Innenpolitik / "Haus der Forschung"  

erstellt am
21. 12. 04

 Forschungscommunity unter einem Dach
Gutes Signal der Gemeinsamkeit - 2004 war Jahr der Forschung - Forschungsquote deutlich über EU-Schnitt angehoben
Wien (bmwa) - "Im künftigen 'Haus der Forschung' wird es zu einem Miteinander der österreichischen Forschungscommunity kommen. Was zusammengehört, wird durch die dann möglichen persönlichen Kontakte auch zusammengeführt. Der heutige Tag ist so etwas wie der Tupfen auf dem I für das zu Ende gehende Jahr der Forschung", erklärte Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein am Montag (20. 12.) anlässlich der Spatenstichfeier für das Gebäude im neunten Wiener Gemeindebezirk. An der Ecke Sensengasse/Spitalgasse werden die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH. (FFG), der Wissenschaftsfonds (FWF), die Christian Doppler Gesellschaft (CDG), der Rat für Forschung und Technologieentwicklung, Joanneum Research und Austrian Cooperative Research Platz finden. Vor allem die Tatsache, dass auch der FWF in das Haus einziehen wird, wertete Bartenstein als ein "gutes Signal der Gemeinsamkeit".

Damit werden die wesentlichen Player im Bereich der Forschungsförderung in Österreich - von der Grundlagen- bis zur angewandten Forschung - von vielen Standorten an einer Stelle zusammengefasst. Vor allem für die derzeit auf vier Standorte verteilte FFG bietet das Haus die Möglichkeit, verstärkt Synergien zu heben. Damit bekommt die im September 2004 gegründete FFG den baulichen Rahmen für ihre moderne und effiziente Struktur der wirtschaftsnahen Forschungsförderung, um Österreich als Forschungsstandort international attraktiver zu machen.

Heuer wird die FFG ein Förderungsvolumen von 326 Mio. Euro abwickeln. Im kommenden Jahr erwartet man eine Ausweitung um rund 26 Millionen auf 352 Mio. Euro, was den strategischen Vorgaben des Rats für Forschung und Technologieentwicklung entspricht und die wirtschaftsnahe Forschungsförderung in Österreich im Sinne der Wirtschaft weiter ausbaut. Der Minister erinnerte daran, dass "im Jahr der Forschung" 2004 5,3 Mrd. Euro in F&E investiert wurden, gegenüber 2003 ein Plus von 7,6%. Damit konnte die Forschungsquote auf 2,27% des BIP gesteigert und deutlich über dem EU-Schnitt angehoben werden: für Bartenstein ein wichtiger Schritt zur Stärkung von Österreichs Wettbewerbsfähigkeit und zur Erreichung der Lissabon Ziele.

Die Errichtung des Hauses erfolgt durch die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG). In dem Projekt werden die neuesten Erkenntnisse in punkto Ressourceneinsatz, Nutzerfreundlichkeit und Bauökologie angewendet und aufgrund der besonderen Thematik der in diesem Gebäude angesiedelten Mieter bereits beim Bau moderne Technologien aus dem Bereich der energieeffizienten Bauweise eingesetzt. Baubeginn ist im April 2005, die Fertigstellung nach nur rund zwölf Monaten im ersten Quartal 2006 vorgesehen.

 

 Broukal sieht "Stretching" als neue Untugend der Regierung
Wien (sk) - SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal sieht eine neue Untugend der Regierung - "das Stretching". "Immer wenn angeblich kein Geld für wichtige Projekte vorhanden ist, kommt die Regierung auf die glorreiche Idee, dass man doch einfach 'stretchen' könnte. Was Infrastrukturminister Gorbach bei der Bahn gemacht hat, nämlich wichtige Ausbauten erst zu versprechen und sie dann auf Jahre zu verschieben, macht Minister Bartenstein beim Haus der Forschung: Er 'strecht'", so Broukal am Montag (20. 12.) gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.

Statt jahrelang zu bauen, hätte man besser die Forschungsorganisationen rasch unter ein - angemietetes - Dach bringen sollen. "Wenn die Zusammenlegung der österreichischen Forschungscommunity ein solche Wunder bringt, dann lieber ein kleines Wunder heute als ein großes Wunder viele Jahre später", so der SPÖ-Wissenschaftssprecher abschließend.
     
zurück