Wien (bmlfuw) - Über 30.000 Kinder und Jugendliche aus 300 österreichischen Schulen zeigten von
März bis November 2004, wie man den Schulweg umweltfreundlich ohne „Elterntaxi“ zurücklegen kann. Im
Rahmen der Kindermeilenkampagne 2004 sammelten sie 331.445 „Grüne Meilen“, indem sie zu Fuß, per Scooter,
Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Unterricht kamen. Mit der Volksschule Johannes Messner I
aus Schwaz in Tirol, der Volksschule Thomasroith in Oberösterreich, der Volksschule Gablitz (Niederösterreich)
und dem BRG VI, Marchettigasse, aus Wien wurden am Freitag (14. 01.) die emsigsten MeilensammlerInnen Österreichs
von Umweltminister Josef Pröll, Klimabündnis Österreich und den Kampagnenpartnern ÖBB und Postbus
ausgezeichnet. „Das Ergebnis entspricht einer achtfachen Erdumrundung. Es zeigt, wie man mit vielen kleinen Schritten
Großes bewirken kann“, freute sich Pröll.
„Die Kindermeilenkampagne 2004 war das erfolgreichste Klimaschutz-Schulprojekt aller Zeiten in Österreich.
Mit 331.445 Grünen Meilen, die jeweils einem umweltfreundlich zurückgelegten Schulweg entsprechen, wurde
das Rekordergebnis von 2003 noch übertroffen“, so Wolfgang Mehl, Geschäftsführer von Klimabündnis
Österreich. Insgesamt wurden von unseren Kindern und Jugendlichen im Rahmen eigener Mobilitätswochen
an ihren Schulen sogar zwei Drittel aller in ganz Europa bei ähnlichen Aktionen erworbenen Grünen Meilen
gesammelt. Zum Gelingen der Kindermeilenkampagne 2004 trug auch die Mitwirkung der vielen Klimabündnisgemeinden
wesentlich bei, wo die Leistungen der Kinder ebenfalls prämiert wurden.
Neben dem Schutz unseres Klimas ging es bei der Kindermeilenkampagne auch um Verkehrssicherheit und das Gefühl
für Fortbewegung. Denn Zufußgehen und Radfahren sind nicht nur gut für unsere Umwelt, sondern auch
für die körperliche Fitness und Gesundheit. Durch Schulweganalysen konnten die SchülerInnen darüber
hinaus etliche gefährliche Stellen auf der Strecke von und zur Schule aufzeigen. Die Eltern konnten an vielen
Schulen beim Meilensammeln mithelfen, wenn sie für die Dauer der Mobilitätswoche den Autoschlüssel
abgegeben haben.
Die „Kindermeilenkampagne 2004“ wurde von Postbus und ÖBB unterstützt. Der Postbus bringt täglich
200.000 SchülerInnen und Lehrlinge in die Schule bzw. zum Arbeitsplatz. „Um den jüngsten Verkehrsteilnehmern
so früh wie möglich umweltfreundliche Mobilität nahe zu bringen und sie sicheres Verhalten im Straßenverkehr
zu lehren, ist die Kindermeilenkampagne als Maßnahme für den Postbus sehr wichtig. Ich bin stolz, dass
sich so viele Kinder und Jugendliche an dieser tollen Aktion beteiligt haben. So lernen sie schon früh, dass
es eine klimafreundliche Alternative zum Individualverkehr gibt“, erklärte Wilhelmine Goldmann, Geschäftsführerin
der ÖBB-Postbus GmbH.
Die ÖBB sind nicht nur Partner des Autofreien Tages, sondern auch offizieller klima:aktiv-Partner des Lebensministeriums.
Eine logische Partnerschaft, denn aktuelle Berechnungen des Umweltbundesamtes bescheinigen der Bahn eine klaren
Klimavorteil gegenüber der Straße – sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr. Ein Autofahrer
verursacht pro gefahrenem Kilometer in etwa den zehnfachen CO2-Ausstoß eines Bahnfahres. Noch deutlicher
ist der Unterschied im Güterverkehr. Der LKW-Verkehr belastet die Umwelt beinahe 30 mal stärker als die
Bahn. „Deswegen begrüßen die ÖBB das Engagement von Schulen bei der Umweltbildung. Der Erfolg der
Kindermeilenkampagne ist ein gutes Beispiel dafür, dass das Interesse für umweltverträgliche Verkehrsträger
bei der jungen Bevölkerung sehr groß ist", so Karl Zöchmeister, Leiter Personenverkehr ÖBB.
„Die Hälfte aller PKW-Fahrten in Österreich sind kürzer als fünf Kilometer und ein Viertel
aller PKW-Fahrten sogar kürzer als zwei Kilometer. Unsere Kinder und Jugendlichen haben gezeigt, wie wir durch
den Verzicht aufs Auto unser Klima schützen können und vorallem dass es geht“, betonte Umweltminister
Pröll abschließend. |