Städtebundpräsident Michael Häupl tritt Nachfolge von Valery Giscard d'Estaing
an - RGRE-Tagung in Maastricht
Wien (rk) - Städtebundpräsident Bürgermeister Michael Häupl ist am Dienstag (14. 12.)
Vormittag in Maastricht (NL) einstimmig zum Präsidenten des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE)
gewählt worden. Er folgt in diesem Amt dem seit 1997 amtierenden Präsidenten und vormaligen französischen
Staatspräsidenten Valery Giscard d'Estaing nach.
"Mit dieser Wahl wird die jahrelange aktive Arbeit der Stadt Wien im internationalen Bereich gewürdigt,
was mich außerordentlich freut", meinte Bürgermeister Häupl in einer ersten Reaktion. In seiner
Rede umriss er die geplanten Schwerpunkte seiner Tätigkeit - von der Intensivierung der Beziehungen zu den
Partnern in Osteuropa und der anzustrebenden Integration der kommunalen Spitzenverbände auf dem Balkan bis
hin zu verstärktem politischen Engagement etwa in Fragen der Daseinsvorsorge, Subsidiarität oder Kohäsion.
Vor allem werde sein Engagement der Umsetzung der neuen europäischen Verfassung gelten.****
"Für mich wird in meiner Arbeit als RGRE-Präsident das europäische Gesellschaftsmodell, das
sich an Wachstum, Beschäftigung und sozialer Gerechtigkeit orientiert, im Mittelpunkt stehen. Denn nur wenn
Europa als Garant dieser Werte gesehen wird, kann Europa bei den Bürgern Akzeptanz finden", so der Wiener
Bürgermeister in seiner Stellungnahme vor dem Plenum.
Die Wahl Häupls erfolgte durch das höchste Leitungsgremium des RGRE, den Hauptausschuss (policy committee).
Bürgermeister Häupl ist bereits seit 2000 einer der drei Exekutivpräsidenten im RGRE. Der Rat der
Gemeinden und Regionen Europas ist die politische Interessensvertretung von rund 100.000 Kommunen auf europäischer
Ebene.
Der RGRE hat in den letzten Jahren unter Mitwirkung des Österreichischen Städtebundes ganz wesentlich
dazu beitragen, dass die kommunale Ebene in Brüssel nicht unter die Räder kommt. Eine Absicherung der
Dienste von allgemeinem Interesse (Stichwort Daseinsvorsorge) in der neuen EU-Verfassung, die erfolgreiche Umsetzung
der Zusammenarbeit mit den osteuropäischen Partnern im Rahmen des LOGON-Projekts oder die Fokussierung von
kommunalen Positionen in den wichtigen Bereichen wie Umwelt oder Wasser gegenüber den EU-Institutionen sind
nur einige Beispiele.
Der Rat der Gemeinden und Regionen Europas wurde 1951 von einer Gruppe von Bürgermeistern in Genf gegründet
und hat später auch die regionale Ebene einbezogen. Heute ist der RGRE die größte Interessensvertretung
der Städte, Gemeinden und Regionen auf europäischer Ebene. Seine Mitglieder sind nationale Städte-
und Gemeindebünde bzw. Städtetage, Gemeinden und Regionen aus mehr als 30 Ländern. Das Sekretariat
des RGRE verfügt über etwa 20 Mitarbeiter. Das Tagesgeschäft des politischen und inhaltlichen Lobbyings
liegt in den bewährten Händen von Generalsekretär Jeremy Smith. Das jährliche Budget des RGRE
beträgt ca. 2,5 Millionen Euro.
"Gerade der RGRE dient dem Städtebund in Brüssel als Verstärkungsorgan seiner Anliegen in Europa
sowie der raschen und frühzeitigen Informationsgewinnung. Für die österreichischen Städte ist
es daher eine hohe Auszeichnung, dass nunmehr mit Bürgermeister Häupl der Präsident des Städtebundes
die höchste Funktion im RGRE einnimmt. Bei dieser Gelegenheit gilt es aber auch Präsident Valery Giscard
d'Estaing zu danken, vor allem für seinen unermüdlichen Einsatz für die Gemeindeebene während
der Ausarbeitung des EU-Verfassungsentwurfes", so Pramböck abschließend. |