Kinder mit nicht deutscher Muttersprache stärker fördern und auf den Schulbesuch
vorbereiten!
Linz (lk) - 16.247 Schüler mit nicht deutscher Muttersprache besuchen derzeit die oberösterreichischen
Pflichtschulen. In Relation zur Gesamtschülerzahl sind das 12,58 %. Nach den einzelnen Schultypen ergibt dies
folgendes Bild:
Volksschulen:
Gesamtschülerzahl 67.148
Nicht deutsche Muttersprache: 10.289
Hauptschulen:
Gesamtschülerzahl: 54.963
Nicht deutsche Muttersprache: 5.357
Sonderschulen:
Gesamtschülerzahl: 2.467
Nicht deutsche Muttersprache: 248
Polytechnische Schulen:
Gesamtschülerzahl: 4.591
Nicht deutsche Muttersprache: 353
Allgemeine Pflichtschulen gesamt:
Gesamtschülerzahl: 129.169
Nicht deutsche Muttersprache: 16.247 (12,58%)
Eine besondere Konzentration von Schülern mit nicht deutscher Muttersprache ergibt sich in den Bezirken Linz-Land
(2.109), Linz-Stadt (3.575), Wels-Stadt (1.823).
Der Ausländeranteil liegt in Oberösterreich an 22 Pflichtschulen höher als 50%.
Bereits jetzt ist es die Absicht, den Großteil der Schüler in der Form zu integrieren, dass die ausländischen
Schüler im Umgang mit österreichischen Schülerinnen und Schülern die deutsche Sprache schneller
erlernen. In diesen Klassen werden bedarfsorientiert folgende Maßnahmen gesetzt:
- Förderunterricht/besonderer Förderunterricht
- Begleitlehrer bzw. Teamteaching
- Innere Differenzierung
- Spezielle Fördergruppen in Deutsch
- Intensive Förderung durch Klassenlehrer – besonders methodisch-didaktische Unterrichtsgestaltung
- Verwendung eigener Unterrichtsmaterialien
Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer kündigte an, dass gerade die Maßnahmen bezüglich Förderung
in deutscher Sprache noch intensiviert werden. Dies sei unter anderem sicherlich auch eine Erkenntnis aus der PISA-Studie.
Einige Schulen praktizieren bereits, dass Schüler mit nicht deutscher Muttersprache aus mehreren Klassen zusammen
gefasst werden und so zu einem schnelleren Erlernen der deutschen Sprache zu kommen. Auch werden in manchen Gemeinden
auch außerschulische Kurse für Kinder und deren Eltern in Deutsch angeboten.
"Ich werde als Schulreferent in dieser Gesamtproblematik in allernächster Zeit ein Expertenhearing zum
Thema Ausländerintegration im Pflichtschulbereich organisieren. Dabei soll einerseits über eine Strategie
und möglicherweise neue Projekte für eine bessere Integration, insbesondere auch was den Deutschunterricht
anlangt, beraten werden. Andererseits geht es auch darum, auf Expertenebene auszuloten, wie hoch der Anteil von
Kindern mit nicht deutscher Muttersprache in einer Klasse sein kann, um Zwischenziele optimal zu erreichen",
betonte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer.
Gleichzeitig wies Landeshauptmann Pühringer aber auch darauf hin, dass es eine Reihe von sehr optimal laufenden
Schulprojekten gebe in Klassen mit einem sehr hohen Ausländeranteil. Pühringer plädiert daher dafür,
die Diskussion um die Ausländerintegration in den Schulen vom tagespolitischen Parteienstreit heraus zu halten
– wir brauchen keine Ausländerdiskussion an den Schulen, sondern optimale Modelle für den gemeinsamen
Unterricht, betonte der Landeshauptmann abschließend.
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