OFDM-Übertragungsverfahren schafft 1.000 Megabit/s
München (pte) - Der deutsche Elektronikkonzern Siemens hat einen Weltrekord bei der Übertragung
von Mobilfunk-Daten gemeldet. Mit der Kombination mehrerer Antennen und dem speziellen Übertragungsverfahren
OFDM erreichten die Forscher eine Kapazität von einem Gigabit pro Sekunde (1.000 Megabit/s). Das ist rund
20 Mal schneller als heutiges Wireless LAN (WLAN).
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für angewandte Funktechnik verwendeten die Siemens Forscher fünf
Gigahertz als Grundfrequenz. Die Bandbreite von 100 Megahertz (MHz) spalteten sie in eng benachbarte Trägerfrequenzen,
die sich gegenseitig nicht störten. Dieses Orthogonal Frequency Division Multiplexing (OFDM) schützt
die Signale weitestgehend vor Störungen wie Echos, die durch Reflexionen an Gebäuden entstehen. Zusätzlich
verwendeten die Forscher ein MIMO-System aus drei Sende- und vier Empfangsantennen. Bei diesen Mehrantennen-Systemen
übertragen mehrere Antennen gleichzeitig unterschiedliche Datenströme in demselben Funkkanal und Frequenzband.
Im Vergleich zu Einzelantennen, die jeweils auf einer separaten Frequenz senden, lässt sich durch das MIMO-Verfahren
die Datenrate vervielfachen, indem es das Frequenzspektrum wesentlich effizienter nutzt. Mehrantennen-Systeme benötigen
eine sehr hohe Rechenleistung auf der Empfangsseite, was heutige Mobilfunk-Chips nicht leisten. Die Wissenschaftler
optimierten deshalb die Algorithmen für die Signalverarbeitung und implementierten sie auf heutige Hardwarebausteine.
Nach Ansicht der Experten werden Datenraten in diesen Größenordnungen in etwa zehn Jahren für die
Übertragung von Videos, Bildern und anderen Multimediageräten standardmäßig benötigt. |