Siemens Österreich startet Telematik-Pilot in Seattle  

erstellt am
14. 01. 04

Know-how-Transfer durch Satelliten gestütztes Mautsystem
Wien (pte) - Nach Abschluss einer Testphase startet im Großraum Seattle Puget Sound im US-Bundesstaat Washington der Pilot für ein von Siemens Österreich entwickeltes Satelliten gestütztes Mautsystem. " Die Kosten des auf rund zwei Jahre terminisierten Projekts liegen bei rund zwei Mio. Dollar", erklärte Brigitte Ederer, Mitglied des Vorstandes, am Donnerstag (13. 01.) vor Journalisten in Wien. "Unser Satelliten-Mautsystem funktioniert hervorragend, der Kunde ist zufrieden und wir konnten zeigen, dass wir komplette Verkehrslösungen aus einer Hand anbieten können", freute sich Ederer.

Die von Siemens Österreich (Bereich Industrial Solutions and Services - I&S) entwickelte Mauttechnologie auf GPS/GSM-Basis kann neben technischen und ökonomischen Aspekten auch Informationen über die Auswirkungen von verkehrsabhängigen Mautgebühren auf Verkehrsteilnehmer und die Öffentlichkeit liefern. Generiert werden Daten wie Verkehrsaufkommen, Stoßzeiten, Fahrverhalten, aber auch ob und in welchem Umfang Verkehrsteilnehmer auf alternative Routen ohne Maut ausweichen oder auf andere Verkehrsträger umsteigen.

"Wenn nur Geld eingenommen werden soll, genügt die bisher übliche Fahrzeugerfassung per Mikrowelle", erklärte Kurt Hofstädter, Leiter des Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services. "Sollen aber Verkehrsabläufe effizienter gestaltet, Kosten gespart und die Verkehrssicherheit erhöht werden, kommt man um eine Telematik-Lösung nicht herum", so Hofstädter. Das laut Siemens richtungsweisende Pilotprojekt in Seattle umfasst rund 5.500 Straßenkilometer mit nahezu 6.600 Mautabschnitten. Puget Sound besteht aus vier Counties mit 82 Städten und hat etwa 3,4 Mio. Einwohner auf einer Fläche so groß wie die Steiermark.

Wie zahlreiche Maut-Ausschreibungen und -Anfragen zeigen, setzen weltweit Entscheidungsträger immer mehr auf die Möglichkeit der Telematik. Durch die vom österreichischen Verkehrsministerium angekündigte "Telematikoffensive" soll unter anderem die Zahl der Toten und Verletzten auf Österreichs Straßen deutlich gesenkt werden. "Und genau für diese Entwicklung bündeln wir unser Know-how und haben ein weltweit anerkanntes Kompetenzzentrum für Telematik in Österreich geschaffen", so Hofstädter. Das Geschäftsvolumen des Telematik-Zentrums von Siemens Österreich betrug im Jahr 2004 40 Mio. Euro, in den nächsten zwei Jahren rechnet Siemens mit einer Verdoppelung.
     
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