Auftakt-Pressekonferenz in der Wiener Rotkreuz-Zentrale
Wien (orf) - Österreichs größte private Hilfsaktion "Nachbar in Not" mit
seinen Stiftungsmitgliedern Caritas und Rotes Kreuz sowie den Kooperationsorganisationen Care, Volkshilfe, Hilfswerk
Austria, Diakonie Österreich, Malteser Hospitaldienst, den Ärzten ohne
Jörg Ruminak, Dr. Wolfgang Kopetzky, BM Dr. Ursula Plassnik, Franz Küberl und
Gerhard Draxler
Foto: ORF/Milenko Badzic |
Grenzen, Arbeiter-Samariter-Bund sowie Medienpartner ORF wird zum dritten Mal nach der Ruanda-Hilfe und der Darfur-Hilfe
außerhalb Europas aktiv. In einer Pressekonferenz in der Wiener Rotkreuz-Zentrale in Wien stellten am Donnerstag
(30. 12.) Außenministerin Dr. Ursula Plassnik, Vertreter der Stiftung "Nachbar in Not", Rotkreuz-Generalsekretär
Dr. Wolfgang Kopetzky, Caritas-Präsident Franz Küberl sowie ORF-Informationsdirektor Gerhard Draxler
und Jörg Ruminak, Leiter der Aktion "Nachbar in Not", die aktuelle Kampagne von "Nachbar in
Not" zu Gunsten der Flutopfer vor. Die Vertreter der beteiligten Hilfsorganisationen informierten über
ihre Einzelprojekte in den betroffenen Katastrophengebieten.
In den nächsten Wochen und Monaten propagiert der ORF in TV- und Radiospots die Aktion und deren PSK-Kontonummer
90.750.700. Telekom Austria hat eine kostenfreie Hotline unter der Nummer 0800 22 20 20 eingerichtet. Unter der
von der Ö3-Internet-Redaktion betreuten Homepage http://nachbarinnot.ORF.at sind alle Informationen zu Spendenmöglichkeiten,
aber auch aktuelle Infos zur Lage in den Krisengebieten abrufbar. In den Programmen von ORF-Fernsehen und -Radio
sowie auf ORF.at wird in den kommenden Wochen ausführlich über die Situation in den Krisengebieten und
das Anlaufen der humanitären Hilfe berichtet.
Außenministerin Dr. Ursula Plassnik:
"Tag der Trauer auch Tag der Hoffnung"
"Dieser Tag der Trauer kann auch ein Tag der Hoffnung werden", sagte Außenministerin Dr.
Ursula Plassnik, "nämlich für diese Personen, von denen wir zurzeit nicht wissen, wo sie sich befinden.
Auch uns wurde in der Vergangenheit geholfen, jetzt ist es an der Zeit, dass wir helfen. Die Bundesregierung hat
eine Million Euro als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Ich bitte die Österreicherinnen und Österreicher
zu helfen und die Aktion 'Nachbar in Not' zu unterstützen."
Caritas-Präsident Franz Küberl:
"Geld und Mitgefühl zu Silvester"
"Die Caritas war bereits am Montag vor Ort", berichtete Caritas-Präsident Franz Küberl.
"Die Aktion 'Nachbar in Not' bietet das breiteste Spektrum an Hilfe, das angeboten werden kann. Ich bitte
die Menschen, das, was zu Silvester gefeiert wird, in Solidarität umzuwandeln. Wenn man helfen kann, ist der
Jahreswechsel doppelt gelungen. Die meiste Hilfe bringen nun Geld und Mitgefühl."
Rotkreuz-Generalsekretär Dr. Wolfgang Kopetzky:
"Hilfe zurückgeben"
"Wir alle sind zutiefst betroffen über die größte Naturkatastrophe, die jemals auf
die Menschheit zugekommen ist", sagte Rotkreuz-Generalsekretär Dr. Wolfgang Kopetzky. "Das Österreichische
Rote Kreuz ist derzeit mit 23 Mitarbeitern im Einsatz. Die Einheimischen helfen unseren Menschen vor Ort sehr viel.
Es geht jetzt darum, dass wir diese Hilfe zurückgeben. Ich appelliere an alle Medien, diese Aktion zu unterstützen."
ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner:
"Volle mediale Unterstützung durch ORF"
ORF-Generaldirektorin Dr. Monika Lindner über die aktuelle Aktion von "Nachbar in Not":
"Die UNO spricht von einer Katastrophe ohne Beispiel. Das tatsächliche Ausmaß ist immer noch nicht
abzusehen. Nun geht es in erster Linie darum, rasch und kompetent zu helfen. Der ORF wird die Aktion 'Nachbar in
Not' daher mit voller medialer Kraft unterstützen. Ich hoffe dabei auf die Unterstützung der Österreicherinnen
und Österreicher, die ja erst jüngst im Rahmen von 'Licht ins Dunkel' und 'Nachbar in Not - Österreich
hilft Darfur' ihre große Hilfsbereitschaft erneut unter Beweis gestellt haben."
ORF-Informationsdirektor Gerhard Draxler:
"ORF geht über übliche Grenzen hinaus"
"Österreichs größte Hilfsaktion ist jetzt angelaufen, für die, die Hilfe am dringendsten
brauchen", sagte ORF-Informationsdirektor Gerhard Draxler. "Zum dritten Mal nach Ruanda und Darfur geht
der ORF jetzt über die üblichen Grenzen hinaus. Der ORF bewirbt 'Nachbar in Not' in allen seinen Medien.
Millionen Österreicherinnen und Österreicher verfolgen die Berichterstattung des ORF über die Krisenregion
und über das Schicksal der Österreicher."
"Nachbar in Not"-Leiter Jörg Ruminak:
"20 Euro pro Familie und Monat"
"Nachbar ist jeder und es ist nicht Bestimmung, sondern Zufall, auf welchem Punkt der Welt man sein Zuhause
hat. Diese Naturkatastrophe hat Tausenden das Leben gekostet, Hunderttausende haben das wenige, das sie besessen
haben, verloren. Sie benötigen dringend Lebensmittel, sauberes Wasser, Medikamente und Notunterkünfte.
Mit nur 20 Euro kann eine Familie einen Monat lang mit dem Nötigsten versorgt werden. Helfen wir rasch. Wir
bitten um Spenden."
Flutkatastrophe: Ö3-Kummernummer hilft den Angehörigen
Die Berater/-innen des Roten Kreuzes sind bei der Ö3-Kummernummer ab sofort täglich von 8.00 bis 24.00
Uhr zu erreichen: 0800 600 607 - gratis aus ganz Österreich: Für Menschen, die tagelang am Flughafen
mit einem Foto ihres Liebsten warten. Menschen, die nicht sicher sein können, ob ihre Angehörigen noch
leben. Urlauber, die dem Chaos entkommen sind, jetzt aber Schuldgefühle haben, weil sie überlebt haben
und andere nicht. Österreich trauert, viele Menschen werden mit der Trauer nicht allein fertig, haben niemanden
zum Reden.
Bei der Ö3-Kummernummer können Betroffene mit geschulten Rotkreuz-Beratern über ihre Trauer, Einsamkeit
und Verzweiflung sprechen. Die Ö3-Kummernummer hilft im persönlichen Kontakt bei der Trauerarbeit und
vermittelt Anrufer auf Wunsch weiter. Den meisten Menschen in dieser Situation hilft es schon sehr, über ihre
Situation und ihre Gefühle sprechen zu können, angehört und ernst genommen zu werden. Allein Suchanfragen
können von der Ö3-Kummernummer nicht beantwortet oder aufgenommen werden. Die Anrufer werden über
die entsprechenden Kontaktstellen des Außenministeriums oder der Länder informiert.
Die Ö3-Kummernummer ist eine Aktion von Hitradio Ö3, mobilkom Austria und dem Österreichischen Roten
Kreuz - sie ist kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 600 607 zu erreichen.
Das Bundesministerium für Gesundheit und Frauen unterstützt die Aktion mit 10.000 Euro und macht es damit
möglich, dass die Ö3-Kummernummer in den nächsten Tagen von 8.00 bis 24.00 Uhr zur Verfügung
steht. |