Bozen (lpa) - Die Bürgermeister der beiden ladinischen Täler hat
Landeshauptmann Luis Durnwaler am Dienstag (14. 12.) in Neustift zu einem Gespräch über die Förderung
der Sprachminderheiten eingeladen. Anwesend war auch Ladinerlandesrat Florian Mussner. Zentrale Gesprächsthemen
waren Förderprojekte für die ladinische Sprache und Kultur sowie die Einsetzung eines Koordinierungsgremiums.
Es wurde vereinbart, Förderungsprojekte gemeinsam mit dem Land umzusetzen. In Absprache mit den betroffenen
Provinzen und dem Ministerrat soll ein Koordinierungsgremium eingesetzt werden, das aus den Bürgermeistern
der ladinischen Gemeinden besteht.
Das staatliche Rahmengesetz für die sprachlichen Minderheiten in Italien (Nr. 485 vom 15. Dezember 1999) sieht
verschiedene Fördermöglichkeiten für die Pflege der Sprache und Kultur sowie für Schulen und
Medien der Minderheiten vor. Landeshauptmann Durnwalder hat mit den ladinischen Bürgermeistern darüber
gesprochen, ob und wie sie solche Projekte umsetzen wollen und wie das gemeinsame Koordinierungsgremium für
die Ladiner, die sich in verschiedenen Provinzen leben, aussehen soll. Derzeit leben in Südtirol etwa 18.000
Ladiner. Im Trentino sind es 6000 und im Belluno etwa 4000. Für sie alle sollte es ein gemeinsames Koordinierungsgremium
für Förderprojekte geben, betonte Durnwalder. Die Bürgermeister haben sich dafür ausgesprochen,
dass die Förderprojekte in den Bereichen Sprache, Kultur, Schule und Medien in enger Zusammenarbeit und mit
Unterstützung des Landes abgewickelt werden sollen.
In Sachen Koordinierungsgremium war man sich darüber einig, dass die ladinischen Bürgermeister mit dieser
Aufgabe betraut werden. Bei Belangen, die die Ladiner in Südtirol betreffen, sollen die Bürgermeister
des Gadertals und Grödens die Koordination übernehmen. Bei Vorhaben, die auch die Ladiner der Nachbarprovinzen
betreffen, sollten hingegen auch die ladinischen Bürgermeister der Provinzen Trentino und Belluno in die Koordination
mit eingebunden werden.
Die Grödner und Gadertaler Bürgermeister haben Landeshauptmann Durnwalder gebeten, sich mit den Landesvertretern
der Nachbarprovinzen in Verbindung zu setzen und dieses Anliegen weiterzuverfolgen. Nach der Absprache mit den
Provinzen Trentino und Belluno muss eine Vereinbarung mit dem Ministerrat getroffen werden. Sobald dieser grünes
Licht gibt, können Projekte erarbeitet und umgesetzt werden. |