Postpartner und mobile Ämter als Alternativen - Keine Kündigungen geplant
Wien (pte) - Die österreichische Post AG will im Rahmen der Modernisierung ihres Filialnetzes
357 Postämter schließen. Für die "Flächen deckend ausreichende Versorgung" sollen
Postpartner und Postservicestellen in privaten Unternehmen, Gemeindeämtern oder Fremdenverkehrsämtern
sorgen. "Kein Standort wird ersatzlos aufgelassen", versicherte Herbert Götz, für das Filialnetz
verantwortlicher Vorstand der österreichischen Post am Dienstag (30. 11.) vor Journalisten in Wien. Außerdem
prüfe die Post die Möglichkeit, erstmals in Österreich mobile Postämter in Kleinbussen einzusetzen.
Derzeit befindet sich die Post AG in Gesprächen mit den betroffenen Gemeinden. Die Wahrnehmung der Versorgungspflicht
sei selbstverständlich, so Finanzvorstand Rudolf Jettmar. Im Hinblick auf den wachsenden Wettbewerb müsse
das Unternehmen gemäß dem Aktiengesetz aber auch an Zukunfts- und Arbeitsplatzsicherung denken. Laut
Post AG hat eine im Sommer dieses Jahres durchgeführte Wirtschaftlichkeitsprüfung ergeben, dass rund
20 bis 25 Prozent der rund 1.640 von der Post betriebenen Filialen aufgrund der geringen Kundennachfrage "extrem
defizitär" wirtschaften. Im Geschäftsfeld Filialnetz will die österreichische Post nach eigenen
Angaben bis zum Jahr 2007 rund 22,7 Mio. Euro einsparen.
Wie die Post AG versicherte, soll es im Zuge der Filial-Schließungen aber "keinerlei Kündigungen"
geben. Nach den jetzt bekannt gegebenen Änderungen soll die Post laut Götz "in ruhiges Fahrwasser"
geraten. Bis 2007 seien keine weiteren Schließungen geplant. Mit den geplanten Maßnahmen nähere
man sich ohnehin europäischen Maßstäben. Während die österreichische Post laut Götz
noch 82 Prozent ihrer Filialen selbst betreibt, sind es in Deutschland weniger als 50 Prozent, in Dänemark
33 Prozent und in den Niederlanden nur 14 Prozent. |