Orangerie und ein (fast) neuer Park - Graz wird 2005 um ein Kleinod reicher
Graz (lk) - Ein Blick in die Zukunft des Grazer Burggartens in Zusammenhang mit der Sanierung und
Revitalisierung der Orangerie bot sich jenem zahlreich erschienenen Publikum, das der Einladung zur Probebeleuchtung
am Donnerstag (09. 12.) Abend gefolgt war. Gartenarchitektin Ing. Gertraud Monsberger und die für das
Bauprojekt zuständige Abteilungsleiterin Mag. Christine Klug präsentierten eindrucksvoll jene anheimelnde
Park-Atmosphäre mit ihrem mysthischem Akzent, der die Besucher spätestens ab nächstem Sommer bei
den diversen Abendveranstaltungen in der Orangerie empfangen wird.
Die mit der Planung beauftragte Grazer Gartenarchitektin Ing. Getraud Monsberger: „Der Burggarten ist ein wertvolles
Kleinod von Graz und es gilt, seinen Charakter beizubehalten, aber neue Gestaltungselemente zu finden und ihn damit
neu zu interpretieren. Mit dem Licht erfährt er jedenfalls eine große Aufwertung.“
Rund 100 Lampen verschiedenster Bauarten und mit unterschiedlichen Technologien ausgestattet werden es sein, die
dann die Besucher wegbegleitend durch den Park führen, aber auch Bäumen und Sträuchern mit dezenten
Lichteffekten einen märchenhaften Charme verleihen werden. Auf zwei Dinge galt es bei der Auswahl der Beleuchtungskörper
besonders zu achten - auf den Naturschutz und auf die Widerstandsfähigkeit gegen Vandalenakte. „Die Oberfläche
der Beleuchtungseinrichtungen wird“, versichert die Gartenarchitektin, „in keinem Fall heißer als 60 Grad
und das nur bei ganz wenigen Lampen. Aber es kann sicher kein Tier, auch kein Insekt daran Schaden nehmen.“
Die Beleuchtung ist nur ein Teil des gesamten Burggarten-Sanierungskonzeptes. Was als „heterogene Bepflanzungsstruktur“
beschrieben ist, bedeutet im Klartext, dass dort seit Jahrzehnten eine Art Wildwuchs auch von nicht standortgemäßen
Pflanzen entstanden ist. Jetzt bekommt der Burggarten zum Teil neue Pflanzen, neue Wege und eine neue Nutzungsphilosophie.
Die Leiterin der Abteilung 2 - Präsidialangelegenheiten und Zentrale Dienste, Mag. Christine Klug zum Zeitplan:
„Wir hoffen, dass wir den ersten Bauabschnitt, das heißt den unmittelbaren Bereich um die Orangerie mit deren
Eröffnung im Juli 2005 fertiggestellt haben werden. Der übrige Teil mit dem Eingang vom Cafe Promenade
her und mit der teilweisen Neugestaltung der Burggärtnerei folgt dann als zweiter Bauabschnitt mit Ende des
nächsten Jahres. Die Gesamtkosten werden sich auf 1,2 Millionen Euro belaufen.“
Ein Blick auf die Geschichte dieser Grazer Parkanlage zeigt, dass der Burggarten in den ersten Jahrhunderten nach
dem Bau der Grazer Burg als freies Schussfeld vorwiegend strategischen Zielen untergeordnet war, aber dass dort
bereits im sechzehnten Jahrhundert die ersten Gartenanlagen als Teil der äußeren Hofgärten entstanden.
Um die Mitte des neunzehnten Jahrhunderts, als weite Teile der Grazer Burg einschließlich Prunkstiege und
Übergang zum Dom der Spitzhacke zum Opfer fielen, wurden sie zu Landschaftsgärten umgestaltet. Leider
wurde damals versäumt, für die Gestaltung des Burggartens konzeptionelle Rahmenbedingungen vorzugeben,
weswegen es zu einer ungeordneten Wegeführung und zum Teil artfremder Bepflanzung kam. |