Feier anlässlich der Verkehrsfreigabe des
Plabutschtunnels: Graz kann aufatmen!
Graz (stadt) - Ungefähr 12.700 Kilometer unter der Erde befinden sich die Bounty-Inseln, wo's
zweifellos etwas wärmer ist. D'rüber, in der Mitte der Oströhre des Plabutschtunnels und somit am
anderen Ende der Welt, wurde am Donnerstag (16. 12.) Mittag dessen Vollausbau und die Verkehrsfreigabe in
Wintermänteln gefeiert. Ein historischer Moment, vor allem für die Lebensqualität in der Stadt Graz:
Endlich Verkehrsentspannung, endlich nicht mehr im Stau stehen!
Jahrhundertprojekt
"Rund 25.000 Pkws, die sich nun nicht mehr jeden Tag durch das Grazer Stadtgebiet zwängen, das
ist ein großer Gewinn an Lebensqualität", brachte Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl den großen
Vorteil der Verkehrsfreigabe der beiden Röhren des Plabutschtunnels zur Sprache. Nach dem Abschluss der Sanierung
der Oströhre, sei nun ein Jahrhundertprojekt realisiert worden, wofür es allen Verantwortlichen zu danken
gelte. So flott gehe es nun weiter, zum Beispiel mit den elf von der HL-AG geplanten Unterführungen - Barrieren
werden damit überwunden und die beiden Stadthälften zusammengeführt. "In einem wachsenden Europa
ist Mobilität von großer Bedeutung, das haben wir erkannt und darauf reagieren wir entsprechend",
wies der Bürgermeister auch auf die gerade in Wien beschlossene rasche Errichtung der Koralmbahn zwischen
Graz und Klagenfurt hin. "Der Preis dafür ist leider, dass wir eine ‚Stadt der Maulwürfe' sind.
Mein Dank gilt deshalb auch den GrazerInnen für ihre Geduld."
Eröffnungsfeier
Zahlreiche Politprominenz war zur Feierstunde ins Zentrum des Tunnels gekommen, das zu einem weihnachtlichen Festsaal
mit Kerzenlicht umfunktioniert worden war: Von Seiten der Stadtregierung fanden sich neben dem Bürgermeister
auch Planungsstadtrat DI Dr. Gerhard Rüsch und Finanzstadtrat Mag. Dr. Wolfgang Riedler ein. Aus Wien war
Infrastrukturminister Vizekanzler Hubert Gorbach angereist gekommen und versicherte: "Die Stadt Graz liegt
mir sehr am Herzen, ist sie doch das Kernstück eines prosperierenden ländlichen Raums." Derzeit
befindet sich der Minister - wie er selbst sagt - "beim ‚Auf-den-Wegschicken' von wichtigen Bauprojekten":
Nach dem Plabutschtunnel wird er morgen in Vorarlberg die zweite Röhre des Ambergtunnels eröffnen.
Modernster Tunnel
ASFINAG-Vorstandsdirektor DI Franz Lückler hatte an diesem Tag ebenfalls Grund zur Freude, wird nun
doch mit dem längsten zweiröhrigen Tunnel Europas (Gesamtinvestitionsvolumen 260 Millionen Euro) auch
einer der sichersten und modernsten für den Richtungsverkehr freigegen: "Die Sicherheit ist mit der Nutzung
beider Röhren deshalb auch erhöht, weil Frontalunfälle nun auszuschließen sind, ein modernes
Beleuchtungssystem reduziert Beklemmungsgefühle und die Notausgänge sind in enger Zusammenarbeit mit
der Feuerwehr konzipiert worden." 40 MitarbeiterInnen der Autobahnmeisterei Raaba und zehn der Tunnelmeisterei
werden sich zukünftig um "Freifahrt" bemühen.
Let's go!
Eine bauliche Besonderheit stellt der Tunnel auch deshalb dar, weil er längs dem Berg gebaut wurde.
Die viel gestellte Frage aus den 1980ern "Müss ma den Tunnel längs bauen", ist somit heute
längst vergessen, denn ab Mitternacht heißt es für den Verkehr: "Let's go!" |