20 Mio. Euro für die Technologieförderung 2005  

erstellt am
30. 11. 04

"ZIT 05 Plus" bringt: 3 Mio. Euro mehr Budget, neue Förderschienen, neue Schwerpunkte wie die Nanotechnologie
Wien (rk) - "Mit dem Programm "ZIT 05 Plus" präsentieren wir eine rundum erneuerte Wiener Technologieförderung mit vier neuen Förderschienen. Mit diesem zukunftsweisenden Programm werden wir die Gründungsdynamik im Technologiesektor noch weiter steigern, Forschungsbarrieren beseitigen und die Lust der Wiener Unternehmen auf Forschung und Innovation gehörig ankurbeln. Unser konkretes Ziel ist es, die unternehmerischen Forschungsaktivitäten in Wien um ein Drittel bis zum Jahr 2008 zu steigern. Derzeit investieren rund 200 Unternehmen in die reine Forschung. Diese Zahl soll in den nächsten vier Jahren auf rund 270 gesteigert werden", erklärte Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder. Rieder präsentierte das neue Programm gemeinsam mit der designierten WKW-Präsidentin Brigitte Jank sowie WKW-Vizepräsident Fritz Strobl und ZIT-Geschäftsführerin Mag. Edeltraud Stiftinger im Pressegespräch des Bürgermeisters am Dienstag (30. 11.).

"Das neue Technologieförderungsprogramm tritt mit 1. Jänner 2005 in Kraft und hat eine Laufzeit von vier Jahren. Allein für das Jahr 2005 stehen dem Zentrum für Innovation und Technologie - das ist die Technolgieagentur des WWFF -knapp 20 Millionen Euro für die Förderung forschungsorientierter Unternehmen und Einrichtungen in Wien zur Verfügung. Damit wird das Förderbudget im Vergleich zu heuer um rund 3 Millionen - das sind rund 17 Prozent - gesteigert", so Rieder weiter.

"Technologie und Innovation sind Schlüsselfaktoren für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Wien", erklärte Brigitte Jank. "Aus Sicht der Wiener Wirtschaft begrüße ich daher die neu gefassten Richtlinien für die Technologieförderungen in Wien, insbesondere die Tatsache, dass ausdrücklich auch die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit sowie die aktive Vernetzung von Klein- und Kleinstunternehmen als förderwürdig anerkannt wurden", so Jank weiter.****

Die Eckpfeiler des Technologieförderungsprogramms ZIT 05 Plus
Von den 20 Millionen Euro, die im Jahr 2005 als Förderungsmittel vorgesehen sind, werden rund 6 Millionen Euro im Jahr 2005 in die vier neuen Förderungsschienen ("Vienna Spots of Excellence", "F&E Public", "Innovationssupport" und "Technologienetzwerke") investiert. Ziel ist es, damit die Forschungskooperationen und den Wissenstransfer zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu fördern sowie die Bildung von Technologienetzwerken und die bessere Vermarktung von Forschungsergebnissen zu unterstützen.

Wie bisher setzt die Wiener Technologieförderung weiterhin auf das bewährte Instrument der sogenannten Calls. Dabei handelt es sich um themenspezifische Förderungswettbewerbe, bei denen nur die besten Projekte eine Förderung erhalten.

Das Budget für die Calls wird 2005 um 300.000 Euro auf 7 Millionen Euro aufgestockt. Weitere 5 Millionen stehen für die Kompetenzzentren bereit. Die restlichen 2 Millionen kommen dem Automotive Cluster, dem Cluster Life Science Austria Vienna Region sowie diversen kleineren Projekten und Technologiekooperationen zu Gute.

"Entscheidend verbessert haben wir auch den Auszahlungsmodus für die Förderungsgelder. Ab 2005 erhalten die Unternehmen bereits bei Projektbeginn bis zur Hälfte der Förderungsgelder. Inhaltlich setzen wir zusätzliche Schwerpunkte im Bereich der innovativen, wissensintensiven Dienstleistungen sowie der Mykrosystemtechnik und der Nanotechnologie, die laut internationaler Expertenmeinung vor allem in den Informations- und Kommunikationstechnologien, der Biotechnologie und im Bereich Automotiv ein großes Zukunftspotenzial haben," so Rieder.

Wiener Technologieoffensive wirkt - Klein- und Mittelbetriebe profitieren besonders
Der Strukturwandel der Wiener Wirtschaft - weg von der Sachgüterproduktion hin zu einer modernen Dienstleistungswirtschaft mit deutlichem Zuwachs in den technologieorientierten Bereichen - funktioniert. Seit 1997 hat die Stadt Wien 400 Millionen Euro in Technologieprojekte investiert und damit entscheidende Impulse gesetzt: Die Anzahl der Unternehmen im Technologiebereich stieg seit 1998 um 17 Prozent auf knapp 20.000 Unternehmen. Mehr als 150.000 Personen sind in Wien im Technologiebereich derzeit insgesamt beschäftigt. Das sind bereits rund 20 Prozent aller Jobs in Wien.

"Besonders profitieren die Wiener Klein- und Mittelbetriebe (KMU) von der Wiener Technologieförderung, wie auch eine aktuelle Auswertung der Calls zeigt", berichtet WKW-Vizepräsident Fritz Strobl. "Seit der Einführung der Calls im Jahr 2002 hat das ZIT bis dato acht dieser Förder-Wettbewerbe, die thematisch zumeist in den Wiener Stärkefeldern Creative Industries, Life Sciences und Informations- und Telekommunikationstechnologien (IKT) angesiedelt waren, abgeschlossen. Insgesamt haben die Wiener Betriebe bei den Calls 335 Forschungs- und Entwicklungsprojekte eingereicht. 311 Projekte (92 %) davon stammen von Klein- und Mittelbetrieben. Von den 94 über die Calls letztendlich mit insgesamt 17 Millionen Euro geförderten Projekte gehen 85 Projekte (92%) und 15,3 Millionen Euro (90%) Fördergelder auf das Konto der KMU. Das mit den Calls ausgelöste Gesamt-Investitionsvolumen beläuft sich auf beachtliche 70 Millionen Euro. 62 Millionen Euro (88 %) davon haben die Klein- und Mittelbetriebe investiert. Sehen lassen kann sich auch die Zahl der mit den Calls geschaffenen Arbeitsplätze. Von den insgesamt 600 befinden sich rund 500 (83 %) in den Klein- und Mittelbetrieben. Um die Innovationstätigkeit sowie die Wachstums- und Beschäftigungspotenziale in den Klein- und Kleinstunternehmen weiter zu unterstützen, wird im Jahr 2005 ein eigener Call gestartet.", so Strobl weiter.

Neuer Auszahlungsmodus: 50 Prozent des Geldes bereits zu Projektbeginn
"Bei der Ausarbeitung der neuen Förderprogramme ging es uns nicht nur darum, die wirtschaftlichen Besonderheiten und strukturellen Eigenheiten Wiens bestmöglich zu berücksichtigen, sondern auch darum, den spezifischen Bedürfnissen von forschungsorientierten Unternehmen und Einrichtungen verstärkt Rechnung zu tragen", betonte ZIT-Geschäftsführerin Stiftinger. Wichtiges Resultat dieser Bemühungen ist ein neuer Auszahlungsmodus der Fördergelder. Künftig erhalten Unternehmen bis zu 50 Prozent des zugesagten Förderbetrags bereits bei Projektbeginn. "Diese Neuerung bringt eine wesentliche Erleichterung für die Anlaufphase der Vorhaben sowie für die Lukrierung zusätzlichen Kapitals, was gerade im Falle der kostenintensiven Projekte im F&E-Bereich von entscheidender Bedeutung ist", so Stiftinger. Bisher haben die Unternehmen die Fördermittel erst nach Projektende erhalten und waren bei der Finanzierung der Projektdurchführung meist auf das Goodwill von Banken und anderen Geldgebern angewiesen. Viele hochqualitative Forschungsprojekte seien in der Vergangenheit an diesem Umstand gescheitert. Damit die begehrten Fördergelder tatsächlich an die besten, innovativsten und Erfolg versprechendsten Projekte ergehen, setzt das ZIT auch in Zukunft auf das Wettbewerbsprinzip und das Urteil internationaler ExpertInnen bei der Bewertung der zur Förderung eingereichten Projekte. "Durch einen strengen Auswahlprozess", so Stiftinger, "minimieren wir das Risiko, das eine teilweise Vorabfinanzierung mit sich bringt".
     
Neue Schwerpunkte: Nanotechnologie und innovative Dienstleistungen
Erstmals ist auch die zukunftsweisende Nanotechnologie im neuen Wiener Technologieförderprogramm verankert. Ihrer steigenden Bedeutung als technologische Querschnittsmaterie gemäß werden nanotechnologisch relevante Forschungsprojekte in allen Einzelprogrammen bevorzugt bewertet. Das weltweite Marktvolumen von Produkten, die auf nanotechnologischen Erkenntnissen beruhen, liegt internationalen Studien zufolge derzeit bei rund 55 Milliarden Euro. Die Aufwendungen für Nanotechnologieforschung steigen weltweit stark an. Auch das 6. Rahmenprogramm enthält eine Programmlinie für die Nanotechnologie mit einem Fördervolumen von 1,3 Milliarden Euro.

Neben dem ZIT bieten auch der WAFF (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) und die Wirtschaftskammer Wien (WKW) jetzt ein besonderes Beratungs- und Förderungsangebot an, um Unternehmen und ihre MitarbeiterInnen für den Boombereich Mykrosystemtechnik und Nanotechnologie "fit" zu machen. Zielgruppe sind rund 200 Wiener Unternehmen, die zum Beispiel in den Bereichen Optik, Messtechnik, Elektronik/Datenübertragung, Oberflächen/Chemie, Automation/Anlagen/Werkzeug sowie in der Medizintechnologie und im Pharmabereich tätig sind.

Das "Beratungs- und Förderungspackage" besteht aus drei Phasen, von der Technologieinformation über Technologiesensibilisierung - und -beratung bis hin zur konkreten Projektplanung und zu Qualifizierungsprogrammen. Die Information und Sensibilisierung für das Thema Mykrosystemtechnik & Nanotechnologie wird von entsprechenden ExpertInnen der Universitäten, Fachhochschulen und dem Arsenal Research durchgeführt. Diese Form der Beratung wird der Wiener Wirtschaft angeboten und mit bis zu 50 Prozent von der WKW gefördert. Um die Strategische Kooperation von Unternehmen zur Qualifizierung von MitarbeiterInnen im Bereich der Mykrosystemtechnik & Nanotechnologie zu unterstützen, bietet der WAFF sein Förderungsprogramm "Qualifizierungsverbünde an. Der WAFF übernimmt dabei 50 Prozent der Qualifizierungskosten (max. 40.000 Euro pro Unternehmen) sowie anteilig die Personalkosten für den Koordinationsaufwand. Bei der Erstellung des Programmes war maßgeblich auch die MA 27 - EU-Strategie und Wirtschaftsentwicklung beteiligt.

Die vier neuen ZIT-Programme ab 2005
Neben den bewährten Calls finden sich vier neue und in ihrer Ausrichtung völlig innovative Einzelprogramme im neuen Technologieförderungspaket. Insgesamt steht für diese vier neuen Förderschienen ein Förderungsvolumen von rund 6 Millionen Euro zur Verfügung.

* "Vienna Spots of Excellence" unterstützt mehrjährige enge
Forschungskooperationen zwischen Unternehmen und
Forschungseinrichtungen in Wien. Durch die Förderung
grundlagenorientierter und industrieller Forschung sowie des
Wissenstransfers zwischen Wirtschaft und Wissenschaft will das
ZIT international sichtbare Spots of Excellence schaffen. Die
Wahl des Technologiebereichs steht den Kooperationspartnern
ffen. Nationale und internationale ExpertInnen entscheiden ein-
bis zweimal jährlich über die Förderung der Vienna Spots of
Excellence.
* Das neue Förderprogramm "F&E-Public" dient der Unterstützung von
Vorhaben, die den Informationsaustausch zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft erhöhen. Da die Akzeptanz neuer Ideen und
Technologien in der Öffentlichkeit eine wesentliche
Voraussetzung für den Erfolg von Innovationen ist, fördert F&E-
Public auch Projekte, welche die Öffentlichkeit über neue
Technologien informieren und dazu beitragen, Technologieängste
abzubauen.
* Im Rahmen des Programms "Innovationssupport" fördert das ZIT
Aktivitäten, die der Forschung und Entwicklung vor- oder
nachgelagert sind, wie etwa bei komplexeren Forschungsvorhaben
oder der Umsetzung von Forschungsergebnissen auf dem Markt.
* Das Programm "Technologienetzwerke" unterstützt Kooperationen
zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und anderen Akteuren.
Gefördert werden alle Netzwerkaktivitäten, die zum Entstehen und
erfolgreichen Bestehen von Netzwerken in spezifischen
Technologiefeldern oder an örtlichen Schwerpunkten (z.B. lokale
Technologiezentren) beitragen.

Bewährtes Förderungsinstrument der Calls wird ausgebaut
Die bewährten Förderwettbewerbe - die sogenannten Calls - sind auch im neuen Förderprogramm verankert. Insgesamt stehen im Jahr 2005 für die Calls rund 7 Millionen Euro bereit, das ist um 300.000 Euro mehr als im Jahr 2004. So organisiert das ZIT im kommenden Jahr u.a. eine Neuauflage des Co Operate-Calls, der 2003 zum ersten Mal erfolgreich durchgeführt wurde. Der Call "Co Operate enlarged Vienna 2005" unterstützt den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft und fokussiert dabei speziell auf die Unterstützung von Forschungs- und Entwicklungskooperationen zwischen Wiener Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen oder Unternehmen aus den zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten sowie mehreren Ländern Südosteuropas. Als Vorsitzender der internationalen ExpertInnen-Jury bei diesem Call konnte der renommierte Mittel- und Südosteuropa-Kenner Erhard Busek gewonnen werden, der zurzeit als Sonderkoordinator des EU- Stabilitätspakts für Südosteuropa tätig ist. Ein weiterer Call ist im Jahr 2005 dem Thema wissensintensive Dienstleistungen gewidmet. Vor allem Unternehmen in den Branchen Nachrichtenübermittlung und Datenverarbeitung/Datenbanken ist dieser Call gewidmet.

5 Millionen Euro im Jahr 2005 für die Kompetenzzentren
Das ZIT verfolgt gemeinsam mit dem Bund das Ziel, langfristige kooperative Forschungszusammenschlüsse zwischen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft zu etablieren. Damit sollen die Forschungskapazitäten am Standort Wien ausgeweitet, Synergieeffekte durch kooperative Forschungsprogramme erreicht und international sichtbare Zentren mit fokussierter technologischer Kompetenz geschaffen werden. Fünf Millionen Euro stellt das ZIT Zentrum für Innovation und Technologie im Jahr 2005 für Kompetenzzentren zur Verfügung. Derzeit gibt es zehn solcher Kompetenzzentren in Wien.

Initiative "Fempower" wird konsequent fortgesetzt
Mit seinem neuen Förderungsprogramm hat sich das ZIT außerdem eine Steigerung des Frauenanteils in der betrieblichen Forschung zum Ziel gesetzt. Ab 2005 wird die Beteiligung von Frauen an Forschungs- und Entwicklungsprojekten bei jedem Förderwettbewerb eine Rolle spielen. Konkret ist der Anteil von Frauen, die an der Realisierung eines Forschungsprojektes mitwirken, in Zukunft ein eigener Faktor, den die ExpertInnen-Jury bei der Reihung der eingereichten Projekte zu bewerten hat. "Im Sinne einer positiven Diskriminierung erhält bei zwei gleichwertigen Projekten automatisch dasjenige eine Förderung, an dem mehr Frauen mitarbeiten", so Stiftinger. Mit dieser Neuerung wird die "Initiative Fempower", die 2004 mit einem eigenen Call begonnen wurde, konsequent fortgeführt.

Infos zu neuen Technologieförderungsprogramm "ZIT 05 Plus" und dem WAFF Qualifizierungsverbund "Mykrosystemtechnik & Nanotechnologie
gibt es beim Zentrum für Innovation und Technologie, der Technologieagentur des Wiener Wirtschaftsförderungsfonds, unter der Wiener Telefonnummer 960 90/86165 und unter http://www.zit.co.at/.

Infos zum WAFF-Qualifizierungsverbund Mykrosystemtechnik und Nanotechnologie gibt es unter der Wiener Telefonnummer 217 48/0.
     
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