Niederösterreichs Friseure raufen sich die Haare  

erstellt am
17. 01. 04

St. Pölten (nöwpd) - Angesichts der Billigkonkurrenz im benachbarten Ausland und des ungehemmten Pfuscherunwesens im Inland wachsen den heimischen Friseuren graue Haare. Wie eine Studie ergeben hat, fahren mehr als 100.000 Personen aus Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland regelmäßig zum Haareschneiden nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei. Viele andere lassen sich bei Pfuschern im Inland die neue Frisur verpassen.

"Dadurch entgehen uns beträchtliche Umsätze," klagt Franz Fischer, Landesinnungsmeister der NÖ Friseure aus Sollenau. Ein Lokalaugenschein im ungarischen Sopron hat ihm die Haare zu Berge stehen lassen. "Dort gibt es einen Frisiersalon, der am Sonntag bis 22 Uhr geöffnet hat. Seine Kundschaft besteht fast ausschließlich aus Österreichern, die bis auf den Gang Schlange stehen", berichtet Fischer im Gespräch mit dem "NÖ Wirtschaftspressedienst". Auch im Waldviertel nahe der Grenze zu Tschechien sei die Situation für die Branche "ganz schlimm".

Ein weiteres großes Problem mit dem sich die 1.200 niederösterreichischen Friseure und ihre 3.500 Mitarbeiter herumschlagen müssen, betrifft die Lehrlinge. Denn in Niederösterreich besuchen die angehenden Figaros die Berufsschule 14 Tage länger als Lehrlinge in anderen Bundesländern. Fischer: "Das muss unbedingt korrigiert werden. Denn natürlich macht sich das im Betrieb bemerkbar, wenn eine Arbeitskraft zwei Wochen im Jahr länger fehlt".
     
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