Mehr Platz für stationäre Hospizbetreuung
Innsbruck (lk) - Vor sechs Jahren errichtete die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft das erste stationäre
Hospiz in Westösterreich. Aus dem damaligen Pilotprojekt, das von öffentlicher Finanzierung und hohem
privaten Spendenaufwand getragen wurde, hat sich eine etablierte Einrichtung entwickelt. „Das Hospiz ist für
mehrere hundert Tiroler Familien zu einer
(v.l.): LR Elisabeth Zanon, Dr. Barbara Achammer und Marina Baldauf
Foto: Land Tirol/Panzl |
zeitweiligen Heimat geworden: ein Ort, mit dem sie heute noch intensivste Gefühle verbinden und ein Platz,
an dem Angehörige und Freunde von einem geliebten Menschen Abschied genommen haben", so LR Elisabeth
Zanon. „Nahezu die gesamte Erweiterung des Hospizes wird aus Mitteln des Krankenanstaltenfinanzierungsfonds und
durch Subventionen des Landes finanziert; der Beitrag des Landes beläuft sich dabei auf rund 600.000 Euro.
Insgesamt werden für den Umbau und die Einrichtung 800.000 Euro benötigt. Jeder Cent, den Sie für
die Tiroler Hospiz-Gemeinschaft spenden, wird sinnvoll investiert", betont die Landesrätin und bittet
die Tiroler Bevölkerung, sich an der Spendenaktion „HospizBaustein 2004" nach Möglichkeit zu beteiligen.
Für die Finanzierung des Erweiterungsbaues müssen von der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft, einem Verein der
Caritas, € 200.000 aus Spendenmitteln aufgebracht werden. Um das zu erreichen, hat Dr. Barbara Achammer das Projekt
HospizBaustein 2004 gestaltet und unterstützt damit den „Wachstumsschub" der Hospiz-Station. „Ich bin
der Überzeugung, dass man hin und wieder persönlich aktiv werden muss, um etwas zu verändern. Wenn
ich heute mithelfen darf, diese großartige Einrichtung weiter aufzubauen, bereitet mir das einfach viel Freude",
erklärt die Publizistin ihr Engagement. Das Konzept: Jeder der limitierten Bausteine steht für eine Spende
von 100,- Euro und ist mit einer fortlaufenden Nummer versehen; jeder erworbene Baustein nimmt am Ende der Laufzeit
an der Verlosung einer Rarität aus dem Nachlass des Tiroler Künstlers Max Weiler (1910 – 2001), gespendet
von der Witwe des Malers, Yvonne Weiler, teil. Der handsignierte Probedruck der Lithographie, „farbig die Erde"
aus dem Jahre 1991 wird anlässlich der Eröffnung des neuen Hospiztraktes im Jänner 2005 unter allen
eingezahlten Baustein-Nummern verlost.
HospizBausteine sind in allen Filialen der Tiroler Sparkasse (dem Hauptsponsor der Aktion), in ausgewählten
Geschäften in Innsbruck und Telfs sowie bei der Tiroler Hospiz Gemeinschaft unter 0512-7270-38 erhältlich.
„Wir erfahren von den Kranken und deren Angehörigen tiefe Dankbarkeit, fast immer verbunden mit dem Wunsch,
dass viel mehr Menschen in Tirol die Möglichkeit haben sollen, einen Ort für die letzte Lebenszeit zu
finden, wenn es daheim aus verschiedenen Gründen einfach nicht machbar ist, einen Menschen in der schweren
Krankheit und im Sterben zu begleiten", sagt Marina Baldauf, die Vorsitzende der Tiroler Hospiz-Gemeinschaft.
Diese Rückmeldungen und die oft langen Wartelisten für einen Hospizplatz haben den Ausschlag für
den Erweiterungsbau des Stationären Hospizes gegeben. Das Sanatorium Kettenbrücke hat dafür einen
zusätzlichen Stock zur Verfügung gestellt, in dem derzeit die notwendigen Umbauten vorgenommen werden.
Ab Jänner 2005 hat unser Land damit insgesamt 14 Hospizplätze zur Verfügung.
Die wichtigste bauliche Maßnahme ist das Aufbrechen eines Krankenhausganges und die Schaffung eines nach
Süden ausgerichteten Wohnraumes. Menschen sollen im Hospiz leben und sich wohl fühlen können. „Immer
wieder hören wir von Gästen und Angehörigen, dass sie sich das Hospiz vor dem Eintritt als einen
dunklen, grauen und Furcht erregenden Ort vorgestellt haben. Auf diese Angst wollen wir im Hospiz eingehen. Eine
lichtvolle Atmosphäre soll aufhellen, der Blick in alle Himmelsrichtungen soll Weite vermitteln. Zugleich
sollen gemütliche Nischen und Plätzchen vorhanden sein, in die sich Kranke mit ihren Angehörigen
oder zum Gespräch mit MitarbeiterInnen zurück ziehen können", so bringt es die Hospizvorsitzende
auf den Punkt.
Am Samstag, den 18. Dezember, erhalten alle Interessierten die Möglichkeit, das erweiterte Hospiz im Rahmen
eines Tages der offenen Tür kennen zu lernen. |