Verleihung des Sokrates Qualitätssiegels 2004 an elf Bildungseinrichtungen
Wien (bm:bwk) - „Internationale Erfahrungen sind Erfolgsfaktoren für den späteren Lebensweg
junger Menschen“, sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer anlässlich der Verleihung der Sokrates Qualitätssiegel
2004, denn internationale Kontakte bedeuten nicht nur ein Kennen lernen der Ausbildung und Arbeitswelt anderer
Länder, sondern auch Erfahrungen im Umgang mit Menschen anderer Kultur- und Wirtschaftsräume, eine selbstbewusste
Anwendung und Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Die
Förderung von Mobilität ist daher ein wichtiges Ziel der österreichischen Bildungspolitik. Internationale
Partnerschaften werden gezielt unterstützt und die Übertragbarkeit von Kompetenzen über Grenzen
hinweg gesichert.
Internationale Zusammenarbeit im Bildungsbereich wurde mit der Erweiterung der Europäischen Union noch wichtiger.
„Bildung ist der wichtigste Rohstoff Österreichs in einem wirtschaftlich starken Europa“, so Gehrer. So sind
österreichische Investoren in Tschechien, der Slowakei und Slowenien unter den Top 3. Mit etwa 15.000 Joint-Ventures
zwischen Österreich und mittel- bzw. osteuropäischen Ländern ist eine Wirtschaftschance entstanden,
die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Junge Menschen, die im Rahmen von Projekten bereits frühzeitig
internationale Partnerschaften pflegen, bilden die Grundlage für die Anerkennung Österreichs in der EU
und bei den Nachbarländern.
Das Sokrates Qualitätssiegel wurde heuer bereits zum dritten Mal verliehen: 2002 wurde diese Initiative für
den Schulbereich (COMENIUS) gestartet und 2003 auf den Erwachsenenbildungsbereich (GRUNDTVIG) ausgeweitet. Mit
2004 ist nun erstmals auch der Hochschulbereich (ERASMUS) dabei. Neben der inhaltlichen Qualität der Projekte
wird speziell im Hochschulbereich auch die Durchführung der Mobilitätsmaßnahmen gewürdigt.
„Das Sokrates Qualitätssiegel ist zu einem grenzüberschreitenden europäischen Projekt geworden“,
bekräftigte die Ministerin, es ist ein „best practice“ Modell in Europa, das sich bereits sechs weitere europäische
Länder zum Vorbild genommen haben, nämlich Deutschland, Italien, Tschechien, Ungarn, das Vereinigte Königreich
und die Niederlande.
Österreich konnte im Rahmen des ERASMUS-Programms seit 1994 bereits mehr als 30.000 Studierende bei ihrem
Auslandsaufenthalt unterstützen. Ab 2007 sollen nicht nur Studierende im Rahmen von Erasmus, sondern auch
Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und erwachsene Lernende die Möglichkeit haben, grenzüberschreitende
Bildungsangebote als Einzelmobilitäten zu absolvieren.
Mit dem Sokrates Qualitätssiegel wird die Leistung engagierter Projektträger und Institutionen anerkannt
und für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Heuer wurden insgesamt 11 Qualitätssiegel
verliehen: fünf im Schul- (COMENIUS), vier im Hochschul- (ERASMUS) und zwei im Erwachsenenbildungsbereich
(GRUNDTVIG). Das Aufzeigen solcher Vorzeigeprojekte führt mittel- und langfristig auch zu einer Qualitätssteigerung
der Projekte insgesamt. Im Zuge der Verleihung besonders hervorgehoben wurde der österreichische Spitzenreiter,
die HS/RS Heiligenkreuz am Waasen, die bereits zum dritten Mal mit einem Sokrates Qualitätssiegel ausgezeichnet
wurde.
Folgende Bildungseinrichtungen wurden ausgezeichnet:
* HS Oberwart: Kultur und Erbe
* VS Silz: Wasser-Quelle des Lebens (Coming Together)
* Landwirtschaftliches BS/FS Wls: Lifestyles in Austria and Poland
* HS/RS Heiligenkreuz am Waasen: Erziehung – eine gemeinsame Aufgabe
* HS Puntigam: Selbstreflexionsmethoden innovativ bei Lernprozessen entwickeln und
einsetzen (SMILE)
* Fachhochschule Vorarlberg GmbH
* Karl-Franzens-Universität Graz
* PÄDAK des Bundes in Wien (PABW)
* IMC Fachhochschule Krems GmbH
* VHS Hietzing: Stimulierung von EU-Projekten
* PI der Erzdiözese Wien: Centre for International Parent Co-Operation (CIPCO) |