Innsbruck: Christkindleinzug einst und jetzt  

erstellt am
07. 12. 04

Innsbruck (rms) - Noch 13 Tage bis zur Neuauflage des Innsbrucker Christkindleinzuges. Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren. Unter dem Slogan "Nicht nur der Weihnachtsmann auch das Christkind braucht Raum" lud StRin Mag. Christine Oppitz-Plörer am Montag (06. 12.) zum Gespräch ein, Prof. Konrad Arnold (Neffe des ehemaligen künstlerischen Leiters Josef Arnold) und Direktor Christian Bramböck (VS Amras, Verantwortlicher für das musikalische Konzept) im Rahmen eines Pressegesprächs sechs jungen Christkindleinzug-Teilnehmerinnen der HS Wilten standen Rede und Antwort.

Bianca, Janine, Melanie, Theresa, Ines und Carina zu erfuhren, dass der Christkindleinzug bis 1967 von Prof. Josef Arnold künstlerisch betreut wurde, aber bereits 1934 von der Gräfin Juliane Trapp erstmals organisiert wurde. Auf Grund des zweiten Weltkrieges wurde der Christkindleinzug von 1938 bis 1948 auf "Eis" gelegt. Danach fand er bis 1989 statt.

Interessant war auch zu hören, dass die Stadt Innsbruck bereits früher eine große Rolle gespielt hat. Organisatorisch lief Vieles zwar über das Jugendrotkreuz, finanziell schoss die Stadtverwaltung jedoch Einiges zu.

Auch das "Wesen" von derart religiösen Einzügen wurde den Jugendlichen erklärt. Dabei erfuhr man, dass es den Menschen schon seit je her ein Bedürfnis sei, religiöse Ereignisse in Umzügen darzustellen. Dieser Brauch sei vor allem in der Barockzeit durch die Jesuiten forciert worden.

Beim historische Christkindleinzug waren neben Josef Arnold, Prof. Otto Ulf und Fritz Ulf (Texte) hautverantwortlich. Im Gegensatz zu heuer war auch die Route des Einzuges anders: Früher ging der Weg von der Ottoburg über das Goldenen Dachl, die Maria-Theresien-Straße bis zum Landhausplatz. 2004 wird der Umzug von der Triumphpforte über die Maria-Theresien-Straße, den Franziskanerbogen zum Landestheater einziehen.

Für Prof. Arnold steht fest: "Der Christkindleinzug 2004 wird wieder etwas ganz Besonderes, weil die Kinder mit Begeisterung dabei sind. Dadurch können auch die Besucher begeistert werden und das Geheimnis der Weihnacht wird vermittelt."

Eine besondere Aufgabe im Rahmen des Christkindleinzuges war die Zusammenstellung des musikalischen Konzeptes. Christian Bramböck hat dieses in Zusammenarbeit mit Monika Strobl entwickelt. Heraus gekommmen ist ein Programm, das Melodien in C-Dur sowie altes Liedgut beinhaltet. Angeführt wird der Christkindleinzug von einer Trommlergruppe und Ausrufern (Komposition Florian Bramböck), die das Christkind ankündigen. Weiter geht es mit von Kindern der VS Reichenau die Glöcklein in den Tonfolgen c,e,d erklingen lassen. Danach kommen ein Gesangsensemble der VS Pradl-Leitgeb sowie zwei Flötenensembles der VS Allerheiligen und der VS und HS der Barmherzigen Schwestern. Nach diesem großen Block wird ein Trompetenensemble der Musikschule Innsbruck zu hören sein. Danach wird der Festwagen zu sehen sein (Lichterwolke mit vielen Lampen). Der Wagen des Christkinds wird von sphärischer Musik begleitet. Den Schlusspunkt des Zuges bildet eine Röhrenglockengruppe.

An den Schauplätzen Landhaus, Rathaus und beim Tiroler Landestheater sind darüber hinaus Bläserensembles der Stadtmusikkapelle Amras und der Musikschule Innsbruck sowie ein Gesangsensemble der Städtischen Musikschule zu hören. Beim großen Finale vor dem Landestheater sind der Auswahlchor des Musikhauptschule im O-Dorf, die Gruppe "2 in time", das "Amraser Bläserensemble" und zwei Opernsänger die "Stille Nacht" einstimmen. Weiters sind jeweils beim Landhaus und beim Rathaus Grußbotschaften von Landeshauptmann DDr. Herwig van Staa und Bürgermeisterin Hilde Zach zu hören. Bischof Dr. Manfred Scheuer spricht vor dem Landestheater nach der mit Saxophonklängen umrahmten Botschaft des künstlerischen Leiters, Anders Linder, seine besinnlichen Worte.

Insgesamt soll der Christkindleinzug nach den Vorstellungen von StRin Mag. Christine Oppitz-Plörer ähnlich den Vorgaben 1948 wieder Licht in die Stadt bringen. Zu diesem Zweck wird die Straßenbeleuchtung ausgeschalten und die Geschäftsbeleuchtung auf ein Mindestmaß reduziert. Zusätzlich wurde bei der Bekleidung der Hirten auf ein farbiges Konzept geachtet, das in Stufen von dunkel bis hell reicht.

Wer das Christkind sein wird und ob es ein Mädchen oder ein Junge ist, wurde trotz der neugierigen Fragen der Christkindleinzugs-Teilnehmerinnen auch heute nicht verraten.

Aufruf: Damit der Innsbrucker Christkindleinzug 2004 auch für frühere ChristkindldarstellerInnen ein besonderes Erlebnis wird, lädt das Organisationsteam diese ein sich im zu melden! Kontakt: Organisationsleiter Mag. Ferdinand Neu, Telefon 5360-4205.
     
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