Sauer: Weltweite Solidarität ist Hoffnungszeichen
Klagenfurt (epdÖ) - „Unser Leben ist zerbrechlich. Das verdrängen wir gerne. Die gewaltige
Wucht und das schreckliche Ausmaß dieser Flutkatastrophe hat uns alle tief erschüttert und getroffen“,
sagte der evangelische Superintendent der Diözese Kärnten/Osttirol, Mag Manfred Sauer, in seiner Predigt
bei einem ökumenischen Gottesdienst im Klagenfurter Dom am Mittwochabend (12. 01.). Anlass für den
Gottesdienst, der in Anwesenheit der Mitglieder der Kärntner Landesregierung und zahlreicher weiterer Vertreter
des öffentlichen Lebens in Kärnten gefeiert wurde, war das Gedenken der Opfer, Vermissten und Überlebenden
der Flutkatastrophe in Südostasien. Sauer: „Der Tod und das Elend zerstörter und ausgelöschter Familien,
hinterbliebener Kinder von Urlaubern und besonders von der einheimischen Bevölkerung machen uns traurig, sprachlos,
aber auch mitfühlend.“ Die Anteilnahme sei beachtlich und die weltweite Solidarität ein „starkes Hoffnungszeichen“.
Ein solches globales Zusammenrücken und Füreinanderdasein gebe Kraft und Rückenstärkung, „jetzt
nicht zu resignieren, sondern nach vorne zu schauen.“
Schwarz: Autorität der Leidenden gibt neue Dimension der Fürsorge vor
Die Katastrophe mache sprachlos und provoziere in der Trauer und der Klage auch die Frage nach dem Warum von Leid
und Tod, sagte Diözesanbischof Alois Schwarz in seiner Predigt. Schwarz meinte, die "Autorität der
Leidenden" lenke nun das Leben in all seinen Kategorien in neue Bahnen und gebe neue Dimensionen der Aufmerksamkeit
und der Fürsorge vor. Notwendig sei nun sowohl kurzfristige Hilfe als auch Unterstützung beim Wiederaufbau
und Nachhaltigkeit, verbunden mit der großen Warnung, den Lebensbedingungen der Armen weltweit mehr Aufmerksamkeit
zu schenken, unterstrich Schwarz. In politischen Entscheidungen und kirchlichen Entwicklungen sollten die Stimmen
der Armen und die „Autorität der Leidenden" noch stärker wahrgenommen werden.
Sauer betonte abschließend die Hoffnung, dass „die Welle der Hilfsbereitschaft und die weltweite Anteilnahme“
nicht versiege, sondern anhalte und dazu führe, dass die vergessenen und verdrängten Krisenregionen wieder
in den Blick kommen und „wir uns auch dort für die Schwächsten und Notleidendsten stark machen.“ |