»Gewinnen für Österreich«  

erstellt am
23. 04. 04

Großveranstaltung von Dr. Heinz Fischer im Wiener Museumsquartier
Wien (sk) - Bundespräsidentschaftskandidat Heinz Fischer hat nach seiner dreitägigen, mehr als 1700 Kilometer langen Rundreise durch Österreich am Freitag (23. 04.) im Wiener Museumsquartier bei der Großveranstaltung "Gewinnen für Österreich" in einer großangelegten Rede jene politischen Positionen und Werthaltungen dargestellt und zusammengefasst, die seine Amtsführung als Bundespräsident prägen werden.


Dr. Heinz Fischer mit seiner Frau bei der Abschlußveranstaltung im Wiener Museumsquartier, links im Bild SP-Vorsitzender Dr. Alfred Gusenbauer

Foto: SPÖ / Ingo Betramer

Unter dem Jubel von tausenden Österrei- cherinnen und Öster- reichern zog Heinz Fischer in die Halle E des Museumsquartiers ein. Immer wieder vom Applaus unterbrochen fasste Heinz Fischer seine Positionen zusammen. Im Zentrum der Rede stellte Fischer dabei ein ganz klares Bekenntnis:


Er werde als Bundespräsident für die Millionen Österreicher da sein, für alle, weit über die hinaus, die ihm am Sonntag ihre Stimme geben werden. "Ich werde für die Österreicherinnen und Österreicher meine Stimmer erheben", sagte Fischer, "wenn es notwendig und für Österreich von Vorteil ist. Ich werde meine Stimme erheben, wenn es richtig ist. Nach dem Leitwort meines Wahlkampfes: Politik braucht ein Gewissen. "

Heinz Fischer sprach dann jene Punkte an, für die er sich besonders engagieren, für die er seine Stimme laut erheben werde: Für soziale Gerechtigkeit und faire Chancen, vor allem für die Jungen, deren Zukunft, vor allem deren berufliche Zukunft, nicht vergeudet werden dürfe: "Das Problem der Arbeitslosigkeit hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesellschaft. Das Bemühen, den Menschen Arbeit zu geben, verdient die Unterstützung des Bundespräsidenten."

Des Weiteren sprach er sich für die volle Gleichberechtigung der Frauen aus, wo unsere Gesellschaft immer noch einen großen Nachholbedarf habe. Fischer versicherte wörtlich: "Ich werde als Mann ein Bundespräsident sein, der die Gleichberechtigung und Gleichstellung der Frauen mit besonderem Nachdruck vertreten wird."

Als drittes zentrales Element bekräftigte Fischer die Bewahrung der österreichischen Neutralität. "Ich setzte mich für die Neutralität aus innerster Überzeugung ein. Friedenpolitik, Solidarität und Neutralität gehören zusammen. Ich werde nicht zulassen, dass man diese Einheit auseinanderreißt."

Mit besonderem Nachdruck betonte Fischer die Bedeutung von Überparteilichkeit und Objektivität für das Amt des Bundespräsidenten:
Deshalb habe er seine Parteifunktionen bereits abgegeben, und nach seiner Wahl werde er seine Mitgliedschaft in der SPÖ ruhen lassen. Was er nicht ruhen lassen werde, seien seine sozialen und demokratischen Überzeugungen, sagte der Präsidentschaftskandidat.

In diesem Zusammenhang hob er auch die in seinen Augen große Bedeutung einer ausgeglichenen Machtverteilung in der Gesellschaft hervor. "Eine Demokratie funktioniert nur gut, wenn einzelne Bäume nicht in den Himmel wachsen", formulierte Fischer in einem Bild seine Ansicht, dass nicht alle politische Macht in der Hand einer gesellschaftlichen Gruppe liegen solle.

Die Hofburg, der Amtssitz des Bundespräsidenten, wolle er nicht nur öffnen, er wolle sie zu einem Zentrum des Dialogs machen. An diesem Dialog über die Zukunft Österreichs sollten alle Menschen in Österreich teilnehmen können. Damit das möglich sei, werde er sich auch der modernen Kommunikationsmittel, vor allem des Internets, bedienen.

In der Hofburg sollten Fachleute tagen, um neue Ideen für unser Land zu entwickeln. Sie sollte ein Ort sein, an dem auch moderne Kunst ihren Platz hat und Wissenschaftler die heiklen Fragen erörtern können, die unser täglich zunehmendes Wissen aufwerfe.

Zur internationalen Politik wies Fischer auf die große Erfahrung hin, die er auf diesem Gebiet sammeln konnte, in vielen Funktionen, vor allem in seiner zwölfjährigen Tätigkeit als Präsident des Nationalrates. Er wolle Österreich in der Welt als eine Land darstellen, das von Wissen und Geist, von Esprit und Elan sprühe.

Zum Schluss seiner Rede fasste Fischer die Ziele seiner Arbeit als Bundespräsident zusammen. Er wolle

- seine Erfahrungen zum Wohle Österreichs nützen,
- überparteilich und objektiv handeln,
- den Schwerpunkt seiner Arbeit im Inland, nicht im Ausland, setzen,
- den Österreichern eine Stimme geben, die sonst nicht gehört werden und
- alle ermutigen, an einem sozial gerechten Österreich zu arbeiten.

Fischer zeigte schließlich seinen Optimismus für den Wahltag. In der Schule sei ein Fünfer schlecht, sagte er. "Aber wir sind bei einer Wahl. Und da werden wir den Fünfer vorne im Ergebnis haben - und es wird der schönste Fünfer sein, den wir uns vorstellen können."
     
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