Wien (rotes kreuz) - Das Österreichische Rote Kreuz, Landesverband Burgenland hat allen Grund stolz
zu sein. Die Burgenländer sind europaweit die erste bundeslandweite Notrufleitstelle, die ein Zertifizierungsprojekt
nach ISO 9001:2000 erfolgreich durchgeführt hat. Rettungsleitstellen sind von großer Bedeutung für
die Abwicklung eines qualitativ hochwertigen Rettungsdienstes. Als Organisations-, Kommunikations-, Entscheidungs-
und Kontrollzentrum für den operativen Bereich sind sie wichtigster Bestandteil des Systems.
Von den Rettungsleitstellen Nord (Eisenstadt) und Süd (Oberwart) des burgenländischen Roten Kreuzes werden
jährlich rund 64.000 Einsätze disponiert.
Zur Leitstelle Nord gehören die Bezirke Eisenstadt, Mattersburg und Neusiedl am See, zur Leitstelle Süd
die Bezirke Oberpullendorf, Oberwart, Güssing und Jennersdorf. Die Zusammenlegung der ursprünglich 7
Bezirksleitstellen auf nunmehr zwei Gebietsleitstellen wurde vor 2 Jahren abgeschlossen. Den beiden Rettungsleitstellen
stehen insgesamt 5 Notarztwägen, 4 Notarzthubschrauber und 55 Rettungs- und Krankentransportwägen zur
Verfügung. Im Bedarfsfall werden natürlich auch Rettungsmittel der benachbarten Bundesländer Niederösterreich
und Steiermark mitverständigt.
Das Maß der Qualität
Rund 1 ½ Jahre waren die Leitstellenmitarbeiter des Roten Kreuzes in Kooperation mit dem Wiener
Roten Kreuz am Aufbau eines Qualitätsmanagement (QM) - Systems aktiv. In monatlichen QM Besprechungen wurde
ein Leitstellenhandbuch und damit verbunden QM -Dokumente erstellt, Alarmpläne aktualisiert und Stellenbeschreibungen
erarbeitet. Speziell für die Arbeit im "Nervenzentrum" des Rettungsdienstes wurde ein eigenes Leitstellenleitbild
geschaffen. Mit der Zertifizierung wird diese hohe Qualität der Tätigkeiten in den Rettungsleitstellen
nunmehr auch "amtlich" bestätigt.
Die Rettungsleitstellen des Roten Kreuzes sind im Burgenland die einzigen Ansprechpartner in Sachen Gesundheit
rund um die Uhr, lautet das Motto der MitarbeiterInnen. Durch ständige Weiterentwicklung und Fortbildung und
durch rasche Umsetzung von Neuerungen will man Impulsgeber für weitere Rettungsleitstellen sein.
Das QM System ist daher keine "Kopfgeburt" einiger weniger Theoretiker sondern wurde aus dem Alltag mit
den im Alltag tätigen MitarbeiterInnen unter Anleitung von QM Fachleuten erstellt. Hauptverantwortlich für
das gute Gelingen sind neben den beiden Leitstellenleitern Andreas Zeintl und Hans Dieter Wolfbeiss vor allem auch
der techn. Referent des LV Bgld. DI Walter Adorjan, RKT Ref. Thomas Wallner und der Leiter der Stabsstelle Qualitätsmanagement
des Wiener Roten Kreuzes Christoph Redelsteiner, Dipl. Sozialarbeiter und Master of Science in Emergency Health
Services. Im Rahmen dieses Projektes wurde erstmals auch eine Kundenzufriedenheitserhebung unter den institutionellen
Berufern (Krankenhäuser, Ärzte, Altenwohnheime, Rettungsdienstmitarbeitern ...) der Rettungsleitstelle
durchgeführt. Bei einem Rücklauf der Fragebogen in einer Größenordnung von 80 % kann von einem
repräsentativen Ergebnis ausgegangen werden. Das Ergebnis, das übrigens sehr gut ausgefallen ist, wird
auch Teil einer Masterthese des QM Managers der Leitstellen Hans-Peter Polzer, Rettungsdienstmanagementstudent
der Donau Universität Krems, sein. |