Handys können heute immer mehr, doch nur ein Bruchteil der Funktionen wird genützt
Wr. Neudorf (marketagent) - Die Zeiten, in denen Handys "nur" zum Telefonieren benützt
wurden, scheinen wohl nur aus Sicht der Telekomindustrie längst vorbei zu sein. Seitens der Benutzer verhält
es sich anders: Nur ein Bruchteil der Handy-User nimmt die dargebotenen Funktionalitäten in vollem Umfang
in Anspruch. Das Online Markt- und Meinungsforschungs- institut Marketagent.com wollte es genau wissen und befragte
dazu 300 Österreicher zwischen 14 und 59 Jahren. Ergebnis: Nur 4,3 Prozent der Befragten geben an, sämtliche
Funktionalitäten (also 100 Prozent) ihres Handys tatsächlich aktiv zu nutzen. Handybesitzer zwischen
14 und 19 Jahren sind dabei noch am aktivsten: Sie benutzen die Funktionalitäten ihres Handys in einem Umfang
von immerhin 57,5 Prozent.
Wieder einmal war das Handy eines der beliebtesten Weihnachtsgeschenke. Immer kürzere Innovationszyklen und
immer mehr Funktionalitäten und Features scheinen zwar als ausschlaggebendes Kaufargument zu gelten, in der
Praxis dann aber zu verblassen. Befragt nach dem Umfang der genutzten Funktionalitäten am Handy liegt wie
erwähnt die Jugend weiter vorne, gefolgt von den 20-29Jährigen mit 45 Prozent. Ziemlich gleichwertig
verhält es sich bei den 30-39Jährigen (32,6 Prozent), den 40-49Jährigen (38,6 Prozent) und den 50-59Jährigen
(30,3 Prozent). "Der Geschlechterkampf wird hier nicht sehr deutlich ausgetragen, die Männer liegen mit
41,3 Prozent nur unwesentlich vor den Frauen, die angeben, ihre Handyfeatures im Umfang von 38 Prozent zu nutzen.",
so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com.
In der Unterscheidung zwischen Pre- und Postpaid scheinen die Nutzer eines Vertragshandys etwas aktiver zu sein:
Diese nutzen Ihre Handy-Funktionalitäten im Umfang von 40,8 Prozent, die eines Wertkartenhandys hingegen zu
34,7 Prozent. Gesamt gesehen beansprucht etwa ein Drittel der Befragten (27,8 Prozent) die Features bis maximal
10 Prozent. Ein weiteres Drittel (31,5 Prozent) gibt an, 26 bis 50 Prozent zu beanspruchen. Nur 15,6 Prozent ist
daran interessiert, die Handy-Funktionalitäten zu mehr als 75 Prozent zu nutzen.
Im Detail wurden die diversen Funktionen des Handys nach ihrer ehest möglichen Verzichtbarkeit bewertet. Als
uninteressanteste Funktion gilt das Internetsurfen mit dem Handy, das geben 71,2 Prozent der Befragten an. Gefolgt
von "Videotelefonie" (62,4 Prozent), "Diktiergerät" (58,0 Prozent), "Stoppuhr"
(57,3 Prozent), "Spiele" (54,9 Prozent), "Logos" (54,6 Prozent) und "mp3-Player"
(50,2 Prozent). Als etwas weniger uninteressant wird die Kamera von lediglich 34,2 Prozent der Befragten empfunden.
Unverzichtbar scheinen die Funktionen "SMS versenden/empfangen" sowie "Telefonbuch", sie liegen
mit 5,4 Prozent ex aequo. Auch die "Uhr" (7,5 Prozent) und der "Wecker" (10,8 Prozent) werden
als wenig uninteressant bewertet.
Analysiert man die vorliegende Studie nach Alter und Geschlecht, lassen sich die Ergebnisse der Befragung über
das Marketagent.com Online Access Panel wie folgt zusammenfassen: Internetsurfen mit dem Handy wird mit geringen
Abweichungen von allen Altersgruppen als am uninteressantesten bewertet. Videotelefonie scheint auch kein Renner
zu sein, jedoch finden das "nur" 41,7 Prozent der 14-19Jährigen.
Ähnlich verhält es sich bei den Funktionen "Diktiergerät", "Stoppuhr", "mp3-Player"
und "Spiele", auch hierfür kann sich am ehesten noch die 14-19Jährige Jugend begeistern.
Die geschlechterspezifische Detail-Betrachtung divergiert auch hinsichtlich der Unverzichtbarkeit der Handyfunktionen
nur unwesentlich. Im Großen und Ganzen können sich Männer noch eher für die genannten Features
begeistern. Lediglich die Themen "Logos", "MMS (Fotos) senden/empfangen" und "Kamera"
werden von Frauen als weniger uninteressant empfunden. |