll aufhellen, der Blick in alle Himmelsrichtungen soll Weite vermitteln. Zugleich sollen gemütliche Nischen und Plätzchen vorhanden sein, in die sich Kranke mit ihren Angehörigen oder zum Gespräch mit MitarbeiterInnen zurück ziehen können", so bringt es die Hospizvorsitzende auf den Punkt.

Am Samstag, den 18. Dezember, erhalten alle Interessierten die Möglichkeit, das erweiterte Hospiz im Rahmen eines Tages der offenen Tür kennen zu lernen.
     
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