Salzburg: Treffpunkt der Alternativ-Nobelpreisträger  

erstellt am
10. 12. 04

Symposium "25 Jahre Alternativer Nobelpreis" von 8. bis 13. Juni 2005 in Salzburg
Salzburg (lk) - Mehr als 100 Träger des Alternativen Nobelpreises werden vom Land Salzburg, privaten Förderern und Sponsoren zu einem Symposium im Juni nächsten Jahres nach Salzburg eingeladen. Anlass ist das 25-jährige Bestehen des Alternativen Nobelpreises, der von Jakob von Uexküll gegründet und gestiftet wurde. Das Symposion „25 Jahre Alternativer Nobelpreis“ zum Thema „Alternativen, die sich rechnen – Winning Alternatives“ wird von 8. bis 13. Juni 2005 in Salzburg stattfinden. Die Organisation der Veranstaltung liegt in den Händen von Prof. Alfred Winter, Landesbeauftragter für kulturelle Sonderprojekte, der bereits das 20-Jahr-Jubiläum des Alternativen Nobelpreises in Salzburg veranstaltet hat.

Derzeit gibt es schon mehr als 50 Zusagen von Preisträger/innen für das Symposium, darunter die aktuelle Preisträgerin Bianca Jagger. Zugesagt hat auch Wangari Maathai aus Kenia, die mit der „Green Belt Movement“ für die Hilfe für Gemeinden zur Wiederherstellung der Wald-flächen sorgt.

Bei der Verleihung der Alternativen Nobelpreise heute, Donnerstag, 9. Dezember, im Schwedischen Parlament in Stockholm ist Salzburg mit Prof. Alfred Winter mit dabei. Das Land Salzburg und die Leopold-Kohr-Akademie sind schon seit vielen Jahren Partner des Alternativen Nobelpreises. Die Leopold-Kohr-Akademie sorgte schon 1999 dafür, dass das 20-Jahr-Jubiläum in Salzburg veranstaltet wurde. Beim Symposium soll eine umfassende Diskussion über die künftige Ausrichtung des Preises stattfinden. Zwei der vier Tage sind laut Uexküll für interne Diskussionen vorgesehen, an zwei Tagen wird das Programm öffentlich sein.

Aktuelle Preisträger
Der Right Livelihood Honorary Award 2004 (Ehrenpreis) geht heuer an zwei angesehene religiöse Persönlichkeiten in Indien, die sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Harmonie einsetzen: Swami Agnivesh, einen führenden Sozialreformer der Hindu, und Asghar Ali Engineer, einen bekannten muslimischen Gelehrten und Aktivisten.

Die drei Preisträger des Right Livelihood Award sind Bianca Jagger (Nicaragua), Raúl Montenegro (Argentinien) und Mitglieder und Mitarbeiter von Memorial (Russland). Memorial setzt große Anstrengungen, in Russland und in den angrenzenden Ländern die ehemaligen Verletzungen der Menschenrechte zu dokumentieren und ständig zum Schutz der Bürgerrechte einzutreten.

Bianca Jagger hat seit vielen Jahren bewiesen, wie man Publicity in den Dienst der Ausgebeuteten und Benachteiligten stellen kann. Sie setzt sich seit vielen Jahren für eine Vielfalt von Themen wie Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz, einschließlich Abschaffung der Todesstrafe, die Kindesmissbrauch-Prävention, die Rechte der Ureinwohner auf die sie nährende Umwelt und Vermeidung von bzw. Heilung nach bewaffneten Konflikten ein.

Raúl Montenegro erhöht als Wissenschafter und Aktivist das Umweltbewusstsein, um weitere Umweltzerstörung zu verhindern. Montenegro leistet vielseitige Arbeit in entlegenen Gemeinden und bei Ureinwohnern zum Schutz der Umwelt und zur Erhaltung der natürlichen Ressourcen in Lateinamerika und anderswo.

Mit dem „Right Livelihood Award“ (Alternativen Nobelpreis) werden Menschen und Projekte ausgezeichnet, die mit ihrer Arbeit Antworten auf die dringendsten Probleme unserer Zeit aufzeigen und sich um die praktische Umsetzung bemühen. Die bis heute mehr als 100 Preisträger/innen aus 48 Ländern engagieren sich für Menschenrechte, Umweltschutz, kritische Wissenschaft, globale Gerechtigkeit oder den Schutz von Minderheiten und kultureller Vielfalt. Ihre Arbeit wird vielfach bekämpft und erfordert oft große persönliche Opfer, wie vor kurzem die Vergiftung des indonesischen Alternativ-Nobelpreisträgers Munir Said Thalib zeigte. Der Preis hat das Ziel, die sozialen Kräfte zu stärken, die die Preisträger repräsentieren. Er soll dazu beitragen, die Werte und Ideen der Preisträger zu gesellschaftlichen Leitbildern zu machen. Die Right Livelihood Awards wurden 1980 gegründet.

Zwei Preisträger aus Salzburg
Salzburg kann beide österreichischen Alternativ-Nobelpreisträger aufweisen: Leopold Kohr (1983), den visionären Wirtschafts-Philosophen und den Zukunftsforscher Robert Jungk (1986). Beide Preisträger sind mittlerweile verstorben. Weitere Informationen gibt es unter http://www.salzburg.gv.at/rla2005.
     
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