Salzburg (lk) - „900 Millionen Analphabeten weltweit, das ist eine unvorstellbare Anzahl, und sehr rasch
neigen wir dazu, dieses Problem ausschließlich den Entwicklungsländern zuzuschreiben. Dem ist aber nicht
so. In Österreich ‚leiden’ buchstäblich 300.000 Menschen an funktionalem Analphabetismus, in Salzburg
sind es geschätzte 20.000“, so Landesrätin Doraja Eberle, die amMontag (10. 01.) zusagte, trotz
rigoroser Budgetkürzungen im Land die Unterstützung für den Verein ABC wie in den vergangenen Jahren
aufrechterhalten und darüber hinaus dem Verein gleich zu Beginn des neuen Jahres eine Sonderförderung
in der Höhe von rund zehn Prozent der Jahresförderung zuteilen zu können.
Der Verein ABC Lesen und Schreiben für Erwachsene widmet sich seit 1999 intensiv der Bewusstseinsbildung sowie
der Gegensteuerung und damit der Steigerung der Lebensqualität für die Betroffenen. Das Land könne
hier die engagierte Arbeit unter der Leitung von Brigitte Bauer nur unterstützen und tue dies seit Beginn
auch sehr gerne, so die für die Erwachsenenbildung zuständige Landesrätin. Für die Zukunft
wünscht sich Eberle, dass die für den Bereich der Stadt Salzburg gesetzten Maßnahmen über
das ganze Land regionalisiert werden können.
Die Anzahl der funktionalen Analphabeten in Österreich und Salzburg sei nicht weniger beachtenswert, als die
weltweite. „Ist es doch in einer weit entwickelten, im Sozial- und Bildungsbereich weitgehend abgesicherten Gesellschaft
besonders tragisch, sich der Fertigkeiten des Lesens und Schreibens nur unzureichend bedienen zu können. Die
Menschen sind im Berufs- wie auch im Privatleben von Einschränkungen betroffen, die letztlich auch zu Isolation
und Minderung des Selbstwertgefühls beitragen“, so Landesrätin Eberle. |