Bozen (lpa) - Nicht weniger als 374 Projekte wird das Versuchszentrum Laimburg im kommenden Jahr vorantreiben.
Darunter finden sich auch 63 neue Projekte in allen Sektoren der Landwirtschaft. So geht es im Obstbau beispielsweise
um neue Methoden der Lagerung, im Weinbau um die Erprobung neuer Sorten und im Pflanzenschutz um die Erforschung
von Ursachen und Bekämpfungsmethoden der wichtigsten Krankheiten. Und nicht zuletzt widmet man sich auch dem
Schutz der Gewässer.
Der Verwaltungsrat des landwirtschaftlichen Versuchszentrums Laimburg hat nun für das neue Tätigkeitsprogramm
des Zentrums grünes Licht signalisiert. Und damit nicht weniger als 374 Projekte auf den Weg gebracht. "Eigentlich
sind es ja Projekte und Tätigkeiten", präzisiert der Leiter des Versuchszentrums, Josef Dalla Via.
Die Präzisierung ist deshalb wichtig, weil sich Tätigkeiten im Gegensatz zu Projekten nicht über
einen klar definierten Zeitraum beschränken, sondern sozusagen zur institutionellen Tätigkeit des Versuchszentrums
gehören. Als Beispiel hierfür nennt Dalla Via die laufenden Analysen, die das Agrikulturchemische Labor
der Laimburg durchführt: "Wir kommen etwa auf 120.000 bis 130.000 Parameter, die wir Jahr für Jahr
analysieren", so Dalla Via.
Abgesehen von der "Routinearbeit" werden auch im kommenden Jahr wieder eine ganze Reihe für die
Südtiroler Landwirtschaft wichtiger Versuche und Projekte angestoßen. So geht es im Bereich der Molekularbiologie
etwa um die Erarbeitung neuer Methoden zur Diagnose der wichtigsten Pflanzenkrankheiten. Dazu gehört die Apfeltriebsucht
oder der Feuerbrand im Obstbau sowie die Erforschung des Schwarzholz-Erregers im Weinbau.
Ein Schwerpunkt liegt im kommenden Jahr auch auf der weiteren Erprobung und Weiterentwicklung der so genannten
dynamisch-kontrollierten CA-Lagerung im Obstbau, einer speziellen, besonders schonenden Lagerungsmethode, die am
Versuchszentrum entwickelt wurde. "Wir haben mit dieser Lagerungsmethode bereits beste Erfahrungen bei Granny
Smith gemacht und testen im kommenden Jahr zusätzlich die Auswirkungen auf Sorten wie Gala oder Golden Delicious",
erklärt Dalla Via.
Was den Weinbau betrifft, so stehen hier Projekte rund um einige neue, viel versprechende internationale Sorten
auf dem Tätigkeitsprogramm der Laimburg. "Es geht hier vor allem um die Erforschung der Sorten-Lagen-Beziehung
von Sorten wie Diolinoir, Merlot, Rebo, Tempranillo, Teroldego oder Viognier", so der Direktor des Versuchszentrums.
Neben der Grundlagenforschung soll auch in der Kellerwirtschaft mit diesen Sorten gearbeitet und deren Auswirkung
auf die Weinqualität geprüft werden.
Im Bereich Berglandwirtschaft geht es schließlich darum, die Sortenversuche mit neuen Futtergräsern
weiterzuführen und auszubauen. Daneben werden auch Qualitätsuntersuchungen heimischer Getreidesorten
durchgeführt. Und ein besonderes Augenmerk gilt der Düngung: "Wir untersuchen hier vor allem Methoden
zur Eindämmung der Nitratauswaschung, um erhöhten Nitratwerten im Grundwasser vorzubeugen", so Dalla
Via. Damit liefert das landwirtschaftliche Versuchszentrum Laimburg im kommenden Arbeitsjahr auch einen wichtigen
Beitrag in Sachen Gewässerschutz. |