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Wirtschaftspolitik / VA TECH |
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erstellt am
12. 01. 04
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ÖIAG genehmigt Anteilsverkauf an der VA TECH
Wien (öiag) - Der Aufsichtsrat der ÖIAG hat in seiner Sitzung vom
Montag (10. 01.) den Verkauf des 14,7 %-Anteils an der VA TECH genehmigt. 2.250.000 Stück Aktien der
VA Technologie AG werden damit im Rahmen des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Siemens
Österreich AG zu einem Preis von mindestens EUR 55 pro Aktie abgegeben.
„Durch die Annahme des Angebots von Siemens Österreich können die Ziele des Privatisierungsauftrags in
hohem Maß erfüllt werden. Siemens ist ein stabiler Kernaktionär, durch den eine nachhaltige Wertsteigerung
und damit die ertragreiche Zukunft der VA Tech langfristig abgesichert werden kann,“ so Dr. Peter Michaelis, Vorstand
der ÖIAG. „Siemens Österreich ist heute bereits der größte Aktionär der VA TECH und gleichzeitig
einer der stärksten Mitbewerber des Unternehmens. Ein Scheitern der Übernahme würde sich auf Basis
dieser Doppelrolle von Siemens negativ auf die Gesellschaft, auf ihre Kundenbeziehungen und damit auch auf die
Aktionäre auswirken. Umgekehrt kann die VA Tech bei Erfolg des öffentlichen Angebots beträchtlich
von der globalen Präsenz von Siemens in wichtigen Wachstumsmärkten profitieren.“
Eine wesentliche Entscheidungsgrundlage war auch die Finanzstärke und die erstklassige Bonität von Siemens,
mit deren Hilfe das hohe Wertsteigerungspotenzial der VA TECH besser und rascher ausgeschöpft werden kann.
Weitere wichtige Aspekte bildeten die im Angebot enthaltenen Standortgarantien für die großen Standorte
sowie das Commitment von Siemens zur Fortsetzung der umfangreichen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der
VA TECH. Schon heute weist Siemens mit Aufwendungen von rund EUR 600 Mio p.a. die höchste Forschungsquote
unter den österreichischen Unternehmen auf.
Siemens Österreich strebt weiters die im konkretisierten Privatisierungsauftrag vorgegebene Übernahme
aller Aktivitäten der VA TECH an. Soweit dies aus kartellrechtlichen Gründen nicht möglich sein
sollte, sichert Siemens den betroffenen Standorten entsprechende strategische Lösungen zu.
Der angebotene Übernahmepreis stellt für die ÖIAG einen angemessenen Kaufpreis für das Unternehmen
dar und beinhaltet eine in Österreich übliche Prämie auf den Börsekurs vor Bekanntgabe des
Angebots. Auch aus Sicht des österreichischen Kapitalmarkts ist das Angebot damit positiv zu bewerten. So
konnten langfristig orientierte Aktionäre seit Jahresanfang 2004 einen Wertzuwachs von mehr als 100 Prozent
erzielen. Da der Anteil der VA TECH am ATX derzeit ein Vierzigstel bzw. rund 2,2 Prozent beträgt, würde
ein allfälliges Delisting umgekehrt keine schwerwiegende Beeinträchtigung für die Wiener Börse
bedeuten. |
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Bartenstein:
wichtiger Schritt zur Arbeitsplatzsicherung
Wien (bmwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein begrüßte am Mittwoch
(12. 01.) in einer Stellungnahme den Verkauf des 14,7 %-igen VA Tech Aktienpaketes durch die ÖIAG an
Siemens.
Damit sei der Weg für eine stabile Eigentümerstruktur der VA Tech mit Siemens als Kern- bzw. Mehrheitsaktionär
geebnet und die Grundlage für einen erfolgreichen Fortbestand des Unternehmens gelegt.
Im Hinblick auf die beeindruckende Unternehmensgeschichte von Siemens Österreich - der weltweit wichtigsten
Tochtergesellschaft von Siemens - sei das hohe Vertrauen der Bundesregierung und der ÖIAG in Siemens als Garant
der VA Tech Standorte mit deren Arbeitsplätzen, aber auch Entwicklungskapazitäten durchaus gerechtfertigt.
In diesem Sinne habe Siemens in den vergangenen beiden Monaten auch wiederholt klargestellt, dass die Standorte
von VA Tech und damit indirekt auch die dortigen Arbeitsplätze gesichert seien.
Mit dem jetzigen Verkauf der ÖIAG-Anteile werde ein weiteres Privatisierungsprojekt der Bundesregierung bzw.
der ÖIAG erfolgreich abgeschlossen. Schon in der jüngsten Vergangenheit sei mit Privatisierungsprojekten
von Schlüsselunternehmen wie Böhler oder VOEST-Alpine das Fundament für eine viel versprechende
Zukunft der jeweiligen Unternehmen gesetzt worden, schloss Bartenstein. |
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Moser: VA Tech-Verkauf durch ÖIAG bedroht Tausende Arbeitsplätze
Wien (sk) - Als bedenklich stuft SPÖ-Wirtschaftssprecher Johann Moser das Vorgehen des Papierindustriellen
und ÖIAG-Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred Heinzel in der Frage der Privatisierung der VA Tech ein. "Denn
Heinzel und seine Kollegen im Aufsichtsrat bedrohen durch ihre heutige zu erwartende Zustimmung zum Verkauf der
ÖIAG-Anteile an der VA Tech Tausende Arbeitsplätze", sagte Moser am Montag (10. 01.) gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst.
Als skrupellos bezeichnet Moser die Vorgangsweise Heinzels im ÖIAG-Aufsichtsrat: "Via Presse-Interview
lässt er den übrigen ÖIAG-Aufsichtsräten ausrichten, wie sie heute bei der Aufsichtsratssitzung
abzustimmen haben." Moser: "Bisher bin ich davon ausgegangen, dass Top-Manager sich durch Eigenständigkeit
auszeichnen. Heinzel entpuppt sich damit als besonders rücksichtsloser Umsetzer der Regierung Schüssel/Grasser."
Moser fordert daher umgehend die Ablöse von ÖIAG-Aufsichtsratsvorsitzenden Heinzel. Der SPÖ-Wirtschaftssprecher
kündigte zudem an: "Wenn der Aufsichtsrat dem Verkauf der VA Tech zustimmt, werden Heinzel und andere
Top-Manager im Aufsichtsrat für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen werden." Heinzel jedenfalls trage
als Aufsichtsratsvorsitzender "besondere Verantwortung für das betriebswirtschaftliche Desaster der jüngsten
Privatisierungen. Erstens trägt er als Aufsichtsratsvorsitzender alle ÖIAG-Entscheidungen mit und ist
damit verantwortlich. Zweitens hat er die hochbezahlten aber miserabel agierenden ÖIAG-Vorstände wiederbestellt."
Die Schadensbilanz betrage bis jetzt schon mehr als 400 Millionen Euro, schloss Moser. |
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