Fischer im ORF-TV: Für Neutralität, soziale Gerechtigkeit und Chancen für die Jungen  

erstellt am
16. 04. 04

Wien (sk) - In dem mit Spannung erwarteten TV-Duell konnte Dr. Heinz Fischer souverän überzeugen. Präsidentschaftskandidat Heinz Fischer konzentrierte sich auf die Themen Neutralität, soziale Gerechtigkeit und Chancen für die Jugend. In diesen Punkten unterschied er sich grundsätzlich von den Positionen seiner Mitbewerberin.

Heinz Fischer bekräftigte seine klare Haltung in Sachen Neutralität und stellte klar, dass er diese zu keinem Zeitpunkt in Frage gestellt hat. Wer hingegen, wie die Außenministerin, einmal den Beitritt zur NATO, einem Militärbündnis, erwogen habe, habe sich gegen die Neutralität gestellt, denn ein neutraler Staat könne an keinem Militärbündnis teilnehmen.

Krieg ist kein Instrument der Politik
Gerade die aktuellen Ereignisse im Irak zeigten die unverändert aktuelle Bedeutung der Neutralität, sagte Fischer. Heinz Fischer zeigte sich froh darüber, dass es keine österreichischen Polizisten in Bagdad gebe, was die Außenministerin einmal zur Diskussion gestellt habe. Fischer wörtlich: "Frieden ist mir etwas ganz, ganz wichtiges. Ich glaube, dass viele Entwicklungen wirklich grundfalsch gelaufen sind, weil man den Wert des Friedens nicht hoch genug eingeschätzt hat, weil man den Krieg versteht als Instrument der Politik. Ich hab mich da immer eindeutig positioniert: ich halte den Krieg für kein Instrument der Politik." Und weiter: "Ich lasse nicht zu, dass man Friedenspolitik, Neutralitätspolitik und Solidarität auseinanderknüpft oder auseinanderreißt."

Soziales Verantwortungsgefühl muss aus dem Inneren kommen
Scharf kritisierte Fischer die zunehmende soziale Kälte in Österreich. Er warf Ferrero-Waldner vor, alle sozialen Verschlechterungen der letzten Jahre politisch mit zu verantworten. "Soziales Verantwortungsgefühl muss aus dem Inneren kommen und dauernd da sein. Nicht erst zwei Monate vor der Bundespräsidentenwahl."

Ein besonders Anliegen sei es ihm, jungen Österreicherinnen und Österreichern faire Chancen zu geben, insbesondere eine faire Chance auf Arbeit. Die Jugendarbeitslosigkeit steige in Österreich derzeit überproportional, ohne dass diese von der Politik diskutiert werde. Fischer betonte, dass er den jungen Menschen in diesem Land guten Gewissens in die Augen schauen kann.

Nicht nur die Türen der Hofburg öffnen, sondern auch hinausgehen zu den Menschen.

"Ich möchte nicht nur die Türen der Hofburg öffnen, sondern ich möchte auch hinausgehen durch diese Türen - zu den Menschen hinausgehen. Ich werde nicht 70 Prozent der Zeit im Ausland und nur 30 Prozent im Inland verbringen, sondern ich möchte wirklich den großen Teil meiner Zeit arbeiten für ein friedliches Österreich, für ein soziales Österreich, ein neutrales Österreich. Und ich hab ein ganz großes Ziel: Ich wünsche mir - wenn ich am 25.April gewählt werde - dass ein Jahr später dann 70 oder 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sagen, 'wir haben die richtige Wahl getroffen, wir haben einen guten Bundespräsidenten gewählt'."
     
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