»Es geht los« ÖVP-Wahlkampfauftakt    

erstellt am
19. 03. 04

Ferrero-Waldner: Präsidentin mit Herz und Verstand
Vösendorf (övp-pd) - Unter dem Motto "Es geht los" startete am Donnerstag (18. 03.) der Wahlkampf für Präsidentschaftskandidatin Dr. Benita Ferrero-Waldner. Unter den mehr als 4.000 Gästen und Unterstützern waren ÖVP-Bundesparteiobmann Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel, die Bundesminister Dr. Martin Bartenstein und DI Josef Pröll, die Bundesministerinnen Elisabeth Gehrer und Maria Rauch-Kallat, Nationalratspräsidenten Dr. Andreas Khol und ÖVP Klubobmann Mag. Wilhelm Molterer, sowie die Landeshauptleute Dr. Herwig van Staa, Dr. Herbert Sausgruber, Waltraud Klasnic und Dr. Erwin Pröll.


Wahlkampfauftakt von Dr. Benita Ferrero-Waldner in Vösendorf

Foto: Christian Jungwirth

Neben den führenden ÖVP-Politikern waren tausende Mitglieder des überparteilichen Personenkomitees "Wir für Benita", Freundinnen bzw. Freunde der Kandidatin und Weggefährten der Außenministerin gekommen, die alle eines verbindet: die Überzeugung, dass Benita Ferrero- Waldner die erste Bundespräsidentin Österreichs werden soll.

Den musikalischen Anfang machte das "No Problem" Orchester, das der Außenministerin seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden ist. Mit dem Titel "Superstar" - ein starkes Lied für eine starke Frau - war es dann soweit: Unter tosendem Applaus betrat Dr. Benita Ferrero-Waldner begleitet von ihrem Mann Prof. Francisco Ferrero Campos, vielen persönlichen Freundlinnen bzw. Freunden und Vertretern aus über 500 Unterstützungs-Initiativen die Bühne. Die begeisterten Gäste empfingen die Kandidatin mit Standing Ovations.

Als erster Redner begrüßte der "Gastgeber" Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die Präsidentschaftskandidatin, dem folgte der Song "Ladies Night" der Gruppe "So What" - der "musikalischen Frauenpower aus Oberösterreich für die Powerfrau Benita Ferrero-Waldner".

Stellvertretend für die Hunderten überparteilichen Initiativen, die sich zur Unterstützung der Präsidentschaftskandidatin gegründet haben, waren die Schauspielerin Kristina Sprenger, sowie TV-Star Albert Fortell und Gesundheitspäpstin Dr. Andrea Dungl-Zauner unter den Festrednern, aber auch DJ Ötzi ließ es sich nicht nehmen, zumindest via Video-Botschaft seine Unterstützung für Dr. Benita Ferrero-Waldner auszusprechen. Auch der Direktor der Albertina Klaus Albrecht Schröder gab in ganz persönliches Statement ab, warum er Dr. Benita Ferrero-Waldner auf dem Augustiner-Gang, der die Albertina mit der Hofburg verbindet, lieber treffen möchte als den Kandidaten der Sozialdemokratie.

Auch Boutros Boutros-Ghali, der von 1992 bis 1996 Generalsekretär der Vereinten Nationen und stellvertretender Vorsitzender der Sozialistischen Internationale war, meinte per Video-Botschaft: "Wenn ich Österreicher wäre, würde ich ganz sicher Benita wählen!". Dieser Botschaft folgte eine weitere musikalische Einlage des wohl jüngsten Gastes der Veranstaltung. Die sechsjährige Violinspielerin Anna Luisa Mahaffy demonstrierte eindrucksvoll, was Frauen alles erreichen können, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt haben.

Nach den Reden des Bundeskanzlers Dr. Wolfgang Schüssel und der Kandidatin Dr. Benita Ferrero-Waldner selbst bildeten die Bundeshymne und die Europahymne gesungen von Sandra Pires den Abschluss der Veranstaltung, bei der kein Zweifel bestand, "dass es los geht".
   

Ich liebe dieses Land und seine Menschen
Internationale Erfahrung und anerkanntes Durchsetzungsvermögen; Mut, Einsatzfreude und soziales Engagement; Offenheit, Reformfreude und Dialogbereitschaft: Dafür stehe sie und sie sei stolz darauf, dass sie von der ÖVP für das höchste Amt im Staat nominiert worden sei, erklärte heute, Donnerstag, Präsidentschaftskandidatin Dr. Benita Ferrero-Waldner beim Wahlkampfauftakt in der Pyramide in Vösendorf. Stolz zeigte sich Ferrero-Waldner auch über ihr überparteiliches Personenkomitee, aus dem bereits über 500 Einzelinitiativen entsprungen sind. "Durch das Land geht eine eindrucksvolle Bewegung, die täglich größer und größer wird. Ich liebe dieses Land und seine Menschen."


Wahlkampfauftakt von Dr. Benita Ferrero-Waldner in Vösendorf mit NÖ Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll (re) und Bundeskanzler Dr. Wolfgang Schüssel (li.)

Foto: Christian Jungwirth

Sie sei eine Frau und sie stehe dazu. Verärgert zeigte sich Ferrero-Waldner jedoch über verschiedene Zitate, dass "Frau sein allein nicht genügt". Das sei ein uraltes sexistisches Argument und eine Beleidigung für alle Frauen und alle modernen Männer in Österreich. Es sei unerträglich gewesen, wie man in der Vergangenheit Susanne Riess-Passer zur Marionette ihres Parteiobmannes machen wollte und "es ist unerträglich, wenn sonst seriöse Kommentatoren eine Eva Glawischnig als "Pin-up-Girl' bezeichnen", so Ferrero-Waldner. Auch verurteilte sie, dass man über Gabi Burgstaller schreibe, "das nette Mäderl vom Bauernhof". "Damit muss endlich Schluss sein", so die Außenministerin. Die österreichischen Frauen haben wiederholt in der Geschichte bewiesen, dass es auf sie sehr wohl ankommt, dass sie sehr wohl fähig sind, Verantwortung zu tragen und Österreich mitzugestalten.

Auch habe vor kurzem jemand gemeint, "das Amt des Bundespräsidenten ist nichts für Amateure". "Ich frage mich, wer denn da eigentlich gemeint ist." Etwa Rudolf Kirchschläger, der bislang mit Abstand beliebteste und erfolgreichste Bundespräsident Österreichs? "Er war vier Jahre Außenminister, bevor er zum Bundespräsidenten gewählt wurde - so wie ich. Davor war er österreichischer Diplomat - so wie ich. Davor etliche Jahre Richter - ich war davor etliche Jahre in der Wirtschaft tätig. Wenn also Rudolf Kirchschläger ein für das Amt des Bundespräsidenten ungeeigneter Amateur war, dann haben offenbar die Österreicherinnen und Österreicher in ihrem Unverständnis einen Amateur zum Bundespräsidenten gewählt und mit 80-prozentiger Mehrheit wiedergewählt."

"Was müssen sich jene acht Millionen Österreicherinnen und Österreicher, die doch im Wirklichkeit die wahren Profis sind, dabei denken, wenn ihnen hier ausgerichtet wird, dass die Politik eine Sache von hauptberuflichen Parteifunktionären ist, bei der sie nichts verloren haben?" Dieser Spruch zeuge von unfassbarer Arroganz und sei eine Beleidigung aller Österreicherinnen und Österreicher, so Ferrero-Waldner.
   

Ich war immer eine Pionierin in Männerberufen
Immer sei sie eine "Pionierin in männerdominierten Berufen" gewesen: 13 Jahre in der Privatwirtschaft, davon 11 Jahre Exportleiterin, bevor sie österreichische Diplomatin geworden ist. "Mit Begeisterung habe ich immer schon Österreich im Ausland vertreten", so Ferrero-Waldner. Als erste weibliche stellvertretende Protokollchefin im Außenamt wurde sie von UNO-Generalsekretär Boutros Boutros-Ghali als erste Protokollchefin nach New York geholt. "Dort habe ich alle politischen Entscheidungsträger dieser Welt kennen gelernt."

Die Sanktionen der EU-14 waren bereits ausgerufen, als sie als erste Staatssekretärin im Außenamt von Wolfgang Schüssel gefragt wurde, ob sie neue und damit erste weibliche Außenministerin werden wollte. "Ich habe die Herausforderung angenommen. Wer kämpft, kann zwar verlieren, aber wer nicht kämpft, der hat schon verloren", so Ferrero-Waldner. Damals habe ihr ein starker Gegenwind ins Gesicht geblasen. "Aber mich kann Gott sei Dank nicht so leicht etwas erschrecken." Sie habe auch nie verstanden, warum manche Politiker Österreich nicht mit dem notwendigen Einsatz verteidigt haben, warum manche Politiker geschwiegen haben und nicht zu einem patriotischen Schulterschluss bereit waren. ""Patriotismus, nicht Partei' war die Devise, die mich in meinem ganzen beruflichen Leben geleitet hat und auch immer leiten wird."

Österreich wurde in dieser Zeit als ein Land dargestellt, das fremdenfeindlich, rassistisch und neonazistisch ist. "Ich wusste, dass ich dieses falsche Bild von Österreich zurechtrücken musste." An einzelnen Tagen hatte sie bis zu 30 Interviews in der ganzen Welt - von CNN und BBC bis nach Australien. Regelmäßige Telefonate mit Außenministerkollegen standen auf der Tagesordnung. Obwohl es nach außen kein Händeschütteln, keine Gesprächsbereitschaft gab, wurden dennoch ihre Anrufe entgegengenommen. Langsam gelang es, das Bild Österreichs wieder ins richtige Lot zu rücken. Schließlich brauchte Österreich weder im Jahr 2000 noch heute Ratschläge französischer Sozialisten. "Wir wissen selbst, was gut für unser Land ist. Ich werde auch in Zukunft immer unser Land gegen Angriffe von außen verteidigen, egal gegen welche politische Gesinnungsgemeinschaft sie gerichtet sind."

Als Ferrero-Waldner ihr Amt als Außenministerin übernahm, gelang es ihr, die Gefahr einer Abwanderung der UNO aus Wien abzuwenden. "Heute steht der UNO-Amtssitz Wien so gut da wie noch nie zuvor." Wien sei heute das Zentrum der UNO im Kampf gegen internationale organisierte Kriminalität, Drogenhandel und die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen.

Ein wichtiges Anliegen ist der Außenministerin die EU-Erweiterung. In 43 Tagen, am 1. Mai, werde die EU um zehn neue Mitgliedstaaten erweitert. "Das wird für mich ein besonderer Tag, da ich fünf Jahre österreichische Chefverhandlerin der EU-Erweiterung war." Es werde aber auch ein emotionaler Tag, genauso wie jener, an dem Österreich damals der EU beigetreten ist. "Nun wird ein Traum Wirklichkeit, auf den wir jahrelang hingearbeitet haben." Österreich liege dann auch politisch und wirtschaftlich genau im Zentrum Europas.

Zur erfolgreichen Integration der neuen Mitgliedstaaten habe Ferrero-Waldner bereits vor einigen Jahren die "Regionale Partnerschaft" ins Leben gerufen, eine informelle Zusammenarbeit auf Regierungsebene, bei der es darum gehe, gemeinsame Interessen in Europa zu definieren und diesen gemeinsam zum Durchbruch zu verhelfen. "Diese Partnerschaft mit unseren Nachbarn hat sich bereits sehr gut bewährt und wird für uns auch in Zukunft bei der gemeinsamen Gestaltung Europas wichtig sein", so die Außenministerin.
   

Ich habe eine Meinung und ich vertrete sie auch
Die Außenministerin Dr. Benita Ferrero-Waldner betonte auch, wie sie sich das Amt des Bundespräsidenten im 21. Jahrhundert vorstelle. Sie wolle dieses Amt "in Stil und Inhalt" anders gestalten: "Ich kandidiere, weil ich in dieser neuen Zeit Zeichen setzen möchte. Ich brauche keine Amtsvilla in Wien und keine Sommerresidenz in Mürzsteg", die Präsidentschaftskanzlei solle "ein zeitgemäßes Kompetenzbüro ohne jegliche Schnörkel" sein.

Ihre internationalen Erfahrungen zum Nutzen Österreichs wolle Ferrero-Waldner auch als Bundespräsidentin weiterhin voll einsetzen: Außenministerin erklärte, sie brauche auch "keine pompösen Staatsbesuche mehr, sondern effiziente Arbeitsgespräche im In- und Ausland, bei denen es darum geht, für Österreich, seine Wirtschaft, den Tourismus, für Wissenschaft, Kunst, Kultur und für den Sport zu werben".

Die Tore der Hofburg wolle Ferrero-Waldner weit öffnen: "Die Hofburg soll ein Forum für den Ausgleich unterschiedlicher Meinungen und die Überwindung von Gegensätzen sein. Im 21. Jahrhundert muss der Bundespräsident zugänglich sein und zuhören können." Die Außenministerin kündigte Sprechtage in der Hofburg, Telefonsprechstunden und regelmäßige Gesprächstage in den Bundesländern an. "Ich will eine Volkspräsidentin, eine Bürgerpräsidentin sein. Eure Bundespräsidentin."

Ferrero-Waldner möchte für jene da sein, "denen es in unserer Gesellschaft leider nicht so gut geht". Um zu zeigen, dass dies keine leeren Worte sind, habe sie erstmals in der Geschichte der Wahlwerbung veranlasst, dass mit den Werbegeldern auch Menschen unterstützt werden, die in Not geraten sind. 100.000 Euro werden für diesen guten Zweck in allen Bundesländern eingesetzt.

Als Bundespräsidentin wolle sich Ferrero-Waldner vor allem mit den große Zukunftsfragen des Landes auseinandersetzen. Sie werde breite Bewusstseinsbildung unterstützen und in einem "Raum des Dialogs", der zur Grundausstattung der "Neuen Hofburg" gehören solle, mit Experten, Zukunftsforschern, Interessenvertretern, Querdenkern, Journalisten und Politikern zu einer breiten öffentlichen Bewusstseinsbildung beitragen. "Perspektiven aufzeigen und in schweren Zeiten den Dialog einfordern" laute ihr Motto.

Weiters hob Ferrero-Waldner die Aufgaben des Bundesheeres hervor, dessen "politische Schutzherrin" sie sein wolle. Dabei sei das Sicherheitsverständnis Österreichs klar definiert: "innerhalb Europas Solidarität und außerhalb Neutralität".

Mit "Dynamik und Einsatzfreude" wolle sich die Außenministerin für jene Lebensfragen einsetzen, die ihre Arbeit schon in den letzten Jahren geprägt hätten. Dabei stünden an erster Stelle Sicherheit und Stabilität: "Hier muss man behutsam vorgehen, gerade jetzt. Entscheidend für Österreichs Sicherheit wird vor dem Hintergrund der Terroranschläge von Madrid der weitere Weg sein, den die Europäische Union in dieser Frage nimmt", so Ferrero-Waldner.

Es wäre naiv zu glauben, dass "wir im Zeitalter der neuen Gefahren, des international vernetzten Terrorismus hier allein für unsere Sicherheit garantieren" könnten. "Wir müssen in Europa unsere Zusammenarbeit zur Bekämpfung von Terrorismus, organisierter Kriminalität und unkontrollierter, illegaler Migration entscheidend verstärken", so die Präsidentschaftskandidatin. Schon beim kommenden EU-Gipfel in Brüssel sollten die gemeinsamen Anstrengungen zur Bekämpfung des Terrorismus auf eine neue Ebene gehoben werden. "Nur gemeinsam können wir in Europa dem Terror die Stirn bieten! Darum werde ich gemeinsam mit Innenminister Ernst Strasser von der EU die Einsetzung eines Terrorkoordinators fordern."

Sicherheit und Stabilität würden auch wesentlich beeinflusst durch Standort- und Wirtschaftspolitik. Ferrero-Waldner hob besonders die Außenwirtschaftspolitik als Konjunktur- und Beschäftigungsmotor, als Teil der Außenpolitik hervor. Die Außenministerin habe schon bisher ihre Auslandskontakte gezielt für Wirtschaft und Fremdenverkehr eingesetzt und werde das noch fortsetzen und ausbauen: "In Absprache mit der Bundesregierung und den Interessenvertretern der Wirtschaft werde ich im Rahmen eines strategischen Konzepts regionale Besuchsschwerpunkte setzen - dort, wo man gemeinsam die größte Wirkung erzielen kann."

"Jetzt geht's los!", rief die Präsidentschaftskandidatin abschließend in die Menge. Die Wahl am 25. April sei die erste österreichische Präsidentschaftswahl im 21. Jahrhundert. "Es geht bei dieser Wahl darum, dass ein modernes Österreich durch eine moderne Bundespräsidentin repräsentiert sein wird", und dafür wolle sie kämpfen, so Ferrero-Waldner. "Ich stehe für Ehrlichkeit und Berechenbarkeit. Ich habe eine Meinung und ich vertrete sie auch. Ich weiß, wir werden es gemeinsam schaffen, weil wir das einzige Programm haben, das in die Zukunft weist."
     
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