Schlussworte des Bundesratspräsidenten bei der Auftaktveranstaltung
Wien (pk) - Es sei wichtig darüber nachzudenken, "wie unser Österreich
das werden konnte, was es heute ist: Denn, nur wer weiß, woher er kommt, kann die Richtung seines weiteren
Weges auch beibehalten", meinte Bundesratspräsident Georg Pehm, der seit 1. Jänner 2005 turnusgemäß
dieses Amt inne hat.
Gerade sein Heimatland stehe in besonderer Weise für den Aufstieg der Republik und seiner Bundesländer.
Das Burgenland habe sich nämlich vom einstigen "Armenhaus Österreichs", das an einer toten
Grenze lag, zu einer selbstbewussten Region mit ausgezeichneten Zukunftschancen im neuen Europa entwickelt. Und
gerade die Jüngeren wüssten auch, dass sie vielen Frauen und Männern der Aufbaugeneration zu Dank
verpflichtet sind, unterstrich Pehm.
Schon am Ausgangspunkt der Zweiten Republik seien es zunächst Bürgerinnen und Bürger gewesen, die
auf unterschiedlichste Weise zur Überwindung der Diktatur und des Krieges beigetragen haben. Vielfach sogar
mit ihrem Leben; und darauf baue diese Republik auf. Die politischen Parteien bildeten durch die Unterzeichnung
der Unabhängigkeitserklärung gleichermaßen einen Eckpfeiler wie die Bundesländer, die durch
ihre Anerkennung der provisorischen Staatsregierung eine weitere wesentliche Voraussetzung für das Entstehen
der einheitlichen Republik geschaffen haben.
Von den ersten Stunden bis heute verbinde alle Österreicher dieselbe Überzeugung: "Österreich
ist eine Demokratie und muss eine Demokratie bleiben. Österreich ist eine föderalistische Republik und
muss eine föderalistische Republik bleiben". Aber vielleicht müsse Österreich - noch mehr als
bisher - eine "Republik der Menschen" werden, meinte Pehm. "Eine Republik der Menschen, die an der
Kassa eines Einkaufszentrums arbeiten oder Autos reparieren, die Kinder erziehen oder Kranke pflegen, die noch
die Schulbank drücken oder bereits in Pension sind." Diese Menschen seien es nämlich, die das Fundament
der Republik bilden und um deren Leben es in der Politik gehen müsse. Ihre Möglichkeiten, die Republik
der Menschen gestalten zu können, müsse gesichert und ausgebaut werden. Und das sei "schließlich
der Weg, den wir künftig beibehalten wollen", schloss Pehm.
Der Festakt klang sodann mit der gemeinsam gesungenen Bundeshymne aus. Für das musikalische Rahmenprogramm
sorgten die Mitglieder der Jungen Philharmonie unter der Leitung von Michael Lessky mit Werken von Wolfgang Amadeus
Mozart, Ludwig van Beethoven und Anton von Webern. Das Orchester vereinigt die besten österreichischen Nachwuchsmusiker/innen
im Alter von 15 bis 25 Jahren. |