Brauchbare Grundlage für neue Verfassung - Details verhandeln
Wien (övp-pd) - Der Präsident des Österreich- Konvents, Franz Fiedler, hat am Mittwoch
(12. 01.) seinen Textvorschlag für eine neue Bundesverfassung vorgelegt. Die ÖVP ist mit dem Entwurf
Fiedlers zufrieden. Der ÖVP-Vertreter im Konvents- Präsidium, Nationalratspräsident Dr. Andreas
Khol, spricht von einer "brauchbaren Grundlage für eine neue Verfassung". Fiedler habe seine Aufgabe
"gut gemacht und die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt. Nach dem Vorbild von Valery Giscard d´Estaing,
dem Vorsitzenden des Europa-Konvents, hat Fiedler bei seinem Entwurf nicht nur die im Konvent erarbeiteten Konsense
eingebaut, sondern auch versucht, für jene Bereiche eine Kompromissvariante vorzulegen, in denen eine Einigung
bisher nicht erzielt werden konnte", so Khol. Aus Sicht der ÖVP könne diesem Textvorschlag in weiten
Bereichen zugestimmt werden.
Die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern sei allerdings mit den Ländern erst zu verhandeln.
Geplant sei, dass eine von der Landeshauptmann-Konferenz eingesetzte Arbeitsgruppe einen Vorschlag ausarbeiten
wird. "Weitere Details müssen wir erst genau prüfen, insbesondere was die Schul- und Sicherheitsverwaltung
betrifft. Aber grundsätzlich liegt eine gute Grundlage vor", so Khol.
Eine ausführliche Bewertung des Fiedler-Entwurfes wird Khol nach genauer Durchsicht der Unterlagen am Donnerstag
in einer Pressekonferenz vornehmen. Die weitere Vorgangsweise im Konvent wird so aussehen, dass am 17. und 18.
Jänner im Präsidium beraten wird. Am 28. Jänner findet die Schlusssitzung des Konvents statt. Der
Bericht wird dann dem Bundespräsidenten, der Bundesregierung, dem Nationalrat, dem Bundesrat, den Landeshauptleuten
und den Landtagen vorgelegt und gelangt dann ins Parlament. |