Eberle: Neubau in der Schwarzstraße ist optimal / Räume für Unterricht, Veranstaltungen
und Verwaltung
Salzburg (lk) - Das Musikum Salzburg erhält ein neues Zuhause. In der Schwarzstraße in
der Stadt Salzburg soll nächstes Jahr das neue Gebäude errichtet werden. „Das Musikum Salzburg hat für
den Kulturbetrieb in unserem Land eine zentrale Bedeutung“, erklärte die für das Musikum ressortzuständige
Landesrätin Doraja Eberle bei einem gemeinsamen Informationsgespräch mit Bürgermeister Heinz Schaden
am Dienstag (07. 12.). Ein moderner Schulbetrieb und eine Service orientierte Verwaltung seien auf Grund der
derzeit unzureichenden Gebäudestruktur nicht möglich, eine zeitgemäße Infrastruktur sei überfällig.
Mit dem neuen Gebäude werden ein bedeutender Schritt in der Entwicklung des Musikums gesetzt und wesentliche
Impulse für die Kulturarbeit im Land gelegt, so Eberle.
Das Musikum hat sich in den vergangenen Jahren im Bundesland Salzburg zu einem großen Schulbetrieb mit rund
400 Mitarbeiter/innen, an dem etwa 8.700 Schüler/innen unterrichtet werden, entwickelt. Mit mehr als tausend
Veranstaltungen pro Jahr werden rund 300.000 Besucher/innen erreicht. Warum ist ein neues Gebäude für
das Musikum notwendig? Die rund 3.000 Schüler/innen der Stadt Salzburg, also etwa ein Drittel aller Musikum-Schüler/innen,
werden derzeit in 123 Räumen, die über die ganze Stadt verteilt und größtenteils nicht für
den Musikunterricht adaptiert sind, unterrichtet. Die Landesdirektion des Musikums benötigt ebenfalls zeitgemäße
Büroräume, um ihre administrativen Aufgaben und Serviceleistungen kundenorientiert erfüllen zu können.
Dies sei im derzeitigen Gebäude in der Nonntaler Hauptstraße nicht gewährleistet, sagte Eberle.
Nach Prüfung aller Möglichkeiten habe sich der Entwurf der Firma Wenzl-Hartl als der mit Abstand beste
erwiesen. Das Projekt Schwarzstraße sei als eigener Gebäudekomplex in Zentrumsnähe sehr gut mit
öffentlichen Verkehrsmitteln und mit dem Fahrrad zu erreichen, was besonders für die Zielgruppe Kinder
und Jugendliche wichtig sei. Der Standort biete zahlreiche Umfeld-Synergien (u. a. Schulen, evangelische Kirche
als Probenraum, Mozarteum) und sei generell sehr gut in das städtische Umfeld eingebunden, so Eberle weiter.
Bau des neuen Zentralgebäudes ab 2006
Das neue Musikum-Gebäude wird drei Nutzungsbereiche abdecken: Unterricht, Veranstaltungs-, Bildungs- und Kulturzentrum
sowie Administration. Durch den Bau eines Zentralgebäudes ab 2006 sollen Unterrichtsräume geschaffen
werden. Dort sollen gut zwei Drittel des Unterrichts in der Stadt Salzburg abgewickelt werden können. In einem
zweiten mittel- bis langfristigen Schritt sollen dann auch Räumlichkeiten in anderen öffentlichen Schulen
oder sonstige Räumlichkeiten nach den Erfordernissen eines Musikunterrichts adaptiert werden. Diese Unterrichtsräume
decken dann das verbleibende Drittel des Bedarfs, berichtete Landesrätin Eberle über ein schon vor Jahren
erarbeitetes Strukturkonzept. Die notwendige und sinnvolle Konzentration von Unterrichts-Einheiten auf einen Standort
führe zu einer weiteren Verbesserung der pädagogischen und wirtschaftlichen Effizienz in der Angebotspalette
des Musikums.
Ein eigener Veranstaltungssaal für rund 200 Personen ist ebenso ein wichtiger Bestandteil des neuen Zentralgebäudes.
Er kann nicht nur für die Vielzahl von Konzerten des Musikums genutzt werden, sondern durch eine optimale
Akustik auch für andere Veranstaltungen. Durch die vielfältige Verknüpfung des Musikums mit anderen
Institutionen und Betrieben (beispielsweise Mozarteum, Konservatorium, öffentliche Schulen, Kulturinitiativen,
Chorwesen etc.) werde das neue Gebäude zur Kultur-Plattform für eine Vielzahl von Menschen, die in der
Kultur und im Unterricht tätig sind. Die strategische Bedeutung des neuen Gebäudes sei daher weit über
den eigentlichen betrieblichen Kernprozess hinaus zu betrachten und werde nach Inbetriebnahme des Gebäudes
auch entsprechend spürbar sein, ist Landesrätin Eberle überzeugt.
„In Summe darf man das Projekt als sehr gute Mischung der differenzierten Anforderungen von Unterricht, Bildungszentrum,
Veranstaltungsraum und Administration bezeichnen. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen ist das Projekt in der
Schwarzstraße hinsichtlich der Anforderungen des Musikums als optimal geeignet einzustufen“, so Eberle.
Regionaler Ansatz des Musikums nicht gefährdet
Landesrätin Eberle betonte, dass mit der Errichtung des Zentralgebäudes die längst anstehenden Raumproblemen
der zentralen Verwaltung und des Musikunterrichtes in der Stadt gelöst werden. Klar sei, dass die regionale
Organisationsstruktur des Musikums mit seinen über das ganze Land verteilten 15 Musikschulsprengeln erhalten
bleibt. Allerdings bestehen auch unter den Sprengelgemeinden Tendenzen, sich wegen der besseren Infrastruktur an
Musikschulgebäuden zusammenzuschließen. Die Verteilung des Musikunterrichtes im Land auf 440 Unterrichtsräume
hat mit der Erhaltung regionaler Strukturen nichts mehr zu tun. Die Modernisierung des Musikums ist in vollem Gange,
so wurden in den vergangenen Jahren bereits einige Bauprojekte durchgeführt: Altenmarkt, Thalgau, Straßwalchen,
Hallein, Zell am See und Grödig. |