Monatelanger Zugang zu Kundendaten
Bellevue, Washington (pte) - Ein Hacker ist in das Computersystem von T-Mobile USA eingebrochen.
Dabei hatte er monatelang Zugriff auf die Namen und Sozialversicherungsnummern von 400 Kunden. Außerdem waren
ihm die Daten eines Geheimdienstagenten zugänglich, der den Netzwerkeinbruch untersuchte, berichtet das Wall
Street Journal.
Der Einbruch in das System wurde während einer ausgedehnten Untersuchung des Geheimdienstes entdeckt. Die
Untersuchung "Operation Firewall" zielte auf Hackerorganisationen aus dem Untergrund. Als schuldiger
Hacker ausgemacht wurde der 21-jährige Computeringenieur Nicolas Lee Jacobsen aus Santa Ana, Kalifornien.
Das Bezirksgericht Los Angeles verurteilte ihn zu einer Strafe von 25.000 Dollar. T-Mobile teilte mit, dass Ende
2003 ins System eingebrochen wurde. Daraufhin habe man den Geheimdienst informiert, welcher Jacobsen schließlich
Ende 2004 festnehmen konnte. Es wird angenommen, dass Jacobsen im vergangenen Jahr von März bis Oktober Zugriff
auf Kundendaten hatte. Die betroffenen Kunden seien schriftlich informiert worden, wobei es keine Zugriffe auf
die Kreditkarteninformationen der Kunden gegeben habe, so T-Mobile. T-Mobile ist der fünftgrößte
Mobilfunkanbieter der USA mit mehr als 16 Mio. Kunden.
Für den Geheimdienst war die Untersuchung eine peinliche Angelegenheit. Da einer der ermittelnden Agenten,
Peter Cavicchia, zufälligerweise T-Mobile-Kunde war, konnte sich Jacobsen Zugang auf dessen Laptop verschaffen.
Cavicchia hatte diesen zu Dienstzwecken benutzt, was eigentlich nicht erlaubt ist. Jim Mackin, ein Sprecher des
Geheimdienstes, beteuerte aber, dass keine offiziellen Berichte des Geheimdienstes involviert gewesen seien. |