Analphabetismus ist nicht nur ein Problem in Entwicklungsländern  

erstellt am
10. 01. 05

Salzburg (lk) - „900 Millionen Analphabeten weltweit, das ist eine unvorstellbare Anzahl, und sehr rasch neigen wir dazu, dieses Problem ausschließlich den Entwicklungsländern zuzuschreiben. Dem ist aber nicht so. In Österreich ‚leiden’ buchstäblich 300.000 Menschen an funktionalem Analphabetismus, in Salzburg sind es geschätzte 20.000“, so Landesrätin Doraja Eberle, die amMontag (10. 01.) zusagte, trotz rigoroser Budgetkürzungen im Land die Unterstützung für den Verein ABC wie in den vergangenen Jahren aufrechterhalten und darüber hinaus dem Verein gleich zu Beginn des neuen Jahres eine Sonderförderung in der Höhe von rund zehn Prozent der Jahresförderung zuteilen zu können.

Der Verein ABC Lesen und Schreiben für Erwachsene widmet sich seit 1999 intensiv der Bewusstseinsbildung sowie der Gegensteuerung und damit der Steigerung der Lebensqualität für die Betroffenen. Das Land könne hier die engagierte Arbeit unter der Leitung von Brigitte Bauer nur unterstützen und tue dies seit Beginn auch sehr gerne, so die für die Erwachsenenbildung zuständige Landesrätin. Für die Zukunft wünscht sich Eberle, dass die für den Bereich der Stadt Salzburg gesetzten Maßnahmen über das ganze Land regionalisiert werden können.

Die Anzahl der funktionalen Analphabeten in Österreich und Salzburg sei nicht weniger beachtenswert, als die weltweite. „Ist es doch in einer weit entwickelten, im Sozial- und Bildungsbereich weitgehend abgesicherten Gesellschaft besonders tragisch, sich der Fertigkeiten des Lesens und Schreibens nur unzureichend bedienen zu können. Die Menschen sind im Berufs- wie auch im Privatleben von Einschränkungen betroffen, die letztlich auch zu Isolation und Minderung des Selbstwertgefühls beitragen“, so Landesrätin Eberle.
     
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