Patrone der Volkskultur ausgezeichnet  

erstellt am
30. 11. 04

Verein der Freunde des Adventsingens verleiht Ehrenzeichen für Volkskultur an Bertl Göttl und Günter Essl
Salzburg (lk) - Das Ehrenzeichen für Volkskultur, den Stern von Bethlehem, verlieh der Verein der Freunde des Salzburger Adventsingens an zwei Patrone der Salzburger Volkskultur, an Bertl Göttl und


Vereinsobmann Dr. Roland Floimair (re.) verlieh dem beliebten Fernsehmoderator und langjährigen Mitwirkenden beim Salzburger Adventsingen, Bertl Göttl, das Verdienstzeichen für Volkskultur, den Stern von Bethlehem

Foto Franz Neumayr
Günter Essl. Die Überreichungen nahm an diesem Wochenende Vereinsobmann Dr. Roland Floimair vor.

Floimair bezeichnete Göttl als äußerst erfolgreichen Vermittler und Übersetzer einer unendlichen reichen Volkskultur in Salzburg. Göttl sei eine unverrückbare Größe in seinem Fach, dem es gelungen sei, auf vielfältigste Art und Weise Initiativen in der Volkskultur zu setzen. Familiär „belastet“ durch seine Wurzeln in der Vorderwieser Familie aus dem Zauchtal bei Altenmarkt habe Göttl sein berufliches Leben ganz den bäuerlichen Werten und der Salzburger Volkskultur verschrieben. Bereits als Gestalter und Sprecher volksmusikalischer Sendungen im ORF-Landesstudio Salzburg – Hörfunk und Fernsehen – habe Göttl der Salzburger Volkskultur einen großen Stellenwert verschafft. In Salzburg TV sei ihm mit seiner Fernsehsendung „Hoagascht“ etwas gelungen, was einzigartig in der österreichischen Fernsehlandschaft sei. Göttl sei nicht nur Sprecher bei unzähligen Volksmusikabenden, auch mit seiner „Kleßheimer Singstund“ habe er seit 1980 in 214 Singstunden rund 15.000 Personen für das Singen begeistert. Göttl sei präsent durch seine täglichen „Lostage“ und die wöchentlichen Kolumnen in den Salzburger Nachrichten und als Gestalter von Videos für Salzburg TV sehr bewährt.

Einen besonderen Konnex habe Göttl nicht nur zum „Bischofshofener Amselsingen“, das maßgeblich durch seine Moderation geprägt sei sondern im Besondern zum Salzburger Adventsingen, wo er den Josef über 20 Jahre gegeben habe. Seit der Zurücklegung dieser Rolle 1996 sei er mittlerweile in die Figur des Balthasar, in die Rolle des Erzählers und auch in die Rolle des Wirtes geschlüpft. Durch seinen hellen Bariton und seine Bühnenpräsenz sei er geradezu zum Prototyp für den Josef auf der Bühne geworden, so der Vereinsobmann.

Günter Essl und seine Frau Helga seien in Salzburg ein Synonym für Gastlichkeit und Gastfreundschaft. Gerade in unserer Zeit, in der es immer weniger um die Gastlichkeit, sondern um deren Verlust gehe und dies besonders in Wirtshäusern zu beklagen sei, seien Stätten besonders gefragt, an denen der Gast bewirtet wird. Die Krimpelstätter-Wirtsleute Helga und Günter Essl und in ihrem Wirtshaus, dem Salzburger Ur-Musikantenwirt, gebe es noch die entlastenden Rituale zwischen dem Gastgeber und dem Gast. Das heißt. Der Gastwirt stelle sich in den Dienst des Gastes, mache sich aber nicht zu dessen Untertan. Er bleibe Herr des Hauses. Die Gemütlichkeit sei in den 36 Jahren der Wirtleute im Krimpelstätter dieselbe geblieben, betonte Floimair. 36 Jahre nach der Übernahme des Hauses und des Biergartens, dem Stammlokal der Wiener Philharmoniker und des Mozarteum-Orchester, verkehren Künstler von Weltrang und internationale Wirtschaftskapitäne ebenso wie Volksmusikanten und Journalisten, Bürger und Touristen jeden Alters und sie schätzen neben Küche und Keller die herb-gemütliche Art des heutigen Krimpelstätter. Sprichwörtlich wurde der Krimpelstätter für seine Stammtisch-Tradition, die derzeit von 44 Gruppen gepflegt wird.
     
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