Erste Ergebnisse des neu konstruierten Arbeitskostenindex (AKI)
Wien (statistik austria) - Der Arbeitskostenindex (AKI) im Produzierenden Bereich ist im 3.Quartal
2004 nach Berechnungen der Statistik Austria gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,6% gestiegen. Erstmals ist
wieder ein stärkerer Anstieg der Arbeitskosten seit den ersten beiden Quartalen 2003 festzustellen. Die Löhne
und Gehälter sind um 1,9% höher als im Vergleichsquartal des Vorjahres, während die Sozialbeiträge
der Arbeitgeber um 0,7% angestiegen sind.
Innerhalb der Wirtschaftsklassen verzeichnete der Bereich Bauwesen den größten Anstieg mit 3,0% gefolgt
von Bergbau (1,7%) und der Sachgütererzeugung (1,5%). Lediglich im Bereich Energie und Wasserversorgung nahm
der AKI um 0,4% ab.
Der Arbeitskostenindex (AKI) wird in Zukunft regelmäßig veröffentlicht
Ergänzend zur EU-Veröffentlichung von Eurostat erfolgt nun auch eine quartalsmäßige, nationale
Veröffentlichung. Die Indexzahlen werden einerseits mittels Pressemitteilung publik gemacht (Produzierender
Bereich Gesamt; saisonal und arbeitstäglich bereinigte Indexreihen) und andererseits auf der Homepage der
Statistik Austria (www.statistik.at) vollständig zur Verfügung gestellt (einzelne Wirtschaftsklassen;
unbereinigt, arbeitstäglich bereinigt; arbeitstäglich und saisonal bereinigt).
Der Arbeitskostenindex (AKI)
Der AKI misst die Arbeitskosten pro geleistete Stunde. Die Definition der Arbeitskosten wurde neu überarbeitet
und beinhaltet die Bruttolöhne und –gehälter einerseits und die Sozialbeiträge der Arbeitgeber andererseits
(Die genaue Aufteilung ist unserer Homepage zu entnehmen). Die Indexreihen liegen unbereinigt, arbeitstäglich
bereinigt und saison- und arbeitstäglich bereinigt vor. Als Basisjahr gilt das Jahr 2000, und die Werte wurden
bis zum 1.Quartal 1996 rückgerechnet. Alle Mitgliedstaaten erstellen den Arbeitskostenindex innerhalb von
70 Tagen nach Ablauf des jeweiligen Quartals.
Österreich berechnet zurzeit nur den Produzierenden Bereich, ab 2005 wird auch der Dienstleistungsbereich
integriert, und ab 2007 wird der AKI für alle Wirtschaftsbereiche berechnet.
Die Datenbasis in Österreich für den Produzierenden Bereich ist die Konjunkturerhebung, die monatlich
in Form einer Konzentrationsstichprobe von Statistik Austria durchgeführt wird.
Der Arbeitskostenindex wurde 1999 auf EU-Ebene eingeführt und hat sich mittlerweile als wichtiger Konjunkturindikator
für verschiedene makroökonomische Fragestellungen etabliert. Allerdings war der Index bislang unter den
Mitgliedstaaten nur schwer vergleichbar, da es weder eine einheitliche Arbeitskostendefinition noch eine einheitliche
Berechnungsart gab. Mit dem neuen harmonisierten Index, der seit dem 1.Quartal 2004 berechnet wird, sollen diese
Mängel beseitigt werden. |