Eberle bei Preisverleihung des vierten Landeswettbewerbs "Familienfreundlichkeit am Prüfstand"
Salzburg (lk) - Eine steigende Lebenserwartung, ein Rückgang der Geburten und ein gleichzeitig
wachsender Arbeitsmarkt eröffnen neue Fragen und erfordern ein Klima für eine familienfreundliche Welt,
eine bessere Vereinbarkeit von Familie, Beruf und mehr Wahlfreiheit. „Dies ist auch eines der wichtigsten Anliegen
der Salzburger Familienpolitik. Als Ziel gilt, Betreuungspersonen, ganz gleich ob Mütter oder Väter,
mehr Handlungsspielraum bei der Möglichkeit einer Kombination von Beruf und Familie zu eröffnen“. Dies
erklärte Familienreferentin Landesrätin Doraja Eberle am Dienstag (30. 11.) bei der Preisverleihung
des vierten Landeswettbewerbes „Familienfreundlichkeit am Prüfstand“, der vom Familienreferat des Landes durchgeführt
wurde.
Um Berufstätigkeit und Familienleben bestmöglich in Einklang bringen zu können, seien flexible Arbeitszeitmodelle,
individuelle Kinderbetreuungsangebote und ein familienfreundliches Arbeitsklima die Voraussetzung, die sowohl Müttern
als auch Vätern ein adäquates Familienleben ermöglichen, so Familienreferentin Eberle. Die familienfreundlichen
Maßnahmen der Unternehmen lassen sich für Eberle jedoch nicht durch gesetzliche Auflagen und Einschränkungen
zu Lasten ihrer Wettbewerbsfähigkeit erzwingen. Es gehe vielmehr darum, die Eigeninitiative der Wirtschaft
für familienfreundliche Maßnahmen zu aktivieren. In Richtung der ausgezeichneten Betriebe sagte Eberle,
dass noch mehr Unternehmen ihrem Beispiel folgen und familienfreundlicher werden sollen.
Familienfreundlichkeit sei nicht allein Großunternehmen vorbehalten, auch wenn sich diese eine betriebseigene
Kinderbetreuung leichter leisten können, wie etwa das Herz-Jesu-Asyl beeindruckend unter Beweis stelle. Klein-
und Mittelbetrieben falle es hingegen viel leichter, individuelle Bedürfnisse der Beschäftigten mit den
Anforderungen des Unternehmens zu vereinbaren, sagte Eberle. Kreative Einzellösungen wie die Anpassung der
Arbeitszeiten an die Öffnungszeiten der jeweiligen Kinderbetreuung werden von den Preisträgern ebenso
angeboten wie großzügige Jahresarbeitszeitmodelle, die Müttern teilweise ermöglichen, die
gesamte Ferienzeit zu Hause bei ihren Kindern sein zu können.
48 Betriebe haben teilgenommen
Am heurigen Wettbewerb haben 48 Betriebe teilgenommen, die getrennt nach Größe (Groß-,
Mittel- und Kleinbetriebe) und Unternehmensart (Wirtschaftsbetriebe und Non-Profit-Organi-sationen) beurteilt wurden.
Bewertet wurden die Flexibilität der Arbeitszeit, Unterstützung bei der Kinderbetreuung, Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten,
die Gestaltung der Phase des Wiedereinstiegs nach der Karenzzeit, diverse familienfreundliche Serivcemaßnahmen,
die Rücksichtnahme auf familiäre Gegebenheiten, das Vorhandensein eines/einer Familienbeauftragten u.a.m.
In der Kategorie Wirtschaftsunternehmen konnte sich bei den Großbetrieben die Firma Wiberg in Salzburg vor
der Siemens AG Österreich in Salzburg und der Bausparkasse Wüstenrot durchsetzen. Bei den Mittelbetrieben
landete die Steuerberatungsgesellschaft Europa Treuhand in Salzburg auf dem ersten Platz. Zweiter wurde die Confiserie
Berger in Lofer und dritter die Firma Hilber Beschläge in Wals-Siezenheim. Bei den Kleinbetrieben wurde die
Kinderbetreuungseinrichtung Arche Noah in St. Michael im Lungau an die erste Stelle gereiht, vor der Spielzeugschachtel
und der Moos-Apotheke (beide in Salzburg). Für den erstgereihten Großbetrieb gab es eine Siegerprämie
von 4.000 Euro; der erstgereihte Mittelbetrieb erhielt 2.500 Euro und der erstgereihte Kleinbetrieb 2.000 Euro.
Das Geld muss wieder für familienfreundliche Projekte im Betrieb verwendet werden.
Bei den Non-Profit-Organisationen sieht die Reihung folgendermaßen aus: Die Kategorie Großbetriebe
gewann das Seniorenheim Herz-Jesu-Asyl in der Landeshauptstadt vor dem TEZ-Zentrum für Tageseltern in Salzburg
und der Mobilen Hilfsdienst GmbH in Salzburg. Bei den Mittelbetrieben ging das Bildungshaus St. Virgil (Salzburg)
als Sieger hervor, vor dem Seniorenheim Bad Hofgastein und den Jugend- und Familiengästehäusern in der
Josef-Preis-Allee in der Landeshauptstadt. Bei den Kleinbetrieben konnte sich die Marktgemeinde Mattsee durchsetzten
und dies vor der Telefonseelsorge (Salzburg) und dem Tourismusverband Rauris. |