Drehbuchpreise 2004 vergeben  

erstellt am
13. 12. 04

Salzburg (stadt) - Am Freitag (10. 12.) wurden die Drehbuchpreise 2004 der Stadt Salzburg durch Bürgermeister Dr. Heinz Schaden überreicht. Die Auszeichnungen wurden heuer zum 11. Mal verliehen.

Die Jury für den Drehbuchpreis 2004 bestand aus
Mag. Karin Helml, Studio West, Salzburg
Dr. Ludwig Laher, Autor, St. Pantaleon, und
Dr. Bettina Strenske, Euroscript London

Die Jury hat die Kriterien: Originalität des Stoffes, Erzählweise, Struktur, dramatischer Aufbau, Dialogführung, Umsetzbarkeit (technisch und finanziell), Publikumswirksamkeit, Identifikationspotential und Salzburg-Bezug ihrer Bewertung zu Grunde gelegt.

Von den bisher mit einem Drehbuchpreis der Stadt Salzburg ausgezeichneten Drehbüchern sind inzwischen sechs als Filme produziert worden, eine weitere Produktion ist gerade in Arbeit.

Caroline Neudecker, Veresa Radosawljewitsch
Der erste Preis, dotiert mit € 7.200, geht an das Drehbuch „Love U Austria“ von Caroline Neudecker, Schleedorf und Veresa Radosawljewitsch, Wien.

In diesem Script geht es um Roma in der Slowakei und Kroaten in Österreich und ihr Leben zweiter Klasse mitten in Europa.

Das Drehbuch „Love U Austria“ ist das erste, das in der von der Drehbuchpreisträgerin (1994 und 2000) und mittlerweile wohlbekannten Filmemacherin Mag. Gabriele Neudecker initiierten Schreibwerkstatt realisiert wurde. Die Schreibwerkstatt ist ein loser Verbund von bislang fünf jungen Autorinnen, die sich gegenseitig unterstützen und zusammen recherchieren, diskutieren und schreiben.

Die Geschichte wurde beim europaweiten Nisi-Masa-Projekt (mit 14 europäischen Ländern als Partnern) als einziges österreichisches und bestes deutschsprachiges Drehbuch (ex aequo mit einem deutschen Drehbuch) ausgesucht, um weiter gefördert zu werden. Die Filmarche in Berlin will die Realisierung unterstützen. mehr ...

Der zweite Preis, dotiert mit € 3.600,--, geht an das Drehbuch „Ciao, Alberto!“ von Walter Anichhofer, Salzburg. In diesem Script geht es um (seelische und körperliche) Verletzung und Heilung.

Walter Anichhofer
Das Drehbuch ist gut strukturiert, originell und gut umgesetzt. Ein Buch voller wundervoller Einfälle, das mit Recht zum Teil auf vordergründigen Humor (Klamotte) setzt, weil die emotionale Tangente, die in den Charakteren angelegt ist, sich erst langsam durchkämpfen muss.

Die Figuren sind sehr originell konzipiert und passen perfekt zueinander. Die Dialoge sind lebensecht, witzig und recht gut dazu geeignet, den Konflikt in der jeweiligen Szene auszutragen. Die Handlung ist sehr gut visualisiert.

Das vorliegende Drehbuch eignet sich perfekt für einen Fernsehfilm. Es ist lustig und hätte sicherlich ein breites Publikum. mehr...

Nach diesen Kriterien konnte sie kein preiswürdiges Kurzfilmdrehbuch erkennen und sah daher von der Vergabe eines Drehbuchpreises 2004 für die Sparte Kurzfilm ab. Die für den Kurzfilmpreis vorgesehene Dotation wurde dem Spielfilmpreis zugeschlagen, sodass in der Sparte „Spielfilmdrehbuch“ ein erster und ein zweiter Preis vergeben werden konnten.
     
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