Wien (nvm) - "Erst haben die ressortzuständige Partei und ihre Beamten in der Steiermärkischen
Landesregierung eine im Juni 2004 von drei Parteien beschlossene Förderung des Landes zur Realisierung des
Jahrhundertprojektes in Spielberg selbst verschuldet zu Fall gebracht. Nunmehr flehen dieselben Akteure den Hauptinvestor
Mateschitz mit allen Mitteln an, am Projekt festzuhalten", zeigte sich Vizekanzler Bundesminister Gorbach
am Freitag (17. 12.) erstaunt. Alle Varianten seien ehestmöglich auf ihre rechtliche Umsetzbarkeit zu
prüfen, neu einzureichen und zu entscheiden. Mit diesem Antrag müsse jedenfalls sichergestellt sein,
dass es nicht mehr zu einer Befassung des Umweltbundessenates komme, der letztlich im beantragten Fall aufgrund
der Aktenlage nur negativ bescheiden hätte können, so Gorbach.
"Vorstellbar wären beispielsweise eine Abänderung der Öffnungszeiten der Motocross Strecke
oder eine Projektgesellschaft des Landes Steiermark oder andere Beteiligungsformen der öffentlichen Hand mit
Privaten", so der Vizekanzler. "Was durch Jahre hindurch bei einem Bernie Ecclestone an finanzieller
und rechtlicher Unterstützung der öffentlichen Hand möglich war, muss zumindest auch für Herrn
Mateschitz gelten, um die Synergieeffekte dieses Projektes regionübergreifend nutzen zu können",
erinnerte Gorbach.
"Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie in Österreich mit potentiellen privaten Investoren umgegangen
wird. Es zeugt nicht von Weitsicht einer ÖVP-Wirtschaftspolitik im Land Steiermark, wenn behördlich alle
Maßnahmen ausgeschöpft werden und dann Appelle an den negativ Beschiedenen gerichtet werden. Das kann
auch durch die aggressive Kampfrhetorik a la Landesrat Schützenhöfer überdeckt werden. Ebenso wenig
glaubhaft ist das Gezeter der Grünen, die als Einzige gegen den Förderungsantrag im Landtag gestimmt
haben und nunmehr die Dimension des Projektes für diesen brachliegenden Wirtschaftsraum erkannt haben",
schloss Gorbach. |