Gehrer: Internationale Erfahrungen sind Erfolgsfaktoren für den Lebensweg  

erstellt am
09. 12. 04

Verleihung des Sokrates Qualitätssiegels 2004 an elf Bildungseinrichtungen
Wien (bm:bwk) - „Internationale Erfahrungen sind Erfolgsfaktoren für den späteren Lebensweg junger Menschen“, sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer anlässlich der Verleihung der Sokrates Qualitätssiegel 2004, denn internationale Kontakte bedeuten nicht nur ein Kennen lernen der Ausbildung und Arbeitswelt anderer Länder, sondern auch Erfahrungen im Umgang mit Menschen anderer Kultur- und Wirtschaftsräume, eine selbstbewusste Anwendung und Verbesserung der Fremdsprachenkenntnisse und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Die Förderung von Mobilität ist daher ein wichtiges Ziel der österreichischen Bildungspolitik. Internationale Partnerschaften werden gezielt unterstützt und die Übertragbarkeit von Kompetenzen über Grenzen hinweg gesichert.

Internationale Zusammenarbeit im Bildungsbereich wurde mit der Erweiterung der Europäischen Union noch wichtiger. „Bildung ist der wichtigste Rohstoff Österreichs in einem wirtschaftlich starken Europa“, so Gehrer. So sind österreichische Investoren in Tschechien, der Slowakei und Slowenien unter den Top 3. Mit etwa 15.000 Joint-Ventures zwischen Österreich und mittel- bzw. osteuropäischen Ländern ist eine Wirtschaftschance entstanden, die nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Junge Menschen, die im Rahmen von Projekten bereits frühzeitig internationale Partnerschaften pflegen, bilden die Grundlage für die Anerkennung Österreichs in der EU und bei den Nachbarländern.

Das Sokrates Qualitätssiegel wurde heuer bereits zum dritten Mal verliehen: 2002 wurde diese Initiative für den Schulbereich (COMENIUS) gestartet und 2003 auf den Erwachsenenbildungsbereich (GRUNDTVIG) ausgeweitet. Mit 2004 ist nun erstmals auch der Hochschulbereich (ERASMUS) dabei. Neben der inhaltlichen Qualität der Projekte wird speziell im Hochschulbereich auch die Durchführung der Mobilitätsmaßnahmen gewürdigt. „Das Sokrates Qualitätssiegel ist zu einem grenzüberschreitenden europäischen Projekt geworden“, bekräftigte die Ministerin, es ist ein „best practice“ Modell in Europa, das sich bereits sechs weitere europäische Länder zum Vorbild genommen haben, nämlich Deutschland, Italien, Tschechien, Ungarn, das Vereinigte Königreich und die Niederlande.

Österreich konnte im Rahmen des ERASMUS-Programms seit 1994 bereits mehr als 30.000 Studierende bei ihrem Auslandsaufenthalt unterstützen. Ab 2007 sollen nicht nur Studierende im Rahmen von Erasmus, sondern auch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe und erwachsene Lernende die Möglichkeit haben, grenzüberschreitende Bildungsangebote als Einzelmobilitäten zu absolvieren.

Mit dem Sokrates Qualitätssiegel wird die Leistung engagierter Projektträger und Institutionen anerkannt und für eine breitere Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Heuer wurden insgesamt 11 Qualitätssiegel verliehen: fünf im Schul- (COMENIUS), vier im Hochschul- (ERASMUS) und zwei im Erwachsenenbildungsbereich (GRUNDTVIG). Das Aufzeigen solcher Vorzeigeprojekte führt mittel- und langfristig auch zu einer Qualitätssteigerung der Projekte insgesamt. Im Zuge der Verleihung besonders hervorgehoben wurde der österreichische Spitzenreiter, die HS/RS Heiligenkreuz am Waasen, die bereits zum dritten Mal mit einem Sokrates Qualitätssiegel ausgezeichnet wurde.

Folgende Bildungseinrichtungen wurden ausgezeichnet:
* HS Oberwart: Kultur und Erbe
* VS Silz: Wasser-Quelle des Lebens (Coming Together)
* Landwirtschaftliches BS/FS Wls: Lifestyles in Austria and Poland
* HS/RS Heiligenkreuz am Waasen: Erziehung – eine gemeinsame Aufgabe
* HS Puntigam: Selbstreflexionsmethoden innovativ bei Lernprozessen entwickeln und
einsetzen (SMILE)
* Fachhochschule Vorarlberg GmbH
* Karl-Franzens-Universität Graz
* PÄDAK des Bundes in Wien (PABW)
* IMC Fachhochschule Krems GmbH
* VHS Hietzing: Stimulierung von EU-Projekten
* PI der Erzdiözese Wien: Centre for International Parent Co-Operation (CIPCO)
     
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