"Die lustige Witwe" am Landestheater Salzburg  

erstellt am
01. 12. 04

Operette von Victor Léon und Leo Stein – Musik von Franz Lehár
Salzburg (landestheater) - Wenn rätselhafte Botschaften auf Fächern weitergereicht werden … Wenn ein unschuldiger Gartenpavillon als heimlicher Sündenpfuhl angesehen wird … Wenn erst alle Lippen schweigen und am Ende dann doch endlich ein "Ich hab dich lieb" fällt … Dann ist glasklar, was hier gespielt wird, nämlich Franz Lehárs Operettenglanzstück. - Der gute Graf Danilo will ja bekanntermaßen seine Zeit lieber im Maxim verbringen und ganz und gar nicht seine Jugendliebe, die reiche Witwe Hanna Glawari, ehelichen. Hanna und Danilo durften in ihrer Jugend aus falschem Dünkel nicht heiraten. Nun droht dem Staat Pontevedro jedoch der Bankrott, wenn Hanna einen Ausländer zum neuen Gatten erkoren würde, und so die ererbten Millionen das Land verlassen würden. Hanna muss einen Pontevedriner heiraten! Und dafür scheint der Graf Danilo der geeignetste Kandidat. Ihre Vorgeschichte interessiert da erst mal nicht. Letztendlich aber finden die beiden zueinander und manch andere Verwirrung löst sich schließlich in Wohlgefallen auf. - Dieses Meisterwerk ist ein walzerseliger Melodienreigen, durchaus tiefgründig, durchaus etwas böse, aber vor allen Dingen eins: herzergreifend. Seit seiner Uraufführung 1905 erfreut es in weit mehr als einer halben Million Aufführungen das Publikum. Das Salzburger Landestheater eröffnet den Reigen der Aufführungen zu einem wunderbaren Jubiläum: 100 Jahre "Die lustige Witwe"!

Diese Neuproduktion unter der musikalischen Leitung von Peter Ewaldt führt - wie es sich für eine Operette gehört - alle drei Sparten des Salzburger Landestheaters zusammen. Die Gesangspartien werden vom Opernensemble bestritten, der Schauspieler Werner Friedl aber ist seit langem wieder als Sänger (Baron Mirka Zeta)zu erleben. Als Njegus ist Christoph Sommer vom Schauspielensemble zu sehen. Und natürlich hat das Ballettensemble bei einer Tanzoperette einen gewichtigen Part. Weiters sind zu sehen (in wechselnder Besetzung): Nina Berten, Anja Clementi, Elisabeth Flechl, Gloria Jansen, Nicole LePort, Erin McMahon, Laura Schröder, Bozena Stein; Viorel Baciu, Ekrem Celikkol, Alexander Klinger, Josef Köstlinger, Lim Sung Kyu, Rudolf Pscheidl, Franz Supper, Josef Wimmer, Horst Zalto. Mozarteum Orchester Salzburg. Chor des Salzburger Landestheaters.

Es inszeniert Gernot Kranner, der in Oper, Operette und Musical gleichermaßen zuhause ist. In der Steiermark geboren, hat er zunächst am Konservatorium der Stadt Wien studiert, dann am Mime-Centre London und der Ecole Jacques Lecoq Paris. Es folgten Engagements in St. Pölten, Klagenfurt, Baden, St. Gallen/Schweiz, am Volkstheater Wien, Schauspielhaus Wien und am Opernhaus Graz. Zunehmend arbeitet er auch als Regisseur. 1998 erhielt er den begehrten Image-Award Germany für "Professor Abronsius" im Musical "Tanz der Vampire" (Raimundtheater Wien). Seit 2001 ist er Ensemblemitglied der Wiener Volksoper. In Blindenmarkt hat er "Eine Nacht in Venedig" und zuletzt "Wiener Blut" (Oktober 2004) äußerst erfolgreich inszeniert.

Bühnenbild und Kostüme stammen von Herwig Libowitzky. Er absolvierte sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien und war u.a. Ausstattungsassistent der Bayreuther Festspiele unter Wieland und Wolfgang Wagner. Seit den 60er Jahren hat er an zahlreichen Bühnen im In- und Ausland für Oper und Schauspiel gleichermaßen gearbeitet und war Artdirector mehrerer Filme, u.a. mit Anthony Hopkins, Dirk Bogarde, Ava Gardner, Peter Sellers, Elke Sommer und John Savage. Zahlreiche TV-Filme und -Serien hat er ausgestattet, so z.B. die ZDF/ORF-Produktion "Der Meister des jüngsten Tages", "Familienrat" (ORF) und "SOKO" (Bayrischer Rundfunk). Seit 1973 ist er Ausstattungsleiter der Vereinigten Bühnen Wien.

Premiere am 11. Dezember 2004 um 19.00 Uhr im Landestheater.
Informationen:
http://www.theater.co.at
     
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