Wien (rk) - Anlässlich Friederike Mayröckers Geburtstag fand Donnerstag (16. 12.)
in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek das Fest "Zueignungen/Zuneigungen" statt: Im Rahmen des Festes
überreichte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny der Schriftstellerin den "Ehrenring der Stadt
Wien", Wendelin Schmidt-Dengler hielt die Festansprache.
Die Stadt- und Landesbibliothek beherberge Sammlungen von bedeutenden Schriftstellern, wie etwa von Franz Grillparzer,
Johann Nestroy, Karl Kraus, und seit 1980 eben auch den Vorlass von Friederike Mayröcker. Damit wurde die
Stadt- und Landesbibliothek zu einem einzigartigen Mayröcker- Forschungszentrum, das von Wissenschaftern und
Studierenden aus ganz Europa besucht werde, so Mailath. Er verbinde mit Friederike Mayröckers Werk die "Entdeckung
der Freiheit, die Entdeckung, dass man mit Sprache frei umgehen kann".
"Die wiederholte Lektüre bedeutet immer wieder eine neue Leseerfahrung", sagte Wendelin Schmidt-Dengler
in seiner Festansprache. "Mayröckers Kunst besteht darin, sich auf ein Thema nie einzulassen und es doch
oder deswegen haarscharf zu treffen."
Langjährige WeggefährtInnen und AutorenkollegInnen wie Elfriede Gerstl, Andreas Okopenko, Elfriede Czurda,
Peter Waterhouse, Elke Erb, Sabine Hassinger, Franz Josef Czernin, Liesl Ujvary, Ferdinand Schmatz und Herbert
Wimmer lasen eigene Texte; Bodo Hell, Renald Deppe und die capella condurezza haben Gedichte von Friederike Mayröcker
vertont, die sie an diesem Abend live spielten.
Im Rahmen des Festes präsentierten Angelika Kaufmann und Linde Waber ihre "Mayröcker-Bilder"
zusammen mit ausgewählten Objekten aus dem literarischen Archiv der Autorin, das sich in der Handschriftensammlung
der Wiener Stadt- und Landesbibliothek befindet. Die Ausstellung ist noch bis 31. Jänner 2005 in den Bibliotheksräumen
sehen.
Ausstellung "Mayröcker-Bilder"
Wiener Stadt- und Landesbibliothek
Rathaus, Stiege 4, 1. Stock
Öffnungszeiten:
Mo-Do 9-18.30 Uhr, Fr 9-16.30 Uhr |