Innsbruck (lk) - Das Pilotprojekt „Integrierte Gesundheitsversorgung Reutte" unter der Leitung von
Landesrätin Elisabeth Zanon und Landesamtsdirektor-Stellvertreter Dr. Helmut Schwamberger, Vorstand der Gruppe
Gesundheit und Soziales, wurde am Donnerstag (16. 12.) vor VertreterInnen der Gesundheitseinrichtungen im
Bezirk Reutte präsentiert.
Mag. Josef Danner, Landesamtsdirektor-Stellvertreter Dr. Helmut Schwamberger und Gesundheitslandesrätin
Elisabeth Zanon präsentieren die Integrierte Gesundheitsversorgung Reutte
Fotos: Land Tirol/Iris Reichkendler |
„Der Bezirk Reutte ist gekennzeichnet durch eine geographisch isolierte Lage mit dünner Besiedelungsdichte
und teilweise schwierigen Verkehrsverbindungen. Diese besondere Situation ist hinsichtlich der Gesundheitsversorgung
sowohl mit Vor- als auch mit Nachteilen verbunden und stellt eine besondere Herausforderung für die regionale
Gesundheitsplanung dar", erklärten die Projektleiter LR Zanon und Dr. Schwamberger heute im Rahmen einer
Pressekonferenz. Erstmals werden in Tirol nun Planungsmethoden eingesetzt, die Teil der zwischen dem Bund und den
Ländern getroffenen Vereinbarung über die Organisation und Finanzierung des Gesundheitswesens sind.
„Projektziel ist die Konzeption einer integrierten Gesundheitsversorgung für den Bezirk Reutte, um das gesamte
Leistungsangebot bedarfsgerecht zu dimensionieren und die Segmente aufeinander abzustimmen", erklärt
LR Zanon. Im Hinblick auf eine integrierte Versorgung sollen folgende Grundprinzipien im Vordergrund stehen:
- Sicherstellung einer bedarfsgerechten, ökonomisch sinnvollen (fach)ärztlichen Basisversorgung in
zumutbarer Entfernung.
- Sicherstellung der notwendigen ambulanten Pflegestrukturen.
- Sicherstellung einer sinnvollen Einbindung des BKH Reutte in die integrierte Gesundheitsversorgung der Region
durch Erprobung neuer Organisationsformen sowie durch die besondere Ausrichtung auf ambulante Leistungserbringung.
- Weiterführende Projektziele, welche Pilotcharakter für die übrigen Versorgungsregionen des Bundeslandes
Tirol haben, sind:
- Erprobung des Österreichischen Strukturplans Gesundheit 2005 (ÖSG 2005) als neues Planungs- und Steuerungsinstrument
zur Neuregelung der Organisation des Gesundheitswesens.
- Ableitung eines Regionalen Strukturkonzepts Gesundheit für den Bezirk Reutte.
- Prüfung und allfällige Implementierung einer Neugestaltung der Finanzierung der Gesundheitsversorgung
begrenzt auf den Bezirk Reutte, und zwar im Bereich des BKH Reutte, der niedergelassenen Ärzte des Bezirkes
und der Gesundheitseinrichtungen im grenznahen Raum zu Bayern.
„Infolge seines Pilotcharakters und insbesondere durch die Anwendung neuer Planungsmethoden kommt diesem Projekt
eine überregionale Bedeutung für ganz Tirol zu", sind LR Zanon und Dr. Schwamberger überzeugt.
In dem gemeinsam von der Tiroler Gebietskrankenkasse, dem Bezirkskrankenhaus Reutte und dem Land Tirol getragenen
Projekt „Integrierte Gesundheitsversorgung Reutte (IGV Reutte)" wird in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen
Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) versucht, die integrierte und bedarfsgerechte Versorgung erstmals
in einer Region zu optimieren. Dies soll durch neue Methoden der Planung, die auf den Österreichischen Strukturplan
Gesundheit (ÖSG) basieren, erreicht werden.
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