Südtirols Landesrat Berger trifft bayerischen Minister Miller
Bozen (lpa) - Der neuen EU-Landwirtschaftskommissarin die Anliegen der Berggebiete möglichst
gebündelt vorzubringen, ist Ziel einer Initiative, die Landesrat Hans Berger und der bayerische Landwirtschaftsminister
Josef Miller gestartet haben. Ein erster Kontakt soll bereits im Rahmen der Grünen Woche in Berlin im Jänner
aufgenommen werden. "Eine breite Allianz der Berggebiete wird notwendig sein, um auch weiterhin unsere Interessen
in Brüssel wirksam zu vertreten", so Berger.
Der Südtiroler Landwirtschaftslandesrat hat dieser Tage im Rahmen einer Aussprache mit dem bayerischen Staatsminister
Miller die ersten Eckpunkte dieser Allianz abgesteckt. "Selbstverständlich gibt es zahlreiche unterschiedliche
Interessen zwischen der bayerischen und der Südtiroler Landwirtschaft", so Berger. "Dennoch ist
die gemeinsame Basis eine breite, denken wir an die Förderung der Berglandwirtschaft, die Aufwertung der Almwirtschaft
oder die Berücksichtigung der Erschwernisse bei der Produktion am Berg", so der Landesrat.
Gemeinsam mit den Bayern will Berger deshalb an einer Allianz der Berglandwirtschaft in Brüssel schmieden.
"Es geht nun darum, die österreichische und vor allem die Tiroler Landwirtschaftspolitik einzubeziehen",
erklärt der Landesrat. Und auch die Berggebiete in Norditalien sollen dank der Brückenfunktion Südtirols
eingebunden werden. Gemeinsam will man dann die Standpunkte der Landwirtschaft in den Berggebieten der neuen EU-Agrarkommissarin
Mariann Fischer Boel vorbringen. "Ein erster Kontakt soll bereits im Rahmen der Grünen Woche in Berlin
noch in diesem Monat zustande kommen", so Berger.
Bei der Aussprache mit Minister Miller wurden auch weitere konkrete Kooperationsmöglichkeiten besprochen.
"Südtirol und Bayern wollen in den nächsten Wochen ihre ersten Erfahrungen mit der Reform der Gemeinsamen
Europäischen Agrarpolitik besprechen", so Berger. "Es geht dabei in erster Linie um die praktische
Umsetzung und um die Erfahrungen bei den Kontrollen."
Ebenfalls besprochen werden sollen die Konzepte für den neuen Ländlichen Entwicklungsplan, der die Förderung
im ländlichen Raum für die Jahre 2007 bis 2013 regeln wird. "Auch hier geht es darum, die Gemeinsamkeiten
herauszufiltern, Erfahrungen mit dem ablaufenden Plan auszutauschen und von positiven Erfahrungen aber auch von
etwaigen Fehlern der anderen Seite zu lernen", so Berger.
Letztes Kooperationsprojekt ist jenes rund um das Geographische Informationssystem (GIS), das in der Agrarpolitik
und der Verwaltung immer größere Bedeutung erlangt. "Hier können wir sicher von den Bayern
lernen, die bereits mehr Erfahrungen mit GIS besitzen als wir. Südtirol steckt hier erst in der ersten Umsetzungsphase",
so Landesrat Hans Berger.
Zum Abschluss der Aussprache zollte Minister Miller der Südtiroler Wirtschaft und Politik Respekt: Trotz der
sehr schwierigen gesamtstaatlichen und internationalen Rahmenbedingungen sei die Südtiroler Wirtschaft und
damit auch die Landwirtschaft in einer beneidenswerten Situation, so das Fazit des Landwirtschaftsministers. |