erstellt am
22. 03. 04

Fischer im Burgenland: »Ich will und werde der nächste Bundespräsident sein«
Eisenstadt / Wien (sk) - In den Räumlichkeiten der beliebten und traditionsreichen Cselley-Mühle im burgenländischen Oslip wurde am Samstag (20. 03.) Abend die Großveranstaltung in der Intensivphase des Bundespräsidentschaftswahlkampfes ein voller Erfolg für einen durch und durch dynamischen und überzeugenden Heinz Fischer.


Das Plakat kommt an - Heinz Fischer enthüllte es selbst vor der Hofburg

Foto: Ingo Pertramer

Vor rund 1000 begeisterten Besuchern gab sich der Bundespräsidentschaftskandidat siegessicher und optimistisch: "Ich will und werde der nächste Bundespräsident sein und diese Wahl gewinnen. Davon bin ich ganz fest überzeugt". Das Amt des Bundespräsidenten sei kein Amt für Amateure, sein reichhaltiger und langjähriger Erfahrungsschatz aus 40 Jahren Politik, gebe ihm, Fischer, die Kraft und Gewissheit für dieses so wichtige Amt bestens vorbereitet zu sein. "Meine 12 Jahre als Nationalratspräsident geben mir die Grundlage und das Rüstzeug und allen Österreicherinnen und Österreicher die Garantie, dass ich auch das Bundespräsidentenamt überparteilich, fair und objektiv ausüben werde."

Für Fairness, Gewissenhaftigkeit und gegen eine Beliebigkeit in der Politik einzutreten seien keine bloßen Schlagwörter, sondern "meine ureigenste Überzeugung", sagte Fischer und betonte: "Es ist ein Zeichen von Stärke sich auch für die Schwächeren einzusetzen". Der Bundespräsident müsse daher ein Vorbild sein, weder in Neutralitätsfragen noch in Fragen der sozialen Sicherheit einen Schlingerkurs fahren, sondern offen, transparent und professionell für sein Land eintreten. Fischer: "Soziale Gerechtigkeit und Demokratie sind mir sehr wichtig". Ungerechtigkeiten und soziale Spannungen führen oft zu Verbitterung und seien daher schädlich für die Demokratie, so Fischer und versprach diese als Bundespräsident wie seinen Augapfel zu hüten. - "Mein Motto lautet daher immer wieder: Mehr reden und weniger streiten und dafür werde ich mich besonders einsetzen".

Auch der unter den Ehrengästen anwesende burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl lobte Fischer für seine Konsens- und Gesprächsfähigkeit und vor allem für seine große moralische Autorität: "Heinz Fischer steht sicher nicht für eine Politik des ‚Drüberfahrens', sondern für eine Politik des Dialogs. Man spürt, dass ihn die Menschen mögen und, dass er sie mag". Unter den Prominenten war unter anderen auch der beliebte Schauspieler Frank Hoffmann, der auch durch die Veranstaltung moderierte und betonte: "Heinz Fischer ist ein Vorbild an Offenheit, an Rückgrat und Menschlichkeit. Ein Mensch, der Klartext redet und für eine objektive Politik steht. Er ist der beste für diese Amt, davon bin ich mehr als überzeugt und der beste wird schließlich auch gewinnen."
     
Freda Meissner-Blau, Heide Schmidt und Gertraud Knoll: Eindeutiges Votum für Fischer
"Ich hätte gerne eine Frau gewählt - unter der Bedingung von ähnlichen oder gleichen Fähigkeiten wie Krisenfestigkeit, Verlässlichkeit und einer eindeutig positiven Haltung zu Frieden und Neutralität", betonte Freda Meissner-Blau am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz der Initiative "Gemeinsam für Heinz Fischer". Die Betonung lag auf "hätte", da in allen Kompetenz- und Weltanschauungsfragen sich die Waage eindeutig auf die Seite Heinz Fischers neige.


Die drei früheren Präsidentschaftskandidatinnen Heide Schmidt, Freda Meissner-Blau und Gertraud Knoll gemeinsam für Heinz Fischer

Foto: Pertramer

Heide Schmidt sah in Heinz Fischer und Benita Ferrero-Waldner zwei ganz unterschiedliche Angebote an die Wähler, die mit der Zuspitzung "Moralische Autorität versus geschliffene Repräsentation" zusammengefasst werden können. Für Gertraud Knoll ist Heinz Fischer die Verkörperung des sozialen Gewissens und "der beste Hüter der Demokratie, den Österreich haben kann".

"Heinz Fischer steht für Offenheit, Toleranz, Solidarität und Fairness" achte Schmidt auf Fischers Qualitäten aufmerksam, die er in seiner Funktion als Nationalratspräsident eindeutig bewiesen habe. "Obwohl es als Opposition in Zeiten der großen Koalition nicht immer leicht war, habe ich bei Heinz Fischer immer die notwendige Sensibilität gespürt", unterstrich Schmidt - mit dem Nachsatz "Diese Sensibilität spüre ich bei Benita Ferrero-Waldner nicht." Empört zeigte sich Schmidt in diesem Zusammenhang über das Plakat Ferrero-Waldners "Die erste, die wie eine Löwin für Österreich gekämpft hat". "Das ist eine Diskriminierung für alle Österreicherinnen, die für Österreich, oft bis an die Lebensgrenze, gekämpft haben", so Schmidt.

Knoll strich "das eindeutige Nein zu einer Nato-Mitgliedschaft" neben dem "sozialen Gewissen" als die "grundsätzliche Voraussetzung" heraus, die ein Bundespräsident als Oberbefehlshaber des Bundesheers haben müsse.

"Was hat die Frau Benita Ferrero-Waldner eigentlich für die Frauen gemacht?" fragte sich Meissner-Blau. Die Antwort fiel nach einem Blick auf die Zustände im Außenministerium ernüchternd aus: "Nicht viel. Bei sieben Sektionschefs und sieben Stellvertretern gibt es nur eine Stellvertreterin."

"Heinz Fischer als grauen Funktionär darzustellen ist so daneben, dass jeder, der ihn kennt, nur darüber lachen kann", ärgerte sich Meissner-Blau über falsche Wahlkampfpropaganda. Das Bild des "äußerst lebendigen, interessierten, geradezu bebenden Menschen" konnte Schmidt nur bestätigen. "Es war Heinz Fischer, der - was nicht üblich war - als Nationalratspräsident damit begonnen hat, kulturelle Aspekte über das Parlament zu transportieren", erinnerte Schmidt
   

"EU-Erweiterung ist eine große Chance"
"Die EU ist für mich ein Friedensprojekt, das Stabilität und Wachstum in Europa fördert. Die Erweiterung ist eine große Chance für uns alle, ein Projekt das auf Schienen steht und in eine gute und sichere Zukunft führt", betonte Bundespräsidentschaftskandidat Heinz Fischer bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl, dem Bürgermeister von Szombathely, György Ipkovich und dem Oberwarter Bügermeister Gerhard Pongracz am Samstag in Oberwart. Im Sinne einer Politik mit den Menschen müsse man allerdings auch auf die Sensibilitäten und Sorgen der Bevölkerung im Hinblick auf die EU-Erweiterung Rücksicht nehmen, was durch die Übergangsfristen auch geschehen sei. Fischer verlieh auch seiner Hoffnung Ausdruck, dass es noch unter irischer EU-Präsidentschaft vor dem Sommer zu einer Einigung über eine gemeinsame europäische Verfassung kommt.

Mit der Neutralität verantwortungsvoll umzugehen, ein friedliebendes, von den anderen Staaten akzeptiertes und tolerantes Land zu sein, sei langfristig der beste Schutz gegen Terror, gab sich Fischer überzeugt. -"Krieg kann nie die Antwort und Lösung für Probleme sein". Gute Argument zeigen immer Wirkung, egal, ob es sich um Antworten auf Fragen der Zukunft, der Jugendarbeitslosigkeit oder der EU-Erweiterung handle, so Fischer weiter. Dies sei auch mit ein Grund, warum er, Fischer, den Dialog mit den BürgerInnen suche, denn im persönlichen Gespräch ließen sich die Menschen am besten überzeugen. Damit sei auch jedoch kein Dialog der Äußerlichkeiten gemeint, sondern vielmehr ein Dialog der auf Werte und Prinzipien abziele.

Landeshauptmann Niessl unterstrich die positive wirtschaftliche Bilanz, die gerade das Burgenland als Ziel 1-Förderungsgebiet seit dem EU-Beitritt Österreichs vorzuweisen habe. Die Erweiterung sei nun eine Chance für unsere Nachbarländer, mit denen es schon seit Jahren grenzüberschreitende Projekte gebe, so Niessl. Die beiden Bürgermeister Ipkovich und Pongracz lobten dann auch die äußerst gute Zusammenarbeit und fruchtbare Kooperation in der Vergangenheit zwischen Oberwart und Szombathely. Die beiden unisono: "Die EU-Erweiterung bietet dem Burgenland und Ungarn weitere, bessere Chancen für eine positive Zukunft."
     
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