"professorinnen x2" – Neues Programm der Bildungsministerin
zur Steigerung der Anzahl von Professorinnen an Universitäten
Wien (bm:bwk) - In den letzten Jahren wurden eine Reihe spezieller Frauenförderungsmaß- nahmen
gestartet und die Rahmenbedingungen für frauenspezifische Anliegen an den Universitäten verbessert. Zahlreiche
Aktivitäten in allen Bildungseinrichtungen (Schule, Universität, Berufseinstieg, Weiterqualifikation),
in der Forschung sowie in Unternehmen haben zu einer kontinuierlichen Steigerung der Frauenanteile geführt.
Das Universitätsgesetz 2002 sieht die Gleichbehandlung von Männern und Frauen nicht nur als leitenden
Grundsatz vor, sondern Frauenförderung ist nun auch Aufgabe der Universität. „Die in Österreich
bestehenden hohen rechtlichen Standards zur Frauenförderung und Gleichbehandlung in der Wissenschaft sind
europaweit vorbildlich“, sagte Bildungsministerin Elisabeth Gehrer.
Klarer Anstrengungen bedarf es allerdings bei Leitungspositionen und akademischen Funktionen. Aus diesem Grund
wird „professorinnen x2“ – ein Programm zur Steigerung der Anzahl von Professorinnen an Universitäten neu
gestartet, für das eine Million Euro für 2005 aus den Sondermitteln des Rates für Forschung und
Technologieentwicklung zur Verfügung stehen. „Durch ein besonderes Anreizsystem mit Berufungsprämien
in der Höhe von ca. 50.000 Euro soll der Frauenanteil in Forschung und Wissenschaft weiter erhöht werden“,
so die Bildungsministerin. 2005 wird für das Programm ein Lenkungsausschuss konstituiert, begleitende Informations-
und Sensibilisierungsarbeit geleistet sowie die Ausschreibung, Begutachtung und Vergabe durchgeführt.
„Chancengleichheit von Frauen und Männern ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe und ein Ziel, das es
in Kooperation zwischen Ministerium und Universitäten zu erreichen gilt“, so Gehrer. In den vergangenen Jahren
wurde von Seiten des Ressorts der Weg für die Universitäten bereitet, die Förderung von Frauen in
Wissenschaft und Forschung voranzutreiben. So bestehen mittlerweile an fast allen Universitätsstandorten Koordinationsstellen
für Frauen- und Geschlechterforschung sowie Arbeitskreise für Gleichbehandlungsfragen. Zahlreiche Universitäten
haben zudem Anlaufstellen für Kinderbetreuungsfragen eingerichtet, um die Vereinbarkeit von Beruf und privater
Kinderbetreuung der Bediensteten und Studierenden zu unterstützen.
Im Rahmen von EU-Projekten (ESF) wurden bereits breite bedarfsorientierte Qualifizierungsmaßnahmen und eine
individuelle Qualitätssicherung in der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses umgesetzt. Für
das Programm stehen insgesamt 8,9 Millionen Euro zur Verfügung, die von Österreich und der EU etwa in
gleichen Teilen finanziert werden. In den Jahren 2000 bis 2004 konnten insgesamt 21 Projekte beauftragt werden,
alleine im vergangenen Jahr wurden sechs Projekte im Gesamtvolumen von 1,6 Millionen Euro an den Universitäten
Graz, Salzburg, Wien und Klagenfurt wie an der Universität für angewandte Kunst in Wien abgeschlossen.
Weiters wurden im letzten Jahr sieben neue Projekte wie Kinderbüros an den Universitäten Klagenfurt und
Graz, das Mentoringprogramm für Dissertantinnen und Habilitandinnen an der Universität Wien oder ein
Mentoring Programm an der Medizinischen Universität Wien in der Höhe von 4,8 Millionen Euro gestartet.
Für 2005 sind neue Projekte vorgesehen wie etwa: WIT 2 (Ausschreibung eines weiteren Wissenschafterinnenkollegs)
oder DOC-fFORTE III (Erweiterung des Dissertationsprogramms für die Bereiche Technik, Bio- und Naturwissenschaften
sowie Medizin.
Für das Programm fFORTE zur Förderung von Frauen in naturwissenschaftlichen und technischen Ausbildungs-
und Arbeitsfeldern standen 2004 insgesamt 1,8 Millionen Euro zur Verfügung. |