Trendumkehr bei den Einbürgerungen  

erstellt am
30. 11. 04

Minus 3% in den ersten drei Quartalen 2004
Wien (statistik austria) - Laut Statistik Austria ist die Zahl der Einbürgerungen von Jänner bis September 2004 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3% gesunken und ist damit erstmals seit dem Jahr 2001 rückläufig. Absolut bedeutet das einen Zuwachs von 30.838 neuen im Inland wohnhaften österreichischen Staatsbürgern. Nur bei Einbürgerungen aufgrund eines Anspruches (vorwiegend aufgrund der Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin) war eine Steigerung um 24% zu verzeichnen. Voraussichtlich werden damit auch im heurigen Jahr mehr als 40.000 Personen die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. Der Rekordwert des Jahres 2003 (44.694) dürfte aber nicht erreicht werden.
Von Jänner bis September 2004 wurden laut Statistik Austria in sechs Bundesländern weniger Einbürgerungsbescheide ausgestellt. Die stärkste relative Abnahme verzeichnete gegenüber dem Vorjahreszeitraum das Burgenland mit minus 132 oder 24,9% auf 399 Einbürgerungsfälle, gefolgt von Vorarlberg (-16,6%, 1.698), Oberösterreich (-12,5%, 4.717) sowie Steiermark (-11,8%, 2.362). Weiters wurden in Wien (-3,7%, 459) und in Niederösterreich (-0,1%, 3.979) weniger Einbürgerungsbescheide ausgestellt. In Salzburg (+7,9%, 2.052) und Tirol (+17,9%, 2.495) wurden mehr Einbürgerungsbescheide ausgestellt. Die stärkste Zunahme war mit +55,5% auf 1.267 in Kärnten zu verzeichnen.

Nach dem Einbürgerungsgrund gab es in den ersten drei Quartalen 2004 bei den Ermessenseinbürgerungen wegen eines mindestens zehnjährigen Wohnsitzes in Österreich einen Rückgang um -8,1%. Insgesamt 11.561 Personen bekamen aus diesem Grund die österreichische Staatsbürgerschaft. Nach mindestens vier- bzw. sechsjährigem Wohnsitz aus besonders berücksichtigungswürdigem Grund erhielten 1.134 Personen (-5,3%) die Staatsbürgerschaft. Auf Grund eines Anspruches wurden 4.728 Personen (+24%) eingebürgert, davon waren 2.518 Fälle (+26%) wegen der Ehe mit einem Österreicher oder einer Österreicherin. Unter dem Titel "Erstreckung der Verleihung" wurden 14.549 Ehegatten und Kinder österreichische Staatsbürger (-5,4%).

Unter den insgesamt 132 Herkunftsländern war laut Statistik Austria die Türkei mit 9.423 Eingebürgerten absoluter Spitzenreiter. Aus Bosnien und Herzegowina kamen 6.408, aus Serbien und Montenegro 5.501, aus Kroatien 1.657 und aus Rumänien 1.074 Neo-Österreicher. Zwischen je etwa 300 und 600 österreichische Staatsbürgerschaften wurden an Menschen aus Mazedonien (571); Polen (543), Ägypten (446), Indien (416), China (389) und Iran (317) verliehen.
     
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