Lawinenorgeln zwischen Zürs und Lech in Betrieb
Lech (vlk) - Als Teil der geplanten umfassenden Lawinensicherung im Arlberggebiet wurden entlang
der L 198 vom Flexenpass bis Lech acht Lawinenorgeln installiert. Am Freitag (14. 01.) wurden diese Ende 2004
fertig gestellten Lawinenwächter von Landesrat Manfred Rein offiziell der Gemeinde Lech übergeben.
Mit solchen Lawinenorgeln, die in den Schigebieten bereits erfolgreich im Einsatz sind, werden Lawinen künstlich
ausgelöst, um in den Anbruchgebieten jeweils nach Schneefällen die Lawinenstriche zu entleeren und so
die Gefahr eines unkontrollierten Abgangs auf die Landesstraßen zu minimieren. LR Rein: "Das bedeutet
weniger und kürzere Straßensperren und mehr Sicherheit für den Verkehr und für das Räumpersonal."
Bei ergiebigen Schneefällen werfen die Lawinenorgeln Wurfgeschosse mit Sprengladungen auf die Schneedecke,
um das Ansammeln von großen Schneemengen zu verhindern. Im Dezember 2004 konnten bereits verschiedene Lawinen
im Testbetrieb erfolgreich ausgelöst werden. Die Kosten belaufen sich auf 880.000 Euro.
Um die weiteren Lawinenstriche am Arlberg zu sichern, sind auch auf der Strecke zwischen Rauz und Arlbergpass sowie
für die Zufahrt nach Stuben je drei Lawinenorgeln geplant. Dazu muss in Stuben ein Lawinenleitdamm zum Schutz
des besiedelten Gebietes erstellt werden.
Als weitere Maßnahme, um die Erreichbarkeit der Orte am Arlberg zu sichern, wird die Flexengalerie bis zum
Jahr 2011 schrittweise instandgesetzt und teilweise neu errichtet. Vorgesehen sind Felsvernetzungen, Dachverstärkungen,
Fahrbahnabsenkungen, Tunnelaufweitungen, Galerieverglasungen und Belagsarbeiten. Die Galerie erhält Nischen
für Betriebs- und Sicherheitseinrichtungen, eine bessere Ausleuchtung und eine Bordsteinbeleuchtung. Mit den
ersten Baumaßnahmen wurde bereits 2004 begonnen. Die Kosten der Instandsetzung sind mit zehn Millionen Euro
veranschlagt. |