Inflationsrate bleibt im November mit 2,6% unverändert hoch  

erstellt am
17. 12. 04

Erhöhungen bei Mieten und Betriebskosten und unverändert hohe Energiepreise
Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für November 2004 beträgt nach Berechnungen der Statistik Austria 2,6% und ist damit gleich hoch wie zuletzt, jedoch höher als im Sommer (Oktober 2,6%, September 2,1%, August 2,3%). Die Inflation wird vornehmlich durch die Hauptgruppe Wohnen verursacht, die Preise von Mineralölprodukten sind auf hohem Niveau fast gleich hoch wie im Vormonat geblieben.

Der Indexstand des Verbraucherpreisindex (VPI) für den Monat November 2004 betrug 109,1 (2000=100). Gegenüber dem Vormonat (Oktober 2004) ist das durchschnittliche Preisniveau um 0,2 Prozent angestiegen.

Die harmonisierte Inflationsrate (HVPI) für den Monat November 2004 betrug 2,4%, der Indexstand des HVPI (1996=100) lag bei 113,2.

Kurzfristige Veränderungen im Detail: Vergleich zu Oktober 2004
In der Hauptgruppe Wohnen, Wasser und Energie fanden durchschnittliche Preissteigerungen um 1,3% statt, die durch Ausgaben für Eigentumswohnungen (+2,5%, z.B. Kredite, Rückzahlungen), Erhöhungen von Mieten (+1,9%) und Ausgaben für sonstige Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Wohnung (+2,0%; z.B. Betriebskosten) verursacht wurden.

Saisonal bedingte Preisrückgänge gab es im November in der Hauptgruppe Freizeit und Kultur -1,2%; Pauschalreisen (durchschnittlich -5,6%; Flugpauschalreisen -10%).

Saisonal bedingte Preissteigerungen gab es in der Hauptgruppe Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke (+0,4%) bei Gemüse (durchschnittlich +5%; Salat +28%, Paprika +26%, Fisolen sogar +61%). Dies ist aber für die Jahreszeit nicht ungewöhnlich.

Kraftstoffe und Schmiermittel aus der Hauptgruppe Verkehr (-0,3%) waren etwa gleich teuer wie im Monat davor (-1%), hier gab es geringfügige Preiserhöhungen bei Diesel (+2%) und Preissenkungen bei Super und Normalbenzin (je -2%). Preissenkungen gab es im November auch bei Flugtickets (-9%).

Inflationsanalyse: Vergleich zu November 2003
Die Verteuerungen bei Wohnen, Wasser und Energie (+7,5%) verursachten aufgrund ihrer Bedeutung im Warenkorb die Hälfte der Inflationsrate. Hier sind die Mieten um 8,7%, Ausgaben für sonstige Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Wohnung, z.B. Betriebskosten um 10,0% teurer als im Vorjahr. Ausgaben für Eigentumswohnungen stiegen um 12,0%. Diese Preiserhöhungen haben bereits im zweiten Quartal 2004 stattgefunden und beruhen zum Teil auch auf einer Schwellenwertsüberschreitung zur Indexanpassung für Kategoriemietzinsrichtwerte. Es sind aber auch Material und Dienstleistungen zur Wohnungsinstandhaltung deutlich teurer geworden (um je 4%). Haushaltsenergie, die ebenfalls in dieser Hauptgruppe enthalten ist, war um 8,6% teurer als vor einem Jahr. Spitzenreiter darin ist Heizöl extra leicht/Großabnahme mit einer Preissteigerung von sogar 32%. Auch Fernwärme (+5%), Gas (+5%), Feste Brennstoffe (+4%) und Strom (+5%) sind überdurchschnittlich teurer geworden.

Ein Fünftel der Inflationsrate wird durch das nach wie vor hohe Preisniveau bei Verkehrsausgaben (durchschnittlich +3,9%) erklärt (Kraftstoffe und Schmiermittel durchschnittlich +18% teurer als im Vorjahr; Diesel +27%, Normalbenzin +15%, Superbenzin +14%).

Die Hauptgruppe Verschiedene Waren und Dienstleistungen, verteuerte sich durchschnittlich um 3,2%, (Versicherungen +3,3%, Friseure und Kosmetiksalons +4%).

Nahrungsmittel und Alkoholfreie Getränke waren hingegen nur geringfügig teurer als vor einem Jahr (+0,3%), Hier wurden die Preiserhöhungen bei Getreideprodukten (+2%) und Fleisch (+3%) durch relativ starke Verbilligungen bei Gemüse (durchschnittlich -9%; Tomaten -24%, Karfiol sogar -37%), bei Obst (durchschnittlich -6%; Äpfel -10%, Erdbeeren -17%) und bei Kaffee (-11%) großteils kompensiert. Kaffee ist damit um 22% billiger als im Jahresdurchschnitt 2000.

Die Hauptgruppen Bekleidung und Schuhe (-0,3%), Nachrichtenübermittlung (-0,9%) und Haushalt, Haushaltsführung (-0,2%) befanden sich unter dem Preisniveau des Vorjahres.

Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) im November 2004
Der Indexstand des für die Europäische Währungsunion zu berechnenden Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI; 1996=100) betrug 113,2 (Oktober 2004 113,0 revidiert). Damit war die harmonisierte Inflationsrate im November mit 2,4% genauso hoch wie zuletzt (Oktober 2,4% revidiert, September 1,8%, August 2,2%). Der HVPI lag damit wieder etwas deutlicher unter dem VPI als früher. Die Gründe dafür liegen vor allem beim unterschiedlichen Abdeckungsbereich: Dieser ist beim HVPI insgesamt größer, in der Hauptgruppe Wohnen jedoch etwas kleiner als beim VPI, daher sind Preiserhöhungen beim Wohnen etwas weniger stark spürbar.
     
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