Josef-Krainer-Heimatpreise 2004 vergeben  

erstellt am
30. 11. 04

Den schöpferischen Geist in unserem Bundesland pflegen und fortsetzen
Graz (lk) - Prominente aus dem Kabarett, der Kirche, Kultur, Kunst ,aber auch Vertreter anderer gesellschaftlicher Bereiche standen am Freitag (26. 11.) im Mittelpunkt eines Festaktes im Weißen Saal der Grazer Burg: Die Gehrten sind Träger der Josef Krainer-Heimatpreise 2004. Die Überreichung nahmen Landeshauptmann Waltraud Klasnic, LH a.D. Vorgänger Dr. Josef Krainer und Wirtschaftslandesrat Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, Obmann des “Josef Krainer Gedenkwerkes“ vor. In ihren Grußworten erinnerte LH Klasnic an das Lebenswerk ihres verstorbenen Vorgängers, Landeshauptmann Ökonomierat Josef Krainer, der am 28. November 1971 an den Folgen einer Herzattacke in Allerheiligen verstorben war. Sie dankte den Preisträgern, die „mit ihrem Leistungen dem Heimatbegriff aktuelle Bedeutung verliehen hatten“. Den Geehrten sei es gelungen, den schöpferischen Geist in unserem Bundesland zu pflegen und fortzusetzen.

Zu diesem Todestag will Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer, Obmann des „Josef Krainer — Steirisches Gedenkwerk“, im Sinn des Verstorbenen „Tradition bewahren und Innovation fördern“. Als Ehrengäste begrüßte Univ.-Prof. Schöpfer unter anderem die Familie Krainer, die Landespräsidenten Reinhold Purr, Walburga Beutl, deren Amtsvorgänger Franz Wegart sowie Landesrat Hermann Schützenhöfer.

Die Dankesworte sprachen Mag. Ilse Valentinitsch, Modeschöpferin und Tochter des früh verstorbenen Grazer Rechtshistorikers Helfried Valentinitsch und Prof. Dr. Johannes Koren.

Preisträger der Josef Krainer Heimatpreise 2004:
Anna und Josef ALDRIAN: Josef ALDRIAN wurde 1939 in St. Nikolai im Sausal geboren. Von 1990 bis 1994 kam die Verantwortung für die SOS-Kinderdorf-Arbeit in Chile dazu. Danach wurde Josef ALDRIAN die Gesamtleitung für die Kinderdörfer und Sozialprojekte von SOS-Kinderdorf International in den Ländern Argentinien, Paraguay und Uruguay übertragen. Anna ALDRIAN sicherte die kontinuierliche Entwicklung dieser Projekte durch systematische Schulung aller Mitarbeiter, der Kinderdorfmütter ebenso wie der einheimischen Führungskräfte und des Lehrpersonals. Respekt vor dem Kind und liebevolle Zuwendung ist für sie die Basis jeder erzieherischen Arbeit.

Superintendent i.R. Mag. Ernst Christian GERHOLD, Stadtpfarrprobst Kanonikus Prälat Dr. Heinrich SCHNUDERL:
Ernst Christian GERHOLD wurde 1942 in Linz geboren. Die Wahl zum Superintendenten der Steiermark 1987 in der Nachfolge von Superintendent RECH, war für GERHOLD ein Ruf in eine große Verpflichtung und Verantwortung hinein. Es lag ihm auch sehr viel daran, die evangelische Identität in der großen Weite und Freiheit des Evangeliums und damit den Dialog mit allen Kirchen neu zu beleben. Von 1987 bis 1999 war Mag. Gerhold Superintendent Heinrich SCHNUDERL wurde 1943 in Graz geboren. 1974 promovierte SCHNUDERL zum Doktor der Theologie. Nachdem SCHNUDERL an der Montanuniversität Leoben die Katholische Hochschulgemeinde aufgebaut hatte, wurde er 1982 als Nachfolger des Hochschulseelsorgers und jetzigen Bischofs Dr. Egon KAPELLARI nicht nur Seelsorger für die drei Grazer Universitäten, sondern auch Leiter der Studentenheime der KHG. seit 1999 Stadtpfarrpropst der Grazer Stadtpfarrkirche zum Heiligen Blut; 2002 Ernennung zum päpstlichen Ehrenprälaten. SCHNUDERL war an der Vorbereitung der großen Feste der katholischen Kirche in der Steiermark - dem Katholikentag 1981, dem Österreichischen Katholikentag 1983 und dem Dialogfest „Tag der Steiermark“ 1991 - verantwortlich beteiligt, und bei der Ausrichtung der zweiten Europäischen ökumenischen Versammlung in Graz 1997 engagiert.

Kabarett - Die GIMPEL, GLOGGI&SCHICHO: 1979 begann ein 7-köpfiges Ensemble, bestehend aus 2 Damen und 5 Herren mit dem Namen „Cabaret Gimpel“ kabarettistische Aktivitäten in Graz, darunter auch die beiden Protagonisten Winfried „Gloggi“ VOLLMANN und Fritz SCHICHO. In der Zeit von 1979 bis 1992 arbeiteten GLOGGI und SCHICHO an 9 Kabarettproduktionen mit, seit 1993 sind sechs neue dazugekommen wie z.B. die letzten beiden „FdH Diätkabarett“ oder „Schönheit muß leiden - Beautykabarett“. Momentan arbeiten sie an ihrem 25-jährigen Jubiläumsprogramm unter dem Titel: „Silberne Hochzeit“, ein gnadenloses Outing über 25 Jahre Bühnenehe.

Daniele IRASCHKO wurde am 21. November 1983 in Eisenerz geboren. IRASCHKOS sportliche Höhepunkte zeigen sich wie folgt: 2001 Goldmedaille bei den Olympischen Jugendspielen in Vuokatti in Norwegen, 4-fache Holmenkolmsiegerin, mehrfache Einzel- und drei Gesamtsiege bei der FIS-Ladystournee, mehrfache österreichische Meisterin auf der Groß- und Normalschanze. Im Jahr 2003 folgte ein weiteres Ereignis in IRASCHKOS Karriere: Mit 200 Metern stellt sie den Schiflugweltrekord der Damen am Kulm auf! 2004 ist sie die einzige europäische Teilnehmerin bei den Nyasamaspielen in Japan und konnte beide Bewerbe gewinnen.

Prof. Dr. Johannes KOREN wurde 1939 als Sohn des legendären Landtagspräsidenten DDr. Hanns Koren geboren. 1965 trat er in die Handelskammer ein. Er baute die von ihm ab 1973 geleitete Pressestelle mit viel Geduld zur „Abteilung für Medien und Kultur“ aus. Ab 1968 war er Mitherausgeber der steirischen berichte mit Kurt JUNGWIRTH und Max MAYR. Ab 1975 publizierte Johannes KOREN zahlreiche Bücher, darunter „Österreich auf dem Weg“, „Unbekanntes Graz“ (2002, bis Sommer 2003 bereits drei Auflagen), „Unsere Steiermark - ein weiß grünes Mosaik“. Im heurigen Jahr erschien KOREN neuestes Buch „Begegnungen und Momentaufnahmen“. Im Mittelpunkt dieses Werkes stehen 40 Begegnungen, die maßgeblichen Einfluss auf den Lebensweg des steirischen Juristen gehabt haben. Was verbindet den Filmschauspieler James STEWART mit der Würstelfrau vom Grazer Geidorfplatz? Seit 1995 ist KOREN Mitglied des Kuratoriums Joanneum, seit 2003 Mitglied des Aufsichtsrates der Joanneum GmbH. In Würdigung seines Schaffens wurde KOREN im heurigen Jahr der Titel „Professor“ verliehen.

Trachtenverein ROSSECKER: Der Trachtenverein ROSSECKER wurde 1920 gegründet und nach dem 1664 m hohen Berg „Roßeck“ benannt. Die Tanzgruppe besteht zum Großteil aus Jugendlichen unter 25 Jahren und legt ihr Hauptaugenmerk auf die Erhaltung der steirischen Figurentänze und Schuhplattler. Der Trachtenverein ROSSECKER ist seit Jahren ein Spitzenrepräsentant steirischer Volkskultur im In- und Ausland. Insgesamt umfasst der Verein rund 490 Mitglieder, 3 Tanz- und 2 Plattlergruppen, 50 aktive Volkstänzer und rund 25 aktive Kinder zwischen 4 und 14 Jahren. Im Jahr 2003 fanden rund 112 Tanzproben und 41 Kinderproben statt. Über 5.000 Stunden Einsatz werden jährlich für die steirische Volkskultur geleistet.

Dr. Grete SCHURZ wurde 1934 geboren. Nach ihrer Matura arbeitete sie als Redaktionsaspirantin bei der „Süd-Ost-Tagespost“ Graz. Sie war die erste Frauenbeauftragte Österreichs und sie war und blieb ein Vorbild. Heute gibt es in jeder Stadt und in jedem Bundesland eine Frauenbeauftragte. 1986 war dies eine relativ neue Idee. Grete SCHURZ war 52 Jahre alt und parteilos als sie in die Stadtpolitik gerufen wurde. Der Bürgermeister der Stadt Graz, Alfred Stingl (SPÖ), wollte die Obfrau und Initiatorin des Grazer Frauenhauses, die als durchsetzungskräftig und schlagfertig bekannt war, als Frauenbeauftragte der Stadt Graz ins Rathaus holen.

Prof. Edith TEMMEL wurde 1942 in Graz geboren, wo sie auch heute lebt und freischaffend arbeitet. Sie befasst sich mit Malerei, Glaskunst und Objekten. Mit 25 Jahren begann Edith TEMMEL zu malen. Sie wurde anfangs von der steirischen Malerin Elga MALY gefördert. Seit 1969 wirkte Edith TEMMEL in unzähligen Ausstellungen, künstlerischen Aktivitäten und Publikationen. Zahlreiche Preise wie etwa der Kunstförderungspreis oder die Ehrenmedaille der Stadt Graz bzw. die Erzherzog-Johann-Medaille wurden ihr zuteil. Seit August 2001 bilden Ingrid STERN, Renata SCHWARZBAUER und Edith TEMMEL eine Künstlergruppe mit dem Namen „Triangelart“ und arbeiten an mehreren gemeinsamen Projekten. Besondere Schwerpunkte von Edith TEMMELS künstlerischer Arbeit in den letzten Jahren waren die Neugestaltung der Fronleichnamsfahne für die Diözese Graz-Seckau

Mag. Ines VALENTINITSCH wurde am 5. April 1972 in Graz geboren. Im Alter von 12 Jahren nahm sie an einer von ihm organisierten Ausstellung im Kulturhaus teil, wo Günter BRUS auf sie aufmerksam wurde und sie kennen lernen wollte. Nach der Matura 1991 begann sie mit dem Studium des Fachs Mode an der Hochschule für Angewandte Kunst. Ihre Lehrer waren Marc BOHAN von Dior und Helmut LANG. Sie schloss das Studium 1995 mit Auszeichnung ab und erhielt von der Hochschule /Abt. Mode als einzige ein einjähriges Stipendium zum Besuch der Domusakademie für Mode und Design in Mailand. Sie errang den Mastertitel. Seit Februar 2000 präsentiert Ines VALENTINITSCH ihre Sommer und Winterkollektionen zweimal im Jahr während der Modewoche Milano Collezioni am Laufsteg, inzwischen in einem viel größeren und professionellen Rahmen sowie auf Modeverkaufsmessen in Paris. Ihre Marke wurde seither z.B. in Mailand, Paris, Tokyo und London verkauft.
     
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