LH Durnwalder bei ENEL-Spitze  

erstellt am
13. 12. 04

Gesprächsbasis für Zusammenarbeit gegeben
Bozen (lpa) - Verhandlungen in Sachen Stromproduktion und -verteilung sowie über eine neue grenzüberschreitende Hochspannungsleitung standen auf dem Programm einer Aussprache, die Landeshauptmann Luis Durnwalder am Donnerstag abend (09. 12.) in Rom mit dem Geschäftsführer der ENEL, Paolo Scaroni, geführt hat.

Die drei Themen, die der Landeshauptmann heute auf den Tisch gebracht hat, sind allesamt von gößter Bedeutung für die zukünftige Energiepolitik des Landes. So ging es einmal um die Zukunft der Stromproduktion in Südtirol, und zwar angesichts der Tatsache, dass im Jahre 2010 die Konzessionen der ENEL für die Stromproduktion in den 19 großen Wasserkraftwerken auslaufen. "Ich habe den ENEL-Vertretern heute gesagt, dass wir bereit sind, die Ausschreibungen für die Neuvergabe der Konzessionen zu machen", so der Landeshauptmann, "und dass wir deshalb endlich wissen wollen, ob das Unternehmen zu einer Zusammenarbeit bereit wäre oder nicht."

Konkret ginge es um eine Kooperation zwischen ENEL und SEL AG in der Produktion von Strom aus den vorhandenen großen Wasserkraftwerken in Südtirol. "Ich denke, eine Gesprächsbasis für eine Zusammenarbeit ist da, eine Einigung hängt aber auch von der Klärung der Details sowohl technischer, organisatorischer als auch finanzieller Natur ab", so Durnwalder. Scaroni hat dem Landeshauptmann heute zugesagt, dass man in den kommenden Wochen entsprechende konkrete Vorschläge unterbreiten wolle.

Ähnliches gilt für die Stromverteilung. Auch hier wollen ENEL und SEL AG in Zukunft verstärkt zusammenarbeiten. "Man hat heute betont, dass die ENEL einverstanden wäre, unter bestimmten Voraussetzungen einen Teil der Stromverteilung an uns abzutreten", so Durnwalder nach dem heutigen rund einstündigen Treffen mit Scaroni in Rom. Auch hier hat der ENEL-Geschäftsführer versichert, dass man erste konkrete Vorschläge bereits in den kommenden Wochen vorlegen werde.

Thema Nummer drei ist die Verwirklichung einer grenzüberschreitenden Hochspannungsverbindung über den Brenner, die von der SEL AG und ENEL gemeinsam genutzt werden könnte. "Scaroni hat sich heute grundsätzlich einverstanden damit gezeigt, dass wir die Leitung gemeinsam verwirklichen und auch finanzieren, also zu einem Teil das Land, zum anderen Teil die ENEL", so Durnwalder. Auch hier sei also die prinzipielle Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit gegeben, die Details seien aber noch zu überprüfen, erklärte Landeshauptmann Luis Durnwalder im Anschluss an die Aussprache mit Paolo Scaroni.
     
zurück