Versuchszentrum Laimburg: Jahresprogramm 2005 genehmigt  

erstellt am
20. 12. 04

Bozen (lpa) - Nicht weniger als 374 Projekte wird das Versuchszentrum Laimburg im kommenden Jahr vorantreiben. Darunter finden sich auch 63 neue Projekte in allen Sektoren der Landwirtschaft. So geht es im Obstbau beispielsweise um neue Methoden der Lagerung, im Weinbau um die Erprobung neuer Sorten und im Pflanzenschutz um die Erforschung von Ursachen und Bekämpfungsmethoden der wichtigsten Krankheiten. Und nicht zuletzt widmet man sich auch dem Schutz der Gewässer.

Der Verwaltungsrat des landwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg hat nun für das neue Tätigkeitsprogramm des Zentrums grünes Licht signalisiert. Und damit nicht weniger als 374 Projekte auf den Weg gebracht. "Eigentlich sind es ja Projekte und Tätigkeiten", präzisiert der Leiter des Versuchszentrums, Josef Dalla Via. Die Präzisierung ist deshalb wichtig, weil sich Tätigkeiten im Gegensatz zu Projekten nicht über einen klar definierten Zeitraum beschränken, sondern sozusagen zur institutionellen Tätigkeit des Versuchszentrums gehören. Als Beispiel hierfür nennt Dalla Via die laufenden Analysen, die das Agrikulturchemische Labor der Laimburg durchführt: "Wir kommen etwa auf 120.000 bis 130.000 Parameter, die wir Jahr für Jahr analysieren", so Dalla Via.

Abgesehen von der "Routinearbeit" werden auch im kommenden Jahr wieder eine ganze Reihe für die Südtiroler Landwirtschaft wichtiger Versuche und Projekte angestoßen. So geht es im Bereich der Molekularbiologie etwa um die Erarbeitung neuer Methoden zur Diagnose der wichtigsten Pflanzenkrankheiten. Dazu gehört die Apfeltriebsucht oder der Feuerbrand im Obstbau sowie die Erforschung des Schwarzholz-Erregers im Weinbau.

Ein Schwerpunkt liegt im kommenden Jahr auch auf der weiteren Erprobung und Weiterentwicklung der so genannten dynamisch-kontrollierten CA-Lagerung im Obstbau, einer speziellen, besonders schonenden Lagerungsmethode, die am Versuchszentrum entwickelt wurde. "Wir haben mit dieser Lagerungsmethode bereits beste Erfahrungen bei Granny Smith gemacht und testen im kommenden Jahr zusätzlich die Auswirkungen auf Sorten wie Gala oder Golden Delicious", erklärt Dalla Via.

Was den Weinbau betrifft, so stehen hier Projekte rund um einige neue, viel versprechende internationale Sorten auf dem Tätigkeitsprogramm der Laimburg. "Es geht hier vor allem um die Erforschung der Sorten-Lagen-Beziehung von Sorten wie Diolinoir, Merlot, Rebo, Tempranillo, Teroldego oder Viognier", so der Direktor des Versuchszentrums. Neben der Grundlagenforschung soll auch in der Kellerwirtschaft mit diesen Sorten gearbeitet und deren Auswirkung auf die Weinqualität geprüft werden.

Im Bereich Berglandwirtschaft geht es schließlich darum, die Sortenversuche mit neuen Futtergräsern weiterzuführen und auszubauen. Daneben werden auch Qualitätsuntersuchungen heimischer Getreidesorten durchgeführt. Und ein besonderes Augenmerk gilt der Düngung: "Wir untersuchen hier vor allem Methoden zur Eindämmung der Nitratauswaschung, um erhöhten Nitratwerten im Grundwasser vorzubeugen", so Dalla Via. Damit liefert das landwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg im kommenden Arbeitsjahr auch einen wichtigen Beitrag in Sachen Gewässerschutz.
     
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