Außenministerin traf am Rande der EUROMED-Konferenz u.a. israelischen Amtskollegen
Den Haag (bmaa) - "Die vorsichtig positive Erwartungshaltung, die in der Nahost-Frage in letzter
Zeit spürbar ist, hat sich auch in den Gesprächen am Rande der EUROMED-Konferenz gezeigt", sagte
Außenministerin Ursula Plassnik am Dienstag (30. 11.) bei der Außenministerkonferenz der Euro-Mediterranen
Partnerschaft in Den Haag. "Diese Konferenz ist das einzige Forum, in dem die europäischen Staaten mit
den arabischen Ländern des Mittelmeerraums und Israel zusammentreffen. Europa kommt daher in diesem Rahmen
eine wichtige vertrauensbildende Rolle zu. Auch Österreich bringt hier seine engen Kontakte und traditionell
guten Beziehungen mit dem nahöstlichen Raum ein."
Im Vordergrund stehe derzeit die Durchführung von Wahlen in den palästinensischen Gebieten, insbesondere
der für 9. Jänner 2005 fixierten Präsidentenwahlen zur Regelung der Nachfolge Jassir Arafats. Die
derzeit allseitige Bereitschaft zur Zusammenarbeit zeige sich u.a. durch die erklärte Bereitschaft Israels,
diesen Prozess auf Seiten der Palästinenser zu unterstützen.So betonte der israelische Außenminister
Silvan Shalom in seinem heutigen Gespräch mit Außenministerin Plassnik, auf diesem Weg neue Möglichkeiten
für einen Dialog mit der palästinensischen Seite auszuloten.
"Österreich wird so wie andere EU-Länder den Prozess durch Wahlbeobachter unterstützen. Ich
begrüße den positiven Beitrag der Europäischen Kommission; sowohl EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner
als auch der Hohe Vertreter Solana haben zugesagt, bei den Wahlen und den Reformen in der Palästinensichen
Autonomie zu helfen", so Plassnik.
Außenministerin Plassnik traf darüber hinaus mit dem jordanischen Außenminister Hani Mulki, ihrem
palästinensischen Amtskollegen Nabil Shaath und dem Außenminister von Bulgarien, das derzeit den OSZE-Vorsitz
inne hat, Solomon Passy, zusammen. Mit Außenminister Passy erörterte Plassnik die Situation in der Ukraine.
Die Außenministerin zog bei der Konferenz auch eine positive Bilanz der Zusammenarbeit der Europäischen
Union mit den südlichen Mittelmeeranrainerstaaten: "Wir haben mit unseren Nachbarn und Partnern einen
intensiven Dialog zu Themen wie der Europäischen Sicherheits- und Verteidigungspolitik, der Bekämpfung
des Terrorismus, Migration und Justizielle Zusammenarbeit, Reformen bei Menschenrechten und Demokratie und der
Vermeidung der Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen." Dies seien, so die Außenministerin,
Bereiche, in denen nur gemeinsam Fortschritte erzielt werden könnten.
"Unsere gemeinsamen Ziele haben dazu geführt, dass die politischen Beziehungen zwischen der Europäischen
Union und ihren südlichen Nachbarn eine positive Dynamik erhalten haben. Mit der vor neun Jahren gegründeten
Euro-Mediterranen Partnerschaft haben sich die Union und die Staaten des Mittelmeerraums für die nachbarschaftliche
Zusammenarbeit auf regionaler Ebene entschieden", sagte Außenministerin Plassnik.
"Die Europäische Nachbarschaftspolitik wird den Barcelona-Prozess nun ergänzen. Diese noch flexiblere
Form der Zusammenarbeit wird verstärkt auf die spezifischen Rahmenbedingungen und die individuellen Bedürfnisse
der einzelnen Partner eingehen", so Plassnik abschließend. "Die Europäische Nachbarschaftspolitik
wird unsere Partner an der Stabilität der erweiterten Europäischen Union teilhaben lassen." |