Kunsthalle Wien: Schwerpunkte "Islam" und "Stars"  

erstellt am
17. 01. 04

Wien (rk) - Die Auseinandersetzung mit dem Islam - so auch bei der "Literatur im März" - und dem Thema "Stars" sind zwei wesentliche Schwerpunkte, mit denen sich die Kunsthalle Wien im Jahr 2005 auseinandersetzt. Generell, so Dir. Gerald Matt, geht das Haus seinen Weg mit der Schärfung des zeitgenössischen Profils als "Agora" für wesentliche kulturelle und gesellschaftliche Fragen weiter. Ausstellungen werden eigenständig oder in Kooperationen erarbeitet, die Kunsthalle soll keine Abspielstätte für vazierende Ausstellungen und auch kein Ort für ein Mainstream- getrimmtes Angebot sein. Rund 172.000 Besucher und einen gute internationale Medienresonanz gaben der Kunsthalle mit ihrem Programmangebot im Jahr 2004 recht. Die Besucher sind zumeist gebildet, 58,3 Prozent davon weiblich, 53,3 Prozent WienerInnen, von denen viele das Haus auch mehrmals im Jahr besuchen. Den größten Anteil an den Touristen in der Kunsthalle haben die Deutschen mit 65,6 Prozent.

"Islam und Abendland"
"Islam und Abendland - der Ursprung des Westens" ist das Thema der diesjährigen "Literatur im März", die in der Kunsthalle vom 10. bis 13. März vom Kunstverein Wien veranstaltet wird. Im deutschen Sprachraum lebende islamische Autoren wie der Eröffnungsredner Navid Kermani sind ebenso bei der Veranstaltungsreihe zu Gast wie Autoren, die in islamischen Ländern leben und schreiben. Der Auseinandersetzung mit dem Islam wird dabei ein Forum auf verschiedenen Ebenen geboten, darunter auch im künstlerischen Bereich: Feridun Zaimoglu, in Deutschland lebender türkischer Autor und Künstler stattet die Fassade des Kunsthallentraktes mit einer türkischen "Nationaltapete" aus kleinen Fahnen aus.

Ein weiterer Schwerpunkt in diesem Themenbereich ist die Ausstellung "Konstruktion von Weiblichkeit im Islam" (1. bis 24. April). Die Ausstellung soll sich diesem Thema aus Sicht der islamischen Kultur annähern und damit ein authentisches Bild geben.

Zeitgenössische Künstler in Wien
Der zeitgenössischen Kunst in Wien ist die Ausstellung "Lebt und arbeitet in Wien II" gewidmet. Wesentliches Element der Schau ist die Sicht von außen, Kuratoren aus Tokio, New York und Warschau werden die Schau gestalten, ausgewählte Positionen der Ausstellung werden auch in diesen Städten gezeigt werden.

"Superstars" in Zusammenarbeit mit dem BA-CA Kunstforum
In Kooperation mit dem BA-CA Kunstforum geht die Kunsthalle Wien an das ehrgeizige Projekt "Superstars". Das "Prinzip Prominenz in der Kunst. Von Warhol bis Madonna" soll dabei in dieser Großausstellung hinterfragt werden. Es geht um die mediale Bilderflut, um Markt- und Prominenzmechanismen, um Imagebildung, um die Beziehung der kapitalistischen Wirtschaft zur Kunst. Die Ausstellung ist vom 26. Oktober 2005 bis 19. Februar 2006 zu sehen.

Bereits am 21. Februar startet die nächste Ausstellung in der Kunsthalle, die dem Künstler "Yang Fudong" gewidmet ist, der sich mit der kulturellen Entwicklung Chinas zwischen Tradition und Moderne in Filmen und Fotoarbeiten auseinandersetzt. Ein weiteres gewichtiges Vorhaben ist die Ausstellung "Das unmögliche Theater", die dem Schaffen von Theaterkünstlern wie Tadeusz Kantor nachgeht: einem Theater, das in der Überschreitung zwischen Kunst und Leben das Unmögliche, Phantastische, Unerkannte erprobt. (8. Juli bis 20. Oktober)

"Ort des Experiments" am Karlsplatz
Der "project space" am Karlsplatz soll weiterhin als "Ort des Experiments" verschiedensten Ausstellungen und Veranstaltungen vor allem für ein junges Publikum dienen, das auch die Öffnungszeiten bis 24 Uhr schätzt.

Informationen: http://www.kunsthallewien.at
     
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