Wirtschaftspolitik  

erstellt am
17. 12. 04

Bartenstein: Unternehmensgründer in Österreich erfolgreich unterwegs
"Gewinn-Jungunternehmer 2004"-Preise für Alicona und Vienna Symphonic Library - Rekord an Neugründungen - höchste Überlebensrate im OECD-Vergleich
Wien (bmaa) - "Die Dynamik der Unternehmensneugründungen in Österreich ist ungebrochen und hat im Vorjahr zu einem neuen Rekordwert geführt: über 28.000 neue Unternehmen bedeuten eine Verdoppelung gegenüber 1995", erklärte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein heute, Donnerstag, anlässlich der Preisverleihung des Wettbewerbs um den "Gewinn-Jungunternehmer 2004" im Oktogon der BA-CA in Wien. Weiteres starkes Indiz für erfolgreiches Jungunternehmertum sei, dass m OECD-Vergleich die neu gegründeten österreichischen Unternehmen die höchste Überlebensrate haben, das heißt 72 % existieren auch noch 5 Jahre nach ihrer Gründung.

Gesamtsieger Alicona Imaging GmbH,
Hightech-Preis an Vienna Symphonic Library GmbH
Im Rahmen der Feier überreichte Bartenstein den Gesamtpreis an Dr. Stefan Scherer und DI Dr. Manfred Prantl von Alicona Imaging GmbH, einem steirischen Unternehmen. Dieses siegte mit digitaler Mikroskopie sowie der „immer wichtiger werdenden Kombination Bildverarbeitung und Maschinenbau“. Den vom Ministerium mit 4.000 Euro gesponserten Hightech-Preis übergab Bartenstein an Herbert Tucmandl von der Vienna Symphonic Library GmbH für deren Sample-Library - eine digitale Klangbibliothek, mit der Instrumente am Computer simuliert werden können. Die Klangbibliothek besteht aus digitalisierten Einzeltöne und Tonfolgen, mit denen im Tonstudio ganz nach Belieben Musikstücke arrangiert werden können.

Mit gezielten Fördermaßnahmen werde die Bundesregierung insgesamt und das Wirtschaftsministerium im Besonderen den erfolgreichen Gründer-Trend unterstützen, versprach Bartenstein: Dazu gehören das Jungunternehmerförderungsprogramm, das im Rahmen der BÜRGES-Nachfolgeorganisation AWS (Austria Wirtschaftsservice GmbH) Förderungsschwerpunkte für Jungunternehmer vorsieht, das Schwerpunktprogramm "Fit für Europa" für Grenzregionen und der Double-Equity-Garantiefonds zur Bildung von mehr Eigenkapital. Zu nennen sei auch das Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprogramm "Kreativwirtschaft" für KMU aus den Bereichen Multimedia, Musik und Design.

Die Steuerpolitik der Bundesregierung, so der Minister weiter, habe in der ersten Etappe 2004 mit der steuerlichen Begünstigung für nicht entnommene Gewinne von Einzelunternehmen und Personengesellschaften - fast 90% aller Neugründungen erfolgen in diesen Rechtsformen - und der steuerlichen Anreize für Forschung und Entwicklung deutliche Entlastungsschritte für KMU gesetzt. Dieser Weg werde 2005 in der zweiten Etappe mit der Senkung der Körperschaftssteuer (KöSt) und der Gruppenbesteuerung fortgesetzt.

Weitere Maßnahmen zur Förderung von Unternehmensneugründungen sieht Bartenstein im Abbau bürokratischer Hürden (Gewerbeordnungsnovelle 2002, elektronische Gewerbeanmeldung, "One-Stop-Shops in der öffentlichen Verwaltung), dem Neugründungsförderungsgesetz - dieses sei von der Europäischen Kommission ausdrücklich zur Nachahmung empfohlen worden - und der Entlastung von Jungunternehmern bei Krankenversicherungsbeiträgen.

 

 Silhavy: Wann reagiert Bartenstein?
SPÖ fordert qualifizierte Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit!
Wien (sk) - Die erschreckende Analyse über die Lage der Frauen am Österreichischen Arbeitsmarkt müsse endlich auch beim zuständigen Minister Bartenstein Wirkung zeigen, forderte SPÖ-Sozialsprecherin Heidrun Silhavy am Donnerstag (16. 12.). "Die total verfehlte Arbeitsmarktpolitik der ÖVP/FPÖ Regierung zeigt sich bei den Frauen am dramatischsten!" Bartenstein habe zwar als Folge der Anhebung des Pensionsalters eine spezielle Förderung der älteren ArbeitnehmerInnen verordnet, aber zu Lasten der Gruppe der 25- bis 49-jährigen Menschen. Das sei eine unverantwortliche Politik, so Silhavy am Donnerstag gegenüber dem SPÖ-Pressedienst.

Besonders alarmierend sind, laut Silhavy, die Daten über den - kaum zu schaffenden - Wiedereinstieg für Frauen nach der Kinderbetreuung. Nur jede zweite Frau schafft diesen Wiedereinstieg und davon landet wiederum ein Drittel in geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen. Das bedeutet für diese Frauen schlicht und einfach Abhängigkeit in der derzeitigen Lebenssituation, und für die Zukunft ist damit die Altersarmut für diese Frauen bereits programmiert.

Besonders gefährdet sind jene Frauen, deren höchste abgeschlossene Ausbildung die Pflichtschule ist. Zugleich haben junge Frauen auch eine deutlich schlechtere Position hinsichtlich der Chance auf eine Lehre, wie die Analyse der Frauenreferentin des AMS zeigt.

"Offensichtlich ist es das Ziel dieser Bundesregierung, Frauen wieder zur stillen Arbeitsmarktreserve zu degradieren, obwohl immer mehr Frauen die Berufstätigkeit anstreben," vermutet die SPÖ-Sozialsprecherin.

Die SPÖ hingegen trete für eine Gesellschaft der Chancengleichheit ein und dies bedeute, dass einerseits durch entsprechende Rahmenbedingungen und andererseits durch spezifische Förderungen Frauen nicht noch stärker am Arbeitsmarkt benachteiligt werden dürfen.

In diesem Zusammenhang fordert die SPÖ-Sozialsprecherin ein arbeitsmarktpolitisches Sonderprogramm für Wiedereinsteigerinnen mit eigener Finanzierung. "Besonders wichtig ist uns dabei die Qualität der Maßnahmen, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein muss sowohl hinsichtlich der Qualifikation als auch hinsichtlich der Verdienstmöglichkeiten", so Silhavy.

Vom zuständigen Minister Bartenstein fordert sie statt Verzögerungstaktik und beschönigender Worte endlich entsprechende Maßnahmen, die auch finanziell so abgesichert sind, dass sie nicht wieder zu Lasten anderer Gruppen gehen. "Menschen, die um ihre Existenz fürchten, sind nicht Mittel für parteipolitische Taktiererei sondern haben ein Recht auf ernsthaftes politisches Handeln", fordert die SPÖ-Sozialsprecherin den Arbeitsminister zu nachvollziehbaren Taten auf.
     
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