Schüssel: Konzentration auf Hilfe jetzt und für später  

erstellt am
30. 12. 04

Ausschusssitzung des Ministerrates zur Naturkatastrophe in Südostasien
Wien (bpd) - Im Bundeskanzleramt fand am Mittwoch (29. 12.) eine Ausschusssitzung des Ministerrates statt, bei dem Maßnahmen zur Linderung der Konsequenzen der Naturkatastrophe in Südostasien beraten und Hilfsmaßnahmen für betroffene Österreicher beschlossen wurden. Teilnehmer dran waren Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, Vizekanzler Hubert Gorbach, Außenministerin Ursula Plassnik, Innenministerin Liese Prokop, Verteidigungsminister Günter Platter, Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat sowie die Spitzenbeamten des Krisenstabes. Als eine konkrete Hilfe wird die Bundesregierung eine Million € zur Schadenslinderung in den betroffenen Gebieten zur Verfügung stellen. Finanzielle Hilfe für österreichische Familien, die Opfer der Naturkatastrophe wurden, stellt der Familienhärteausgleichsfonds zur Verfügung. Zudem wurde beschlossen, die Zahl der österreichischen Helfer im Krisengebiet bedarfsgerecht zu erhöhen. Mit heutigem Datum sind bereits über 50 Mitarbeiter der Ministerien und NGOs im Krisengebiet im Einsatz.

Als symbolische Solidarität mit den Opfern wurde für Donnerstag ein österreichweiter Trauertag ausgerufen. Schüssels Begründung: "Wir fühlen volle Sympathie mit den Opfern, mit den Angehörigen, mit ihren Familien. Wir wollen die Fahnen auf Halbmast setzen und ein Gedenken an die Vermissten, an die tot Erklärten und an die Opfer morgen zum Ausdruck bringen." Der Bundeskanzler rief zudem die österreichische Bevölkerung zum Verzicht auf Neujahrsböller auf. Stattdessen sollte dieses Geld gespendet werden". Nicht ein Feuerwerk am Silvesterhimmel sondern ein Feuerwerk der Menschlichkeit soll über Österreich leuchten" so der Bundeskanzler.

Bundeskanzler Schüssel informierte auch darüber, dass bis jetzt fünf österreichische Todesopfer gesichert identifiziert werden konnten, rund zwei Dutzend Österreicher, die im Raum Khao Lak ihren Urlaub verbracht hatten, gelten derzeit als vermisst. Der Bundeskanzler wies darauf hin, dass eine endgültige und genaue Opferzahl auf Grund der herrschenden Bedingungen im Einsatzgebiet noch nicht gegeben werden könne und auch nicht in kurzer Zeit zu erwarten sei. Schüssel: "Wir teilen den Schmerz, aber wir teilen auch die Hoffnung, dass wir viele von denen, die sich nicht gemeldet haben, wieder mit ihren Familien vereinigen können."

Seit Sonntag sind 4.000 Anfragen an die Krisenhotline im Bundeskanzleramt und Außenministerium ergangen. Davon konnte bereits ein großer Teil positiv bearbeitet werden. Rund 1.800 Anfragen müssen noch überarbeitet werden. Diese Arbeit sollte bis morgen abgeschlossen sein, so der Bundeskanzler. Insgesamt konnten schon 1.000 Österreicher nach Hause rücktransportiert werden. In enger Zusammenarbeit mit den Reiseveranstaltern und der AUA wurde sichergestellt, dass dieser Heimtransport in den nächsten Tagen zügig fortgesetzt wird. Ausdrücklich hob der Bundeskanzler die Kooperation der AUA als nationale Fluglinie hervor.

Die Katastrophe zeige so der Kanzler, auch die Notwendigkeit einer solidarischen konsularischen Betreuung aller europäischen Bürger. Schüssel. "Es ist unmöglich, dass kleinere und mittlere Länder die Betreuung bei derartigen Katastrophen alleine schaffen. Das ist ein klassischer Fall, wo die europäischen Institutionen als solche handeln können oder sogar müssen. Wir werden dazu eine österreichische Initiative ergreifen." Als beispielhaft dafür nannte der Bundeskanzleramt die Kooperation mit der deutschen Botschaft in Sri Lanka, die auch Hilfestellungen für österreichische Staatsbürger leistet.

Informationen über die Unterstützungen des Familienhärteausgleichsfonds können unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 240262 eingeholt werden.

Die Krisenhotline ist erreichbar unter den Telefonnummern:

0501 - 150 - 4411 und 0800 222 666
     
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